Newsmeldung von slashCAM:Editorials: Editorials: Lightworks – Gedanken zum Geschäftsmodell von rudi - 11 Nov 2010 17:50:00
>Mit dem bisherigen Coup, Lightworks als Open Source anzukündigen ist EditShare bereits bemerkenswertes Medieninteresse zuteil geworden, das man mit einem klassischen Product-Launch niemals hinbekommen hätte. Ganz offensichtlich steckt hinter der PR-Idee jedoch noch ein weitaus größerer Masterplan.
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Antwort von Backslash:
Wird Lightworks wirklich Open Source?
Dumme Frage werden alle gleich schreien, steht doch überall geschrieben. Stimmt!
Oder doch nicht? Ganz nüchtern betrachtet ist ersteinmal nur das Lizensierungsmodell interessant unter dem Lightworks Open Source werden soll und was, beziehungsweise welche Teile davon überhaupt.
Bis jetzt steht da nur, das die Schnittstellen für die plug-in Entwicklung für OpenFX offen gelegt werden.
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Antwort von DSLR-Freak:
Die Relevanz des Themas hat hier im Forum scheinbar kaum jemand begriffen...
** Weiß jemand, ob mit Lightworks auch der Proxyschnitt möglich ist?
Antwort von Jörg:
Die Relevanz des Themas hat hier im Forum scheinbar kaum jemand begriffen...
die meisten sind wohl eher so abgeklärt, keinen Hühnerhaufen zu imitieren, sondern auf harte Fakten zu warten...
Was natürlich die Vermutungs-und Befürchtungsanhänger gar nicht verstehen können.
Antwort von DSLR-Freak:
Siehst Du!
Antwort von deti:
Die Relevanz des Themas hat hier im Forum scheinbar kaum jemand begriffen...
... und ich bin einer der über 1700 registrierten Entwickler. Warum sollte ich als Entwickler an einer Software, wie dieser, mitwirken? Es bleiben zwei Szenarien:
- Das Projekt ist komplett frei UND "Open Source" (das ist ein wichtiger Punkt: die beiden Bedingungen müssen erfüllt sein), dann verdient KEINER etwas unmittelbar und alle betreiben ihre Wertschöpfung mit Dienstleistungen rund um das Projekt (z.B. mit Beratung, Hardware, etc.).
- Das Projekt ist kommerziell und "Open Source". Hier verdienen wenige und das Gros der Entwickler würde ohne Bezahlung arbeiten.
Lightworks hat sich für das zweite Modell entschieden - und hier ist der Knackpunkt: Nur wer kostenpflichtige Plugins entwickelt, gehört zu den Begünstigten des Geschäftsmodells. Entwicklungsleistungen an der Kernsoftware werden also nicht honoriert. Gemäß der Marktwirtschaftslehre dürften sich die meisten aktiven Entwickler den lukrativen Plugins widmen und die Kernsoftware weitgehend links liegen lassen.
Insofern stellt sich also die Frage, wie Lightworks in Zukunft die Weiterentwicklung der Kernsoftware finanzieren will? Wird die Marge am Pluginverkauf wirklich nennenswert ausfallen? Wie kann Lightworks Idealisten für die Entwicklung begeistern, wenn nebenan andere gegen Geld arbeiten?
Momentan hinterlässt das Geschäftsmodell bei mir mehr Fragen als klare Zielvorstellungen.
Deti
Antwort von Backslash:
DSLR-Freak hat folgendes geschrieben:
Die Relevanz des Themas hat hier im Forum scheinbar kaum jemand begriffen...
detis Ausführungen sind einfach falsch.
Wenn das gesamte! Programm "Lightworks" zu Open Source erklärt wird und unter einer dafür geeigneten Lizenz, beispielsweise der GPL veröffentlicht wird, ist die mittlerweile auch schon 15 Jahre alte Codebasis für jedermann einsehbar und weiter nutzbar. Ich kann den Quellcode anpassen, verändern und weiterentwickeln zu 100% kommerziell weitervermarkten, sofort auf andere Plattformen portieren und mir mein komplett eigenes Geschäftsmodell darum basteln, ohne auch nur einen Cent dafür bezahlen zu müssen. Und da sind wir schon wieder bei dem Dilemma von Open Source.
So dumm wird EditShare nicht sein und wenn sie doch so mutig sein sollten müssen sie sich verdammt sicher sein, sich nicht in vielen tausend Zeilen Code noch in irgendwelchen Copyrightrechten zu verheddern.
Und die ganz coolen und abgeklärten imitieren erst einmal keinen Hühnerhaufen, der aber auch bei plus oder minus dreißig Grad schnell zu harten Fakten wird.
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Antwort von deti:
detis Ausführungen sind einfach falsch.
Aha.
Wenn das gesamte! Programm "Lightworks" zu Open Source erklärt wird und unter einer dafür geeigneten Lizenz, beispielsweise der GPL veröffentlicht wird, ist die mittlerweile auch schon 15 Jahre alte Codebasis für jedermann einsehbar und weiter nutzbar.
Ich habe nicht von der GPL gesprochen - warum tust du das jetzt?
Ich kann den Quellcode anpassen, verändern und weiterentwickeln zu 100% kommerziell weitervermarkten, sofort auf andere Plattformen portieren und mir mein komplett eigenes Geschäftsmodell darum basteln, ohne auch nur einen Cent dafür bezahlen zu müssen. Und da sind wir schon wieder bei dem Dilemma von Open Source.
Da hast du etwas Wichtiges in Sachen "Open Source" nicht verstanden: Die Lizenz macht den Unterschied. Der Rechteinhaber kann sich weiterhin beliebige Rechte vorbehalten. Insofern stimmt deine Aussage überhaupt nicht.
So dumm wird EditShare nicht sein und wenn sie doch so mutig sein sollten müssen sie sich verdammt sicher sein, sich nicht in vielen tausend Zeilen Code noch in irgendwelchen Copyrightrechten zu verheddern.
Dumm ist nur wer Dummes tut. Ich möchte hier nochmals auf die Frage nach der Finanzierung der Weiterentwicklung der Kernsoftware, abseits der kostenpflichtigen Plugins, verweisen.
Deti
Antwort von Backslash:
Welchen Teil von Open Source hast du denn nicht verstanden?
"Bei Open Source oder freier Software steht jedem der Quelltext zur Verfügung!"
Der Benutzer einer Open Source Software darf:
die Software für beliebige Zwecke verwenden
den Quelltext prüfen und seine Funktion erlernen
den Quelltext uneingeschränkt weitergeben und verbreiten
die Software verändern, verbessern und diese auch veröffentlichen
Es gibt mehr als 200 Open Source Lizenzen, aber alle sind gleich in Bezug auf Nutzung, Veränderung und Weitergabe des Quellcodes.
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Antwort von deti:
Welchen Teil von Open Source hast du denn nicht verstanden?
Du hast offensichtlich nicht verstanden, dass der Rechteinhaber eine Menge festlegen und verhindern kann, was einer anderweitigen Vermarktung und Nutzung entgegen steht. So könnte aufgrund von Lizenzbedingungen oder auch mit Hilfe technischer Maßnahmen die Verwendung von kostenpflichtigen Plugins verhindert werden. Somit wäre der Open-Source Teil der Software nahezu nutzlos. Hier müssten die Entwickler dann auch eigene Open-Source-Versionen der Binary-Only-Teile entwickeln. Das verschafft schon mal einen erheblichen Vorsprung beim Rechteinhaber.
Umgekehrt wird z.B. die Linux-Kernel-API in Abhängigkeit des Lizenzmodells des jeweiligen Kerneltreibers beschränkt, um dem Open- Source-Modell des Kernels Nachdruck zu verleihen.
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Das ist übrigens ein Slash und kein Backslash.
Deti
Antwort von Backslash:
Technische Maßnahmen, Verhinderung, nahezu nutzlos, anderweitige Vermarktung, Binary-Only-Teile, Beschränkung, Rechteinhaber.
Was für ein unreflektierter Blödsinn! Und damit lasse ich es bewenden.
\ -Danke für die Berichtigung-
Antwort von boessu:
Hm, das geht hier ja ab wie bei Mailliste im Linux Kernel... ;-)
Also um auf die Kernfrage des Geld verdienens zurück zu kommen, haben verschiedene Open Source Softwares bewiesen, das man mit Open Source Geld verdienen kann, wenn man es richtig macht. Am bekanntesten wohl Linux, aber auch Eclipse kann da schöne Geschichten erzählen.
Ganz gemäss dem Cathedral and Bazaar-Prinzip sollte man nur den Kern als Open Source frei geben, nicht aber die Dienstleistungen darum herum. Schliesslich profitiert auch die Kernfunktionalität am meisten vom Open Source Ansatz.
Als "Dienstleistungen" sehe ich in diesem Zusammenhang auch die Plugins. EditShare selber kann ja auch Plugins verkaufen und wie bereits von verschiedenen angedeutet haben sie die besten Voraussetzungen dies zu tun: keiner kennt den Kern der Software so gut wie sie. Und er bleibt ja unter ihrer Kontrolle, wenn sie z.B. GPL verwenden (forks hätten wenig Chancen, weil sie inkompatibilitäten zu den bestehenden Erweiterungen riskieren; s. Eclipse, Linux etc...). Sie können auch ein kundenspezifisches Customizing anbieten.
Ich vermute deshalb, dass von der Software nur die nackte Kernfunktionalität open source wird und alles andere darum herum, was mittels Plugins und Erweiterungen eingebunden wird, kann kostenpflichtig sein. Naja, vielleicht ist noch eine weiche Blende als Beispiel dabei, wie man ein Plugin programmiert. ;-)
Insofern würde ich jetzt nicht behaupten, dass "nur" das offenlegen des Kerns und die Plugins bleiben closed source das ganze gleich zu "nicht Open Source" macht. Sonst müsste man Linux auch als nicht Open Source bezeichnen. Dort geht die hitzige Diskussion ja auch nur los, wenn es um Dinge geht, die (aus Betriebssystem-Sicht) im Kernel-Space laufen müssen.
Sehen wir also erst mal, was die Firma unter dem Kern der Software versteht und streiten danach weiter...
Cheers
Bössu
Antwort von Backslash:
Sehen wir also erst mal, was die Firma unter dem Kern der Software versteht und streiten danach weiter...
Und genau das wollte ich mit meinem ersten Beitrag in Frage stellen.
viewtopic.php?p=454735?highlight=#454735
Vielleicht drücke ich mich ja nur so bescheuert aus, also kommentiere ich mich einfach mal selbst.
Sehe ich mir die Nachrichten um Lightworks an komme ich eher zu der Annahme, daß nur die Schnittstellen für die Plug-in Einbindung "Open Source" werden und damit jedem Entwickler offen stehen, von der eigentlichen professionellen Editingsoftware Lightworks wird kein außenstehender auch nur ein Stückchen Code (legal) zu sehen bekommen.
Der Anwender bekommt ein rudimentäres Stück Software geschenkt , das er sich nach seinen Bedürfnissen kostenpflichtig! ausbauen kann, oder entscheidet sich gleich für die Bezahlversion, die ja weiterhin existiert.
Kommt das alles in Verbindung mit dem Plug-in Store gut an, kann sich so schnell die "kritische Masse" bilden, die diese Geschäftsidee zum Erfolg führt.
Aber, jeder der glaubt das er eine professionelle Software für lau bekommt, wird sich schnell am Boden der Tatsachen wiederfinden.
So bleibt mir nur zu sagen: "Abgerechnet wird am Schluss und schauen auf den 29.November 2010."
Übrigens, ich habe die AnmeldungsID: 255
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