Frage von Peter Gruendler:Was würden die Leute mit viel hands-on-Erfahrung als die geeignetste
Hardwareausstattung für reencoding betrachten, wenn die Quelle bereits
auf Festplatte liegt?
CPU je schneller desto besser, das ist klar. Noch was bei CPU zu
beachten?
HDD auf jeden Fall ein und aus getrennt an getrennten Kanälen, oder?
Ist die so limitierend, dass man auf besondere Geschwindigkeit achten
sollte, also z.B. RAID0 (;striping) Vorteile brongen könnte?
RAM je mehr desto besser, dual channel besser, je schneller desto
besser. Oder ist RAM kein speedlimitierender Faktor hier? Bzw. nur die
Speichergröße und die Speichergeschwindigkeit ist egal?
Sonst noch was?
Evtl. möchte ich mir ein neues Gerät nur für Videobearbeitung
zusammenstellen, daher die Fragen. Mein jetziger P4-2400 mit 512MB DDR
single channel und nur einer Festplatte ist da schon etwas langsam...
lG
Peter
Antwort von Christian Schroeder:
Peter Gruendler schrieb:
> Was würden die Leute mit viel hands-on-Erfahrung als die geeignetste
> Hardwareausstattung für reencoding betrachten, wenn die Quelle bereits
> auf Festplatte liegt?
>
> CPU je schneller desto besser, das ist klar. Noch was bei CPU zu
> beachten?
>
> HDD auf jeden Fall ein und aus getrennt an getrennten Kanälen, oder?
> Ist die so limitierend, dass man auf besondere Geschwindigkeit achten
> sollte, also z.B. RAID0 (;striping) Vorteile brongen könnte?
Beim Reencoden ist die CPU der Flaschenhals. Da reicht auch ne langsame
Platte, RAID bringt da nix.
> RAM je mehr desto besser, dual channel besser, je schneller desto
> besser. Oder ist RAM kein speedlimitierender Faktor hier? Bzw. nur die
> Speichergröße und die Speichergeschwindigkeit ist egal?
Ich wüsste jetzt auf Anhieb keine Anwendung, wo die
Speichergeschwindigkeit was bringt. Bei Tests konnte man mit Messungen
immer nur kleine Vorteile feststellen. Und hier ist das eh egal.
> Evtl. möchte ich mir ein neues Gerät nur für Videobearbeitung
> zusammenstellen, daher die Fragen. Mein jetziger P4-2400 mit 512MB DDR
> single channel und nur einer Festplatte ist da schon etwas langsam...
Beim Reencoden brauchst du CPU CPU und CPU.
--
Gruß Chris
Wir müssen uns Sisyphos als glücklichen Menschen vorstellen!
Antwort von Thomas Beyer:
Peter Gruendler schrieb...
> Was würden die Leute mit viel hands-on-Erfahrung als die geeignetste
> Hardwareausstattung für reencoding betrachten, wenn die Quelle bereits
> auf Festplatte liegt?
Viel Erfahrung? Na ja ... meine Domäne ist Video rein hobbymäßig.
> CPU je schneller desto besser, das ist klar. Noch was bei CPU zu
> beachten?
SSE2/3 und Hyperthreading/Dualcore CPUs sind eminent wichtig, da viele
Encoder daraufhin optimiert wurden.
mal hier durchgespielte Durchläufe:
Encoding einer DV-AVI mit Procoder 2.0
Athlon 1GHz = 0.38 x realtime
Celeron 2GHz = 0.55 x realime
P4 3GHz (;HT off) = 1.2 x realtime
P4 3GHz (;HT on) = 1.8 x realtime
P4 3GHz HT on RAM = 3x512MB Single Channel = 1.6 x Realtime
P4 3GHz HT on RAM = 2x512MB Dual Channel = 1.8 x Realtime
> HDD auf jeden Fall ein und aus getrennt an getrennten Kanälen, oder?
Vor allem für (;De)muxen ist es sehr sinnvoll, jeweils getrennte Platte
für Source und Destination zu haben. Das betrifft auch Authoring etc.
Beim Enkodieren sind aktuelle HDs kein limitierender Faktor.
> Ist die so limitierend, dass man auf besondere Geschwindigkeit achten
> sollte, also z.B. RAID0 (;striping) Vorteile brongen könnte?
Vonm RAID0 halte ich in einer Workstation gar nichts. Aktuelle RAID-
Implementationen auf Motherboards machen RAID größtenteils in Software
(;Treiber), und Controller mit einer eigenen CPU (;3Ware) sind teuer.
> RAM je mehr desto besser, dual channel besser, je schneller desto
> besser. Oder ist RAM kein speedlimitierender Faktor hier?
Kommt auf die Sättigung der Applikation an. Da der Chipsatz des
Motherboards allerdings auch das RAM verwalten muß, gibt es kuriose
Effekte, wie das z.B. bei mehr RAM der Rechner langsamer wird.
RAM bis zum Limit reinstopfen ist also eher kontraproduktiv. Ich
empfinde 1 GB Dualchannel-RAM als eine sinnvolle Ausstattung für diesen
Anwendungsweck.
> Sonst noch was?
- Keine on access Virenchecker
- keine überflüssigen Hintergrundtasks
- Bei Festplatten wie denm aktuellen Seagates unbedingt mit
smartctl den automatischen Offline-Scan ausschalten, sonst
rödeln die periodisch wenn sie meinen nichts zu tun zu haben
- Wenn Windows: Ordnung in die Directshowfilter bringen. Fast alle
Anwendungen meinen da ihren eigenen Mist priorisieren zu müssen
- Keine "Systemoptimierer" und sonstige megacoole Registryhacks
anwenden, die einen Performanceboost versprechen.
- Automatismen wie Energiemanagement, Bildschirmschoner, visuelle
GUI-Effekte etc. abschalten
- Dediziertes System dafür aufsetzen
- Ganz wichtig: Eine geeignete Grafikkarte finden.
Im Gegensatz zum HTPC-User oder jemandem, der mit seiner Workstation
Filme *ansehen* möchte, sind die Anforderungen an eine
Videoeditingmaschine gänzlich anders. Jegliche Deinterlacer,
Bildverbesserer in den Dekodern sind in Deinem Falle extrem lästig, da
die Dekoder nicht nur vom Player, sondern auch von der restlichen
Videosoftware eingesetzt werden.
Beispiel: Hast Du in Deinem MPEG2-Dekoder Deinterlacing eingeschaltet
und lädst ein interlaced kodiertes MPEG2 in Procoder, wird das Material
als progressiv behandelt.
> Evtl. möchte ich mir ein neues Gerät nur für Videobearbeitung
> zusammenstellen, daher die Fragen. Mein jetziger P4-2400 mit 512MB DDR
> single channel und nur einer Festplatte ist da schon etwas langsam...
MfG,
Thomas
Antwort von Thomas Beyer:
Peter Gruendler schrieb...
> Evtl. möchte ich mir ein neues Gerät nur für Videobearbeitung
> zusammenstellen, daher die Fragen. Mein jetziger P4-2400 mit 512MB DDR
> single channel und nur einer Festplatte ist da schon etwas langsam...
Huch, hier fehlte noch was:
Sehr, sehr, sehr wichtig für Gesamtperformance und Stabilität ist das
Motherboard, insbesondere Spannungsstabilisatoren und verwendeter
Chipsatz. Bei den Chipsätzen bin ich aufgrund leidvoller Erfahrungen der
letzten 15 Jahre vielleicht zu radikal, aber ich mache es mal
populistisch:
VIA == Vollschrott
ATI == langsamer Halbschrott
Nvidia = schneller, instabiler Halbschrott
ALi/ULi = Sondermüll
SIS = manchmal kann man Glück haben
Bleibt Intel. Auch da kann man in die Tonne greifen (;i850 = langsame PCI
Performance), aber in der regel wissen die, was sie tun. Auch wenn jetzt
viele aufschreien werden und ihre Hardware diffamiert zum meinen
scheinen: Ich werde gerne bei Bedarf deutlicher.
Schade, das AMD immer noch keine eigenen Chipsätze herstellt, denn der
Prozessor ist toll. Wenn es aber darum geht den PCI(;e)-bus mit Daten zu
überfluten (;da ist Videobearbeitung die Paradedisziplin, dagegen sind
3D-Shooter lahm), zählen nur gute Burstraten, stabiles Timing und
Stabilität, Stabilität und nochmals Stabilität.
Gruß,
Thomas
Antwort von Michael Herzog:
"Thomas Beyer"
schrieb
> Stabilität, Stabilität und nochmals Stabilität.
Ein Faktor, den man scheinbar leider vor dem Einsatz nicht testen kann.
Wieviele Boards wurden bei Erscheinen schon von diversen Fachmagazinen
hochgelobt und kaum sind sie eingebaut wartet man nur noch auf BIOS-Updates
die dann endlich das Arbeiten ermöglichen. *resignier*
Antwort von Thomas Beyer:
Michael Herzog schrieb...
> "Thomas Beyer" schrieb
>
> > Stabilität, Stabilität und nochmals Stabilität.
>
> Ein Faktor, den man scheinbar leider vor dem Einsatz nicht testen kann.
Wenn man neu kauft, sollte man zügig eigene Testszenarios durcharbeiten.
Wenn die Zeit drängt, mache ich in etwas Folgendes:
- BIOS defaults
- Hardwaresensoren im BIOS beäugen (;Temperatur, Spannungen)
- Memtest86 von CD booten und auf Speicherfehler testen
- WindowsPE von CD booten
- Prime95 einen Durchlauf "torture test". Auf Fehlerfreiheit achten und
das die Temperaturen in normalen Bereich bleiben
- HD Tach auf die Festplatte am internen Motherboardanschluß loslassen.
Dabei besonders die maximale burst speed beachten. Ist die unter
~100MB/s, deutet dies auf ein fehlerhaftes/langsames Chipset hin
Wenn mehr Zeit bleibt, schnappe ich mir Termometer, Vielfachmesser und
Oszillograph.
Rund 20% dessen, was ich mir gekauft habe, ist so innerhalb der ersten
14 Tage wieder zum Händler gegangen. Der weiß genau: Wenn er nicht
zurücknimmt, kaufe ich in Zukunft woanders. Gezickt haben sie da
allerdings noch nie und Schrott anstandslos zurückgenommen/getauscht.
> Wieviele Boards wurden bei Erscheinen schon von diversen Fachmagazinen
> hochgelobt und kaum sind sie eingebaut wartet man nur noch auf BIOS-Updates
> die dann endlich das Arbeiten ermöglichen. *resignier*
Ich gebe auf diese Testberichte auch nichts mehr. Mag sein, das für
andere User andere Qualitätskriterien gelten. Aber Stabilität kann auch
für einen Briefeschreiber, Spieler oder Surfer nicht von Nachteil sein,
denke ich.
Bei einigen wenigen Schreibern in der c't kommt manchmal zwischen den
Zeilen der Frust durch. Wenn z.B. von einer "wieder mal festgestellten
Performanceproblematik auf dem PCI-Bus bei VIA" die Rede ist. Aber
Klartext spricht man dort auch nicht, warum auch immer.
Anyway. Ein Videoenthusiast erlebt bei der Hardwareauswahl oftmals eine
Odyssee. Der Einbau einer simplen TV-Karte kann dabei schon zum bösen
Erwachen führen, wenn man feststellt, das man bisher sein System völlig
falsch eingeschätzt hat bezüglich Performance und Usuability.
Wenn man irgendwann einmal im Hintergrund mit 50MB/s ein 20GB MPEG
demuxt, dabei im Overlay mit der analogen TV-Karte störungsfrei TV
glotzt und zusätzlich die DVB-T Karte gerade einen Stream aufzeichnet,
während man im Internet surft, dann ist das Ziel erreicht :-).
Gruß,
Thomas
Antwort von Peter Gruendler:
Peter Gruendler schrieb:
> Was würden die Leute mit viel hands-on-Erfahrung als die geeignetste
> Hardwareausstattung für reencoding betrachten, wenn die Quelle bereits
> auf Festplatte liegt?
Danke allen für die ausführlichen Antworten, die mir einiges gebracht
haben.
Ich werde dann vor dem Kauf in ein paar Wochen (;falls er stattfindet)
noch meine Zusammenstellung posten und von euch gegenchecken lassen.
Es ist schön, dass hier auch im Videobereich noch weniger bewanderten
gründlich geholfen wird ;-)
lG
Peter
Antwort von Peter Gruendler:
Matthias Wieser schrieb:
> Peter Gruendler wrote:
>
>> HDD auf jeden Fall ein und aus getrennt an getrennten Kanälen, oder?
>
> ??
>
Sollte heißen, z.B. HDD mit Quelldateien am primären IDE-channel und die
HDD auf die geschreiben wird am sekundären Kanal.
lG
PEter
Antwort von Christian Schroeder:
Peter Gruendler schrieb:
> Matthias Wieser schrieb:
>
>
>>Peter Gruendler wrote:
>>
>>
>>>HDD auf jeden Fall ein und aus getrennt an getrennten Kanälen, oder?
>>
>>??
>>
>
>
> Sollte heißen, z.B. HDD mit Quelldateien am primären IDE-channel und die
> HDD auf die geschreiben wird am sekundären Kanal.
Wenn du Filme, die z.B. aus zwei Dateien bestehen, zu einer
zusammenfügen willst, bringt das recht viel. Ansonsten, wie schon
gesagt, beim Codieren isses wurst, da ist die CPU der Flaschenhals.
--
Gruß Chris
Wir müssen uns Sisyphos als glücklichen Menschen vorstellen!
Antwort von Ralf Fontana:
Am Thu, 6 Oct 2005 16:36:37 0200 schrieb Thomas Beyer:
> - Bei Festplatten wie denm aktuellen Seagates unbedingt mit
> smartctl den automatischen Offline-Scan ausschalten, sonst
> rödeln die periodisch wenn sie meinen nichts zu tun zu haben
YMMD. Danke, ich habe ziemlich lange nach der Ursache gesucht.
Antwort von Winfried Wolf:
Thomas Beyer schrieb:
>
> Ich gebe auf diese Testberichte auch nichts mehr. Mag sein, das für
> andere User andere Qualitätskriterien gelten. Aber Stabilität kann auch
> für einen Briefeschreiber, Spieler oder Surfer nicht von Nachteil sein,
> denke ich.
>
besonders skuril sind Testberichte, in denen Punkte oder Prozentwerte
für Stabilität vergeben werden (;und u.U. kein Board 100% erreicht).
Ein Board, das nicht 100% stabil läuft, wäre für mich auf jeden Fall Müll.
Zu Deiner Intel-Chipset-Vorliebe muss ich sagen, dass ich die auch
teile, obwohl sie vielleicht heute nicht mehr nötig wäre. Aber meine
schlechten Erfahrungen Ende der 90er mit anderen Boards waren so
nachhaltig, dass ich noch nicht wieder bereit bin, ihnen ne Chance zu
geben. Aber irgenwann werde wohl auch ich verzeihen können...
Gruß,
WiWo.
Antwort von Thomas Beyer:
Ralf Fontana schrieb...
> Am Thu, 6 Oct 2005 16:36:37 0200 schrieb Thomas Beyer:
>
> > - Bei Festplatten wie denm aktuellen Seagates unbedingt mit
> > smartctl den automatischen Offline-Scan ausschalten, sonst
> > rödeln die periodisch wenn sie meinen nichts zu tun zu haben
>
> YMMD. Danke, ich habe ziemlich lange nach der Ursache gesucht.
Leider merkt sich die Platte das nicht nach dem Reboot. Auch wenn die
Festplattentemperatur 40°C überschreitet, geht die Platte wieder in den
offlinecheck%on Modus. Zwei Ansätze:
1. xyz.bat in den Autostart mit folgender Zeile:
smartctl.exe --offlineauto%off /dev/hda >NUL
2. DTemp benutzen. neben der Anzeige der Festplattentemperatur(;en) im
Tray gibts dort im Kontextmenü die Option "Enable/Disable Autoscan".
Leider auch nur manuell zu bedienen und klappte bei meinen Tests nicht
immer.
Auf einem i865PE Chipsatz von Intel mit einer Seagate 330831AS nervt mit
Offlinescan sehr wenig bis überhaupt nicht, weil es a) den Workflow
nicht spürbar bremst und b)die Platte in einem gut belüfteten,
schallgedämpften Chieftec Tower steckt.
In einem ASUS Pundit-R mit ATI-RS200 IGP ist der automatische Offline-
Scan jedoch *extrem* nervig gewesen. Einerseits ist der Chipsatz extrem
lahm (;~50MB/s Burstrate), so das jegliche Festplattenaktivität das
System spürbar bremste (;Stichwort: HD rödelt == Aussetzer bei DVB-T).
Zum zweiten ist die Platte dort nur schlecht belüftet und kommt leicht
auf 45-50°C. Das ist laut Seagate immer noch grüner Bereich (;bis 60°C
sind deren Platten lt. Specs betreibbar), aber der offline-scan sprang
aller 4-5 Minuten an.
Ich habe letztendlich die Seagate aus dem Pundit rausgenommen und
stattdessen eine Samsung Spinpoint implantiert. Seitdem bin ich
zufrieden.
Gruß,
Thomas
Antwort von Andre Beck:
Thomas Beyer writes:
>
> VIA == Vollschrott
> ATI == langsamer Halbschrott
> Nvidia = schneller, instabiler Halbschrott
Argh.
> ALi/ULi = Sondermüll
> SIS = manchmal kann man Glück haben
>
> Bleibt Intel. Auch da kann man in die Tonne greifen (;i850 = langsame PCI
> Performance),
Heul. Ich tipp das auf einem i850er Board. Da dachte man damals, mit
dem Besten vom Besten (;RAMBUS etc) könne man nix falsch machen...
> Schade, das AMD immer noch keine eigenen Chipsätze herstellt, denn der
> Prozessor ist toll. Wenn es aber darum geht den PCI(;e)-bus mit Daten zu
> überfluten (;da ist Videobearbeitung die Paradedisziplin, dagegen sind
> 3D-Shooter lahm), zählen nur gute Burstraten, stabiles Timing und
> Stabilität, Stabilität und nochmals Stabilität.
Ich hatte mir gerade die Illusion erarbeitet, mit den Fortschritten der
Nforce-Chipsets könne man dem nächsten PC (;dann mit PCIe, PEG, Dualcore
CPU, SATA 2 etc) mal einen AMD angedeihen lassen - schon aus Lokal-
patriotismus. Und nun kommst Du und lässt meine Seifenblase platzen.
Zu allem Überfluss geht auch noch ASUS den Bach runter...
--
The S anta C laus O peration
or "how to turn a complete illusion into a neverending money source"
-> Andre "ABPSoft" Beck ABP-RIPE Dresden, Germany, Spacetime <-
Antwort von Thomas Beyer:
Andre Beck schrieb...
> Thomas Beyer writes:
> >
> > VIA == Vollschrott
> > ATI == langsamer Halbschrott
> > Nvidia = schneller, instabiler Halbschrott
>
> Argh.
>
> > ALi/ULi = Sondermüll
> > SIS = manchmal kann man Glück haben
> >
> > Bleibt Intel. Auch da kann man in die Tonne greifen (;i850 = langsame PCI
> > Performance),
>
> Heul. Ich tipp das auf einem i850er Board. Da dachte man damals, mit
> dem Besten vom Besten (;RAMBUS etc) könne man nix falsch machen...
Ich arbeite heute noch auf einem solchen Rechner mit ASUS P4T. Aufgrund
seiner Robustheit meine Compilermaschine. Zu der Zeit, als dieses
Chipset aktuell war, gab es aber ganz andere Kaliber von fehlerhaften
Chipsets wie den KT133, da waren die max 90MB/s auf dem PCI-Bus des i850
noch geradezu paradisisch bei isochronen Transfers.
Bus Parking ist übrigens bis heute nicht korrekt implementiert bei
Nvidia, ATI und VIA, so daß es bei DMA-kritischen Bustransfers zu Peaks,
Datenkorruption oder gar Freezes kommen kann. Die Foren sind auch heute
noch voll mit Bugreports von nicht korrekt funktionierenden Brennern,
zickigen TV-Karten, Abstürzen bei RAID-Controllern etc.
Sowas kann man zwar mit eigenen Routinen (;bspw. timern) in gewissen
Grenzen in der Firmware/BIOS fixen (;hab ich selbst mal für einige Boards
gemacht), aber es kann ja nicht AUfgabe der *Peripheriehersteller* sein,
für alle bekanntermaßen fehlerhaften Chipsets die Firmware mit
Workarounds zu bestücken.
> > Schade, das AMD immer noch keine eigenen Chipsätze herstellt, denn der
> > Prozessor ist toll. Wenn es aber darum geht den PCI(;e)-bus mit Daten zu
> > überfluten (;da ist Videobearbeitung die Paradedisziplin, dagegen sind
> > 3D-Shooter lahm), zählen nur gute Burstraten, stabiles Timing und
> > Stabilität, Stabilität und nochmals Stabilität.
>
> Ich hatte mir gerade die Illusion erarbeitet, mit den Fortschritten der
> Nforce-Chipsets könne man dem nächsten PC (;dann mit PCIe, PEG, Dualcore
> CPU, SATA 2 etc) mal einen AMD angedeihen lassen - schon aus Lokal-
> patriotismus. Und nun kommst Du und lässt meine Seifenblase platzen.
Nforce 4? Gamer lieben ihn. Bei mir gabs einige Schwierigkeiten. Plextor
mußte extra für Nforce-Chipsets modifizierte Firmwares für ihre DVD-
Brenner rausbringen, HDTV-Wiedergabe im Overlay fror verifizierbar hier
ein (;mit Grafikkarten aus dem eigenen Haus, die auf einem Intelchipset-
MoBo keine Auffälligkeiten zeigten) ...
Das Spiel kenne ich zu lange, als mich daraufhin einzulassen. Viele
werden kein Problem damit haben, aber ich will nicht den ganzen Tage
damit verbringen passende Treiberkonstellationen zu ergooglen, Newsforen
nach Leidensgenossen zu durchforsten und BIOSe selbst zu modifizieren.
Ich kenne auch die Arbeitsweise bei Motherboardherstellern aus eigener
Erfahrung. Die Initialreleases der BIOSe werden noch von den Senior
Developern gemacht und sind dementsprechend sorgfältig designt. Danach
darf das Jungvolk ran. Bugfixes und Workarounds gehen häufig in die
Hose, es geht nicht mehr alles durch den kompletten Testpark, so daß
oftmals das vermeintliche Update des BIOS eine Verschlimmbesserung
bringt. Statt sich also über Monate hinweg damit zu trösten, das
nervende Fehler eventuell mal behoben werden, vermeide ich sie lieber
von vornherein.
> Zu allem Überfluss geht auch noch ASUS den Bach runter...
Elitegroup beliefert jetzt Dell. Geiz ist eben geil, die Leute wollen
den 199¤ PC dreimal pro Jahr kaufen, statt einmal anständig zu
investieren und auf Jahre zufrieden zu sein.
Gruß,
Thomas
Antwort von Michael Herzog:
"Winfried Wolf" schrieb
> Aber irgenwann werde wohl auch ich verzeihen können...
An dem Tag an dem es einen Athlon-Chipsatz von Intel gibt? ;)
Antwort von Michael Herzog:
"Thomas Beyer"
> Ich arbeite heute noch auf einem solchen Rechner mit ASUS P4T. Aufgrund
> seiner Robustheit meine Compilermaschine. Zu der Zeit, als dieses
> Chipset aktuell war, gab es aber ganz andere Kaliber von fehlerhaften
> Chipsets wie den KT133, da waren die max 90MB/s auf dem PCI-Bus des i850
> noch geradezu paradisisch bei isochronen Transfers.
Zuhause arbeite ich auch noch seit diese Maschinen aktuell waren mit einem
KT133a-Board von Epox, natürlich mit einer SB-Live-Karte zusammen. Das
Epox-Board wurde damals in diversen Tests eifrig gelobt... nunja, man
gewöhnt sich an alles. Und die Freude bei einem Umstieg irgendwann wird umso
größer.