Frage von Daniel007:Hallo zusammen,
ich stelle mir seit Längerem mal wieder eine ziemlich interessante Frage:
Wenn man die Helligkeit, den Kontrast etc. an Sucher und LCD Display an der EX1R doch beliebig verändern kann, dann entsteht doch eine komplett verfälschte Vorschau von dem, was ich eigentlich filme und später am PC im NLE sehe.
Was kann man dagegen tun? Kann man den LCD oder den Sucher besonders einstellen oder würde ein externer Vorschaumonitor helfen?
Viele Grüße,
Daniel
Antwort von musicmze:
... den Display und Sucher auf Standardwerte zurückstellen.
Antwort von Daniel007:
... den Display und Sucher auf Standardwerte zurückstellen.
Danke. Habe ich aber auch schon dran gedacht.
Es gibt ja diese LCD Backlight Funktion, mit der man das Bild auf dem Display heller stimmen kann, damit man es auch erkennt. Weiß zwar nicht, was das soll, denn ohne die Funktion erkenne ich zumindest rein gar nichts, aber gibt es dafür auch eine Standardeinstellung?
Antwort von Jott:
"würde ein externer Vorschaumonitor helfen?"
Nein, denn den kannst du genauso falsch einstellen.
Antwort von ruessel:
Was kann man dagegen tun? Kann man den LCD oder den Sucher besonders einstellen
Ja, du hast doch mein PP. Wenn Du die Zip im Anhang des PP installiert hast und in die Kamera lädst, wird der LCD schon so gut es geht kalibriert. Aber damit ist er immer noch nur ein "Schätzeisen".
Mein PP "0dB" ist so genau auf die Blendenautomatik der EX1R kalibriert, dass zu 99% die Belichtung auch in kritischen Situationen gute Aufnahmen erzeugt. Ich arbeite dazu im manuellen Modus und benutze vor der Aufnahme kurz den Iris Knopf in der Nähe vom Zoomhebel. Probiere es aus.
Antwort von domain:
.... wird der LCD schon so gut es geht kalibriert. Aber damit ist er immer noch nur ein "Schätzeisen".
Mein PP "0dB" ist so genau auf die Blendenautomatik der EX1R kalibriert, dass zu 99% die Belichtung auch in kritischen Situationen gute Aufnahmen erzeugt. Ich arbeite dazu im manuellen Modus und benutze vor der Aufnahme kurz den Iris Knopf in der Nähe vom Zoomhebel.
Interessant, dass auch du das so handhabst. Display und Sucher sind im realen Einsatz deswegen so problematisch, weil sich das Auge ja ununterbrochen an äußere Lichtbedingungen anpasst, das Display aber konstant anzeigt. Damit kann es zu den sonderbarsten Fehleinschätzungen im rein manuellen Betrieb kommen. Erst ein länger gleichbleibendes Umgebungslicht, sowohl in der Lichtstärke, als auch in der Farbtemperatur, also z.B. im Schnittraum ergibt eine objektivere Beurteilungsmöglichkeit und in der Praxis fällt einem ja auch erst dort auf, welchen Stuss man ev. manuell eingestellt hat.
Ich halte auch die Blendenautomatik mit Zeitvorwahl für die beste Methode, allerdings würde ich noch einen Schritt weitergehen und sie bis auf wenige Ausnahmen überhaupt immer aktiv lassen. Bei einem Schwenk z.B. von hellen in dunklere Gefielde habe ich gar nichts dagegen, wenn die Blende gemächlich aufmacht und das Bild dafür nicht absäuft, macht das Auge mit seiner variablen Pupille ja schließlich auch.
Es gibt m.E. nur wenige Situationen, wo man die Blende wirklich einfrieren muss.
Antwort von ruessel:
Es gibt m.E. nur wenige Situationen, wo man die Blende wirklich einfrieren muss.
Ich halte nix von den Automatiken an der Ex1R, die Blende ist das Einzigste was wirklich (nach Abstimmung im PP) funktioniert. Ich hasse es, wenn die Blende im Bild nachregelt.... Besonders wenn die Kamera feststeht und nur im Bild sich etwas bewegt, hat man im Kinofilm auch nicht.
Antwort von domain:
Schon klar, aber das zählt zu den wenigen Situationen, von denen ich sprach. Ganz krass kann es werden, wenn in einer an sich unbewegten Totale helle oder dunkle Objekte bei der Kamera vorbeiflitzen :-)
Oder auch bei vertikalen Schwenks, wo immer mehr heller Himmel ins Spiel kommt oder bei Aufnahmen einer dunklen Bühne, wo sich grell beleuchtete Figuren bewegen.
Antwort von ruessel:
Bei mir sind es oft Windkraftanlagen, jeder drehende Flügel bringt die automatische Belichtung kräftig durcheinander....
Antwort von domain:
Das kann ich mir lebhaft vorstellen. Aber der einzige Unterschied zwischen deiner und meiner Methode ist, dass du die Blendenautomatik nur kurzeitig aktivierst, während ich sie mit dem Finger auf dem Iris-Knopf kurzfristig und auch während der Aufnahme deaktiviere, falls notwendig.
Es kommt außerdem sehr darauf an, wie eine Blende reagiert. Bei der JVC war das einfach indiskutabel. Funktionierte spontan und in deutlich sichtbaren Schritten. Ganz anders die XF100: sehr träge und kontinuierliche Reaktion. Merkt man auch bei der manuellen Blendenverstellung, die unbegreiflicher Weise gerade in einer Situation, wo man es überhaupt nicht brauchen kann, ebenso träge reagiert.
Antwort von Daniel007:
Danke nochmals für eure Antworten. Sind auch jetzt im Nachhinein immer ganz nützlich, um Bestimmtes nochmal durchzugehen und zu verstehen.
Nochmal kurz zu den Blendeneinstellungen: Ich mag es persönlich auch nicht, wenn die Blende mitten im Bild nachregelt. Das Beispiel mit den Windkraftanlagen ist ja wie gemalt dafür.
Werde die Blende dann erstmal durch den Iris Knopf automatisch einstellen lassen und dann nach meinen Vorstellungen angleichen.
Ansonsten habe ich mal gehört, dass man sich ein helles Objekt im Bild sucht, die Zebra Funktion aktiviert, und den Blendenwert immer kleiner schraubt, bis diese helle Stelle, die man sich gemerkt hat, von dem Zebra Muster markiert wird. Dann habe man auch eine sehr gute Ausgangssituation.
Ruessel, was könnte man denn machen, dass der LCD nicht nur ein Schätzeisen bleibt? Wie macht man das auf der etwas professionelleren Ebene eigentlich? ;)
Du schreibst ja in deinem Blog:
Wer schleppt schon in der Filmpraxis einen geeichten Monitor zur Bildkontrolle mit sich? Sich bei den Aufnahmen mit der EX1R nur auf den Sucher oder dem klappbaren LCD Monitor zu verlassen ist sehr gefährlich, damit lassen sich kaum Belichtung und Farbe wirklich realistisch kontrollieren.
Wie könnte man Belichtung und Farbe realistisch kontrollieren?
Antwort von tommyb:
Ansonsten habe ich mal gehört, dass man sich ein helles Objekt im Bild sucht, die Zebra Funktion aktiviert, und den Blendenwert immer kleiner schraubt, bis diese helle Stelle, die man sich gemerkt hat, von dem Zebra Muster markiert wird. Dann habe man auch eine sehr gute Ausgangssituation.
Das ist nicht unbedingt praktikabel, da die hellste Stelle auch der Himmel sein kann. Wenn man dann soweit runterdreht, dass der Zeichnung hat, ist alles andere womöglich schwarz.
Abhängig davon was man dreht hilft das Zebra natürlich. Wenn es sich um Personen handelt, dann wird solange belichtet und beleuchtet, bis das Zebra mit 65% auf der Haut liegt.
Wenn keine Personen im Bild sind, dann muss man entsprechend der Situation belichten. Die Automatik ist da aber ein guter Richtwert.
Wie könnte man Belichtung und Farbe realistisch kontrollieren?
Es ist an sich kaum möglich. Man könnte aber sowas nehmen:
zum Bild
oder sowas
zum Bild
Antwort von Daniel007:
Danke für deinen Post!
Abhängig davon was man dreht hilft das Zebra natürlich. Wenn es sich um Personen handelt, dann wird solange belichtet und beleuchtet, bis das Zebra mit 65% auf der Haut liegt.
In der Sache mit dem Himmel hast du natürlich recht. Das würde fatale Folgen haben. Was genau bedeutet "65% Zebra auf der Haut"? Zeigt mir die Kamera die Zebraintensität in Prozent an? Bisher weiß ich nur, dass ich das Zebra Level in Prozent einstelle.
Es ist an sich kaum möglich.
Dann werde ich es wie alle anderen machen und einfach das Beste versuchen, rauszuholen. Schließlich gibt es ja noch die Farbkorrektur in der Post. ;-)
Antwort von tommyb:
Wenn Du das Zebra-Level auf 65% stellst, dann wird das Zebra über alle Bereiche in denen 65% Helligkeit herrscht drübergelegt.
Sieht dann so aus:
Bezüglich der Farben:
Einen großen Einfluss hat man am Set an sich eh nie, außer die Beeinflussung des Weißabgleichs. Wirst ja kaum anfangen mehr Grün oder Blau reinzuschmieren ins Bild, zumal die meisten Leute eh mit irgendwelchen Flat-Presets drehen.
Antwort von MUK:
Hänge die Kamera per HDMI im Studio an einen (am besten kalibrierten) FULL HD Bildschirm. Dunkle den Raum ziemlich ab und schaffe auf einem Tisch o.ä. (Je größer die Fläche desto besser ) eine unterschiedlich beleuchtete Testaufnahmesituation.
Nun gehe ich und stelle den Suceer und Display der CAM -- nach Augenmaß entsprechend dem Bild des angehängt HD Bildschirmes ein. Habe ich die besten Erfahrungen mit gemacht.
Antwort von MUVA:
ich hab einen lilliput 668GL dranhängen via hdmi. ist schon nicht so schlecht. auch auf der 60D macht der natürlich sinn.