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Frage von Nigma1313:


Liebes Forum,

Wir sind zurück aus der Sommerpause und starten mit der Frage: Welche Filmberufe lohnen sich zum Einstieg und werden wirklich gesucht?

Schaut mal rein und kommentiert kräftig mit:



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Antwort von 7River:

Das klingt doch sehr gut, dass noch Leute in der Branche gesucht werden. Auch die 8000 bis 9000 Euro Vergütung.

Saß da noch jemand (wichtiges) mit am Tisch? Der Interviewte sah zu Beginn länger nach rechts. Vermutlich ein Kameramann.

Schön, dass es weitergeht.

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Antwort von macaw:

7River hat geschrieben:

Saß da noch jemand (wichtiges) mit am Tisch? Der Interviewte sah zu Beginn länger nach rechts. Vermutlich ein Kameramann.
Der hat wohl einfach nur zu dem geschaut, der hinter der Kamera rechts stand.

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Antwort von 7River:

macaw hat geschrieben:

Der hat wohl einfach nur zu dem geschaut, der hinter der Kamera rechts stand.
Okay. Danke. Ich dachte nur, da käme noch jemand mit ins Gespräch.

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Antwort von Nigma1313:

7River hat geschrieben:
macaw hat geschrieben:

Der hat wohl einfach nur zu dem geschaut, der hinter der Kamera rechts stand.
Okay. Danke. Ich dachte nur, da käme noch jemand mit ins Gespräch.
Ja, genauso war es! Wir nehmen ja immer wieder Kameramänner/Editoren mit, die dann auch die Gelgenheit haben, sich mit dem Interviewgast auszutauschen/Fragen zu stellen. Die Frage kam hier von dem Kameramann der neben der Kamera saß. Fabian Gasmia hat die Regieanweisung, die Frage in meine Richtung zu beantworten dann in der Konzentration vergessen. Sie war aber so gut...das wir sie drin lassen mussten. :-)

Alles Liebe, Ulrich

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Antwort von macaw:

Nigma1313 hat geschrieben:
Liebes Forum,

Wir sind zurück aus der Sommerpause und starten mit der Frage: Welche Filmberufe lohnen sich zum Einstieg und werden wirklich gesucht?

Schaut mal rein und kommentiert kräftig mit:

Ich weiß nicht. Hab da ein paar Tage drüber gegrübelt wie ich das sagen soll, aber die Tipps von dem Herren finde ich ja sehr seltsam, also einfach Kameraleute anschreiben z.B.
Im Bereich Regie hatte ich damit selbst dann keinen Erfolg, nachdem sich sogar ein recht etablierter Regisseur, Bernhard Stephan, den ich via meine Familie kennengelernt habe, beim Produktionsleiter eingesetzt hatte. Irgendwelcher Versicherungsfirlefanz oder so war angeblich der Grund. Nach weiteren Versuchen habe ich den ganzen Scheiß mit Bewerbung bei Filmhochschulen, irgendwelche Quereinstiege sein lassen und bin einfach auf eigene Faust los indem ich auf gut Glück selbst Krimskrams (Musikvideos, kleine Werbespots, Kurzfilme usw.) fabriziert hatte. Binnen 6 Monaten hatte ich als kompletter Amateur mein erstes Musikvideo im TV, der Rest ist Geschichte. Aus meiner Sicht wird sich kaum ein Kameramann einen blutigen Anfänger ans Bein binden und die Verantwortung für ihn übernehmen.

Auch daß es in Deutschland so viele interessante Kameraleute geben soll, kann ich so gar nicht teilen. Nicht, daß man mich falsch versteht, es gibt sehr viele Praktiker und technisch sehr fähige und großartige Leute. Aber es gibt keinen einzigen deutschen Kameramann, den ich als "interessant" bezeichnen würde anhand seiner Bilder. Ballhaus Sr. (RIP), Ballhaus Jr., Vacano oder Lindenlaub, wenn man die in Hollywood nimmt, waren/sind Pragmatiker und an tollen Filmen beteiligt gewesen, aber ihre Bilder stechen nicht heraus - das ist allerdings auch der deutschen Philosophie geschuldet, die man den Studenten mit auf den Weg gibt: Im Zentrum steht eine schwammige Definition vom "Stoff", der den Ton angibt, ein "Stil" - egal von wem - ist unerwünscht. Erst kürzlich betonte dies der Regisseur Zoran Bihac, der ja vor allem durch seine teils legendären Musikvideos und Werbespots bekannt ist. Er ist/war auch Dozent in Ludwigsburg und meinte ganz explizit, daß man ja keinen Stil haben sollte, weil das der Tod der Karriere wäre.

Richtig bewusst wurde mir das aber schon sehr viel früher durch einen Artikel vor langer, langer Zeit im Film&TV Kamermann, wo man diskutierte ob Kameraleute einen Stil haben sollten. Beiträge von diversen Kameramännern stritten dies durch die Bank vehement ab, man habe sich nur dem Drehbuch und der Vision des Regisseurs (dem o.g. "Stoff") unterzuordnen. Ich bin da komplett gegensätzlicher Ansicht.

Mag ja sein, daß man sich damit auf etwas festlegt, aber ohne eigenen Stil oder eher "Handschrift" ist man einfach nur beliebig und austauschbar. Weder Deakins, Lubezki, Khondji, Cronenweth und viele andere, die Filmgeschichte schrieben, hätten so jemals ihren Platz erarbeiten können. Fight Club, Oh brother, where art thou, No country for old men, Se7en, The Revenant, Children of Men usw. usf., aus jedem dieser Filme könnte man sich per Zufall ein einzelnes Bild nehmen und es als Vergrößerung an die Wand hängen, derart meisterhaft sind die Bilder fotografiert.

Ich bin ja nun primär als Digital Artist tätig, aber auch da ist es so, daß es im High End regelrechte "Castings" bzw., wie es bei uns heißt "Pitches" gibt. Ich bin - das gebe ich gerne zu - erst kürzlich bei einem davon abgeblitzt. Aber das ist auch völlig ok, denn ich will nicht bei jeder Party dabei sein. Wenn die Kreativen meinen in den Arbeitsproben meiner Kollegen etwas zu sehen, was bei mir nicht der Fall ist, ist das völlig ok. Mir ist es lieber jemand entscheidet sich aus bestimmten Gründen für mich als daß ich einfach nur einer unter vielen bin.

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Antwort von iasi:

macaw hat geschrieben:
Nigma1313 hat geschrieben:
Liebes Forum,

Wir sind zurück aus der Sommerpause und starten mit der Frage: Welche Filmberufe lohnen sich zum Einstieg und werden wirklich gesucht?

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Ich weiß nicht. Hab da ein paar Tage drüber gegrübelt wie ich das sagen soll, aber die Tipps von dem Herren finde ich ja sehr seltsam, also einfach Kameraleute anschreiben z.B.
Im Bereich Regie hatte ich damit selbst dann keinen Erfolg, nachdem sich sogar ein recht etablierter Regisseur, Bernhard Stephan, den ich via meine Familie kennengelernt habe, beim Produktionsleiter eingesetzt hatte. Irgendwelcher Versicherungsfirlefanz oder so war angeblich der Grund. Nach weiteren Versuchen habe ich den ganzen Scheiß mit Bewerbung bei Filmhochschulen, irgendwelche Quereinstiege sein lassen und bin einfach auf eigene Faust los indem ich auf gut Glück selbst Krimskrams (Musikvideos, kleine Werbespots, Kurzfilme usw.) fabriziert hatte. Binnen 6 Monaten hatte ich als kompletter Amateur mein erstes Musikvideo im TV, der Rest ist Geschichte. Aus meiner Sicht wird sich kaum ein Kameramann einen blutigen Anfänger ans Bein binden und die Verantwortung für ihn übernehmen.

Auch daß es in Deutschland so viele interessante Kameraleute geben soll, kann ich so gar nicht teilen. Nicht, daß man mich falsch versteht, es gibt sehr viele Praktiker und technisch sehr fähige und großartige Leute. Aber es gibt keinen einzigen deutschen Kameramann, den ich als "interessant" bezeichnen würde anhand seiner Bilder. Ballhaus Sr. (RIP), Ballhaus Jr., Vacano oder Lindenlaub, wenn man die in Hollywood nimmt, waren/sind Pragmatiker und an tollen Filmen beteiligt gewesen, aber ihre Bilder stechen nicht heraus - das ist allerdings auch der deutschen Philosophie geschuldet, die man den Studenten mit auf den Weg gibt: Im Zentrum steht eine schwammige Definition vom "Stoff", der den Ton angibt, ein "Stil" - egal von wem - ist unerwünscht. Erst kürzlich betonte dies der Regisseur Zoran Bihac, der ja vor allem durch seine teils legendären Musikvideos und Werbespots bekannt ist. Er ist/war auch Dozent in Ludwigsburg und meinte ganz explizit, daß man ja keinen Stil haben sollte, weil das der Tod der Karriere wäre.

Richtig bewusst wurde mir das aber schon sehr viel früher durch einen Artikel vor langer, langer Zeit im Film&TV Kamermann, wo man diskutierte ob Kameraleute einen Stil haben sollten. Beiträge von diversen Kameramännern stritten dies durch die Bank vehement ab, man habe sich nur dem Drehbuch und der Vision des Regisseurs (dem o.g. "Stoff") unterzuordnen. Ich bin da komplett gegensätzlicher Ansicht.

Mag ja sein, daß man sich damit auf etwas festlegt, aber ohne eigenen Stil oder eher "Handschrift" ist man einfach nur beliebig und austauschbar. Weder Deakins, Lubezki, Khondji, Cronenweth und viele andere, die Filmgeschichte schrieben, hätten so jemals ihren Platz erarbeiten können. Fight Club, Oh brother, where art thou, No country for old men, Se7en, The Revenant, Children of Men usw. usf., aus jedem dieser Filme könnte man sich per Zufall ein einzelnes Bild nehmen und es als Vergrößerung an die Wand hängen, derart meisterhaft sind die Bilder fotografiert.

Ich bin ja nun primär als Digital Artist tätig, aber auch da ist es so, daß es im High End regelrechte "Castings" bzw., wie es bei uns heißt "Pitches" gibt. Ich bin - das gebe ich gerne zu - erst kürzlich bei einem davon abgeblitzt. Aber das ist auch völlig ok, denn ich will nicht bei jeder Party dabei sein. Wenn die Kreativen meinen in den Arbeitsproben meiner Kollegen etwas zu sehen, was bei mir nicht der Fall ist, ist das völlig ok. Mir ist es lieber jemand entscheidet sich aus bestimmten Gründen für mich als daß ich einfach nur einer unter vielen bin.
Woran machst du denn diesen Unterschied zwischen z.B. Deakins, Lubezki und Ballhaus, Vacano fest?
Die "Handschrift" ergibt sich durch die häufige Zusammenarbeit mit bestimmten Regisseuren.
Sehe ich mir z.B. die Filme an, bei denen Deakins DoP war, finde ich eine ähnliche Vielfalt, wie bei Ballhaus.
Deren Bilder sind herausragend.

Was ich aber auch feststelle, ist ein Fehlen an meisterhaften Bildern, die ich in neueren deutschen Filmen zu sehen bekomme.
Vielleicht hab ich die aktuellen guten deutschen Filme aber auch einfach verpasst.
Es kommt eben doch auch auf den Stoff an - und die Drehbedingungen - ob die Bilder für die Wand geeignet sind.

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