Frage von RickyMartini:Da sich doch die meisten Themen im Forum um die reine Technik drehen, wäre es angebracht, mehr auf die Ideenfindung für Video-/Filmprojekte direkt einzugehen.
Das Problem bei den meisten Personen, die gerne ein kleine Projekt machen würden besteht wohl darin, eine Idee zu finden, die sich mit eigenen Bordmitteln realisieren läßt.
So geht es mir zumindest. Wie kann ich ein kleines Video produzieren, dass ohne weitere Personen -
also mit sich selbst auskommt - und dennoch interessant für aussenstehende ist?
Bezieht man andere Personen mit ein, ist man von deren Laune und Zeit abhängig. Also muss die Story ohne andere Personen auskommen aber dennoch ansprechend sein.
Was soll man denn nur machen, wenn man niemanden für ein Projekt hat?
Eine Idee für eine kleine Doku ist leider daran gescheitert, dass die Person, die ich gerne mit der Kamera eine Weile begleitet hätte, aus Zeitgründen nicht kann. Somit ist das Projekt gestorben. :(
Wie sieht es denn bei euch diesbezüglich so aus?
Antwort von Axel:
Ohne ein Netzwerk von Mitstreitern ist es kaum möglich, einen interessanten Film zu machen. Wenn man keine findet, war das Projekt oder man selbst wohl nicht überzeugend. Es gibt viele Situationen im Alltag, die sich zu einem Kurzfilm verarbeiten lassen, und das Interesse, an einem Film mitzuwirken, ist weit verbreitet und muss nur geweckt werden. Damit der Funken Enthusiasmus überspringt, sollte man natürlich selbst überzeugt sein und dann andere überzeugen.
Antwort von domain:
Sieht nicht so schlecht aus, wenn man sich der Zielsetzung, vor allem aber der Zielgruppe bewusst ist.
Ziemlich gefühlsbetonte rein private Filmerei ist etwas, was von öffentlichen Sendern kaum betrieben wird. Da liegt unsere Stärke.
Antwort von Schlingel:
Dir wird das vielleicht nicht unbedingt helfen, aber nach meiner Erfahrung kommen solche Ideen von ganz alleine. Irgendwann vor 3 Jahren habe ich mir ein Diktiergerät gekauft, weil Ideen meistens unpassend kommen. Oftt bin ich auch nicht bei klarem Verstand, so gehts meinen Kommillitonen meistens auch, das ist also eher schon normal.
Allerdings studiere ich Fotografie - um meinen Kreativspielraum zu erweitern, habe ich heute eine Kaufberatungsanfrage hier im Forum gestartet. Will nur keiner antworten.
Ohne dir jetzt zu nahe treten zu wollen:
Normalerweise kommen solche Ideen von ganz alleine, nur in den seltensten Fällen wird etwas erzwungen - entweder du vergisst ebendiese schlichtweg jedesmal wieder, oder du hast einfach keine.
Wen ich einen Camcorder hätte, würde ich versuchen meinen Schreibtisch mit Molton abzuhängen, mit Dauerlicht eine Twilight-Stimmung erzeugen, und dann rauchend ins Bild kommen, an den Schreibtisch setzen, und ganz ruhig einen zuvor geschriebenen Welteroberungsplan vorlesen, in welchem ich natürlich die Interessen Aller vertrete. Oder generell selbstgeschriebenes vorlesen. Oder ich würde in die Stadt gehen, und wildfremde Menschen fragen, ob die zur Musik aus meinem Mp3-Player mitsingen würden, ggf auch tanzen - "wie sie wollen. Und daraus ein Musikvideo ohne Band zusammenschneiden. Vielleicht findet man ja ein paar Indiebands, die dafür sogar Verwendung hätten - kostenfrei versteht sich.
Oh Mann, ich will jetzt endlich ne Videokamera, da bin ich schon ziemlich geil drauf.
PS: Versuche doch mal, bei euch im Keller einen bestimmten bereich nach eigenem Gusto einzurichten, um dort dann vertrackte Lichtstimmungen zu erzeugen, währenddessen du ein ganz merkwürdiges Tonambiente schaffst. Oder mache Intervies zu irgendeinem Thema in der Innenstadt, Doku eben. Oder verkleide eine Freundin als WonderWoman und filme sie, während sie durch die Stadt läuft.
Oder mach ne StopMotion-Animation, wie sich dein zimmer von selbst aufräumt. Oder wie du vom Kleiderschrank gefressen wirst. ^^
Es gibt nur wenig "normale" Kurzfilme, die ohne Netzwerk durchzuziehen sind.
Einfach irgendwas machen - und egal was es ist, versuche es gut zu machen und dich zu verbessern.
Hofffentlich konnte ich irgendwie helfen.
Antwort von RickyMartini:
Irgendwas Wahnwitziges in Richtung Parodie/Satire schwebt mir vor.
Mal sehen, wie ich das umsetzen werde - mit großartiger, schauspielerischer Leistung! :)
Antwort von Schlingel:
mit großartiger, schauspielerischer Leistung! :)
Davor hab ich ja Schiss... Jetzt mal im Ernst, das ist schon was anderes als fotografieren, und dafür hab ich idR Models - fotografiere mich ja niemals selbst.
Jetzt (bald) also die Möglichkeit zu haben, mein schauspielerisches Wirken vor der Kamera zu testen, da mach ich mir aus Angst vor Enttäuschung fast in die Hose.
Parodie klingt gut! Jetzt musste wissen was du parodieren willst, und warum.
Und dann solltest du stilecht bleiben, dem Film also einen durchgängigen Charakter geben.
Und frei nach nach dem Motto "lets take the best of both worlds" könnte dir folgende, für die DSLR-Fotografie gedachte "Besprechung" zum Thema Vorabvisualisierung vielleicht hilfreich sein.
http://www.dslr-forum.de/showthread.php?t=88726
Wenn nicht ist ja auch egal,
irgendwie lohnenswert ist der Text sowieso ;)
Antwort von RickyMartini:
Danke für den Link!
Ich werde bei Gelegenheit meine Sprachverständlichkeit, Mimik sowie Gestik vor der Kamera testen und auswerten. Eventuell finde ich ja Gefallen an der "Schauspielerei". ;)
Es darf allerdings nicht billig oder zu theatralisch wirken - ausser es soll so sein. :)
Hier ist ein kleines szenisches Video, das im Sommer letzten Jahres an meiner Hochschule als Pflichtaufgabe entstanden ist.
Zum Thema "Füsse" sollten wir und was ausdenken. Dabei ist mir eine kleine Verfolgungsjagd eingefallen. Idee, Screenplay, Storyboard, Regie, Ton, Schnitt sind auf meinem Mist gewachsen und natürlich verbesserungswürdig.
Als Cam hatten wir die Sony HVR Z1. Wegen der sehr guten Lichstärke mussten wir nur einmal ein Kopflicht einsetzen.
Keines der anderen Teammitglieder hat sich jemals mit dem Thema Videoproduktion zuvor befaßt.
Wie es halt war, ist niemanden sonst was zur Ideenfindung groß eingefallen. Somit habe ich mich für das Projekt besonders verantwortlich gefühlt.
Antwort von Schlingel:
Hui, gutes Video, mir gefällts! An solchen Schnitten würde ich mich wahrscheinlich zu Anfang garnicht ranwagen, sondern nur an Bildkomposition mit (größtenteils) fixer Perspektive - so kenne ich das aus der Fotografie, so hab ich da anfangs überhaupt irgendwelche Aussichten auf "Erfolg".
Wenn ihr das zum ersten Mal gemacht habt, ziehe ich absolut den Hut!
Mal so als Zwischenfrage: Wie bist du darauf gekommen, wo das Thema doch "Füße" war?
Das macht mich ein wenig stutzig...
Das Dynamikverhalten der Kamera gefiel mir sehr - hast du ne Ahnung, wie sich da stinknormale Camcorder zwischen 400 und 1000 Euro verhalten? Ist es viel Aufwand, den Kontrastumfang in der EBB (ehm, E
VB?) zu erweitern?
Gute Nacht!
Antwort von RickyMartini:
Hi Schlingel - Danke für das Lob! :)
Das Thema wurde uns vom Prof vorgegeben. Als nächster Schritt führte er mit uns ein Brainstorming durch. Später kam mir dann die Idee einer Verfolgung, bei der ein Motorrad dabei sein sollte.
Im weiteren Verlauf fanden wir eine passende Lokation in einer alten Mühle nicht weit weg vom Bodensee. Nun konnte ich mich an's Storyboard machen und genauer planen.
Insgesamt waren wir dreimal dort, wobei zwei Tage für den Dreh verwendet wurden. Das ARRI Lichtkofferset hatten wir für alle Fälle dabei, mussten es jedoch nicht einsetzen, da das "Aviable Light" bestens ausgereicht hat.
Die Kamera lief wohl immer im Automatikmodus. Aufgenommen wurde im DV-Modus, da der HDV-Workflow an der Hochschule noch nicht durchgekaut worden war. Leider war ich nicht an der Kamera, sonst hätten wir wohl mehr Closeups sowie weitere Einstellungen gehabt.
Für jemanden, der nie zuvor einen Camcorder bedient hat, hat es mein Kommilitone aber recht gut hinbekommen. :)
Beim Schnitt war es mir wichtig, soweit als möglich Anschlußfehler zu vermeiden und für Tempo zu sorgen. Einigen Teammitgliedern war das Schnitttempo jedoch zu hoch, was ich aber keinesfalls so empfand.
In der Post führte ich mit "Premiere Pro 1.5" Farbkorrektur durch und fügte Bildrauschen hinzu. Die originalen Videofarben empfand ich als zu langweilig.
Mit der HVR Z1 werde ich mich in den nächsten Wochen weiter befassen. Dann kann ich mehr Auskunft über deren Bedienung und Qualität geben.
Antwort von nachtspion:
@ricky...:
Ohne dir vorwerfen zu wollen das du es nicht bist, aber das was du suchst ist KREATIVITÄT!
Deine Frage hört sich für mich so an, als würde ein Maler fragen was er malen soll. Wenn du mal eine Durststrecke hast und nicht weist welches Projekt du angehen solltest, dann schau dir einfach an was andere so machen. Ich habe oft ideen wenn ich videos ansehe und mir denke, ja cool aber anders wäre es noch besser.
Vielleicht bringt dich eine sekunde in einem 5 Minuten Film auf eine geniale Idee, etc. etc. etc.
Antwort von Plenz:
Man kann auch ganz allein mit einfachsten Hilfsmitteln eine Menge machen:
http://www.heise.de/ct/creativ/08/03/ab ... etails/172