Frage von cantsin:Frage ans Forum: Gibt es eine auf Messungen basierte Methode, um (auch relativ subtile) Farbstiche zwischen zwei LED-Filmlichtern auszugleichen?
Mein konkretes Problem sind eine LED-Leuchte mit Magenta-Stich + eine LED-Leuchte mit leichtem Grünstich, deren Licht ich mischen möchte.
Die Standardmessmethode wäre, einen Color Chart mit jeder Leuchte getrennt aufzunehmen und z.B. durch das Color Chart matching in Resolve und einen daraus generierten LUT die jeweiligen Farbabweichungen zu bestimmen.
Gibt es aber irgendeine Methode, wie man aus den Messergebnissen systematisch/automatisch das benötigte Color Gel ermittelt?
Antwort von Valentino:
Ja es gibt extra dafür Colormeter, die die Farbstiche und das Spektrum messen. Im Prinzip reicht dafür eigentlich auch eine bessere Kamera und eine Graukarte und ein Vektorscope. Die Kamera muss erst mal auf die Farbtemperatur eingestellt werden und dann sieht man ganz gut wie man den Grünstich mit Magentafolie nivelliert. Bei dieser Variante korrigiert man auch den Farbstich der Optik heraus.
Was sehr wichtig an der ganzen Sache ist, man verbessert damit nicht die Farbwiedergabe der Lichtquelle!
Ein LUT ist für dein Vorhaben viel zu komplex und es bringt nicht viel, da dann am Ende ja alle weißen Lichtquellen farbneutral sein sollten.
Bei HMI-Scheinwerfern macht man das mit den Folien schon seit Ewigkeiten und schreibt dann den "Plus/Minus Green" Wert auf die Lampe. Bei guten Verleihern hängt die jeweilige Folie schon am Gerät.
Da ein Grünstich auch durch Bäume, Rasen und andere Pflanzen entstehen kann, foliert man gerade große Einheiten für die Führung auch mit einem leichten Grün. Würde man das nicht machen, fallen einem gerade die Hauttöne bei der Farbkorrektur schnell ins Magenta ab.
Wenn man z. B. aus einer grünen Landschaft eine gelbe machen will, ist auch ein leicht blasses und grünes Makeup recht sinnvoll.
Glaube bei
O Brother, Where Art Thou? wurde das so teilweise gemacht.
Antwort von cantsin:
Im Prinzip reicht dafür eigentlich auch eine bessere Kamera und eine Graukarte und ein Vektorscope. Die Kamera muss erst mal auf die Farbtemperatur eingestellt werden und dann sieht man ganz gut wie man den Grünstich mit Magentafolie nivelliert.
So wollte ich da im Prinzip auch 'rangehen, nur setzt Dein Szenario voraus, dass man die passende Magentafolie schon hat. Ich dachte eher an einen Workflow, der einem durch Messungen sagt, welche Magenta- bzw. Grünfolie mit welcher Stärke man genau braucht, um den Farbstich der Leuchte zu kompensieren.
Antwort von Valentino:
Zum nächsten Verleiher und ein paar Reste anfragen. Für 5 bis 10 Euro in die Kaffeekasse sagt da bestimmt keiner Nein.
Antwort von Lutz Dieckmann:
Zum nächsten Verleiher und ein paar Reste anfragen. Für 5 bis 10 Euro in die Kaffeekasse sagt da bestimmt keiner Nein.
Ganz genau!
Oder gleich Leuchten leihen, die das ganze Problem vermeiden. Z.B. von Kinoflo. Die haben jetzt auch farbtreue LEDs. Oder die Litepanels, die hab ich und nie Probleme.
Liebe Grüße
Lutz
Antwort von Pianist:
Genau deshalb habe ich zwei Arri Locaster 2, die haben nämlich zusätzlich zur Farbtemperatur- und Helligkeitseinstellung noch einen Regler, mit dem man etwas Grün oder etwas Magenta hinzusetzen kann. Damit kann man sich wirklich auf jede erdenkliche Lichtsituation einstellen.
Matthias