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Antwort von thsbln:
Naja, wenn die Damen und Herren damals am Bild vorbeigerannt sind, hat das doch einen ähnlichen rezeptorischen Effekt wie wenn sich die Bilder bewegen würden... oder irre ich mich? Hab jetzt gerade keine Höhle zur Hand, ausser der heissen, in der ich selbst sitze.
Antwort von SixFo:
das menschliche auge sieht bewegungen zuerst...deswegen findet man auch die schlüssel nie so schnell wenn man sie verlegt hat und sie letztendlich direkt vor der nase liegen ;-)
daher haben die wohl auch nix beim vorbeigehen gesehen...
Antwort von Axel:
das menschliche auge sieht bewegungen zuerst...deswegen findet man auch die schlüssel nie so schnell wenn man sie verlegt hat und sie letztendlich direkt vor der nase liegen ;-)
daher haben die wohl auch nix beim vorbeigehen gesehen...
Ich stelle mir vor, dass in einer Zeit ohne 3D-Kino, ohne Photoshop, ja sogar ohne beschissene
Farben aus dem Baumarkt - die irgendwo aufzutragen unsereins schon zu lästig ist-, der Effekt eines erkennbaren Hirsches auf einem Felsen bereits riesig gewesen sein muß. Und hier ist von Statik auch keine Spur. Die gespannten Bögen und die Schritte in Richtung Beute sind eingefrorene Bewegung. Die Haltung des vorderen, größeren Hirsches deutet ein "erschrockenes Zurückweichen" an - sagt mir bitte, ob ihr das überinterpretiert findet -, die des kleineren, hinteren Hirsches eine Flucht. Diese Bewegung wird nicht vom
Auge gesehen, sondern vom rastlos konzipierenden menschlichen Geist. Ohne die logische, sequentielle Verknüpfung in diesem Jagd-Tutorial kein Fleisch, im Winter noch nicht einmal Beeren, der Hungertod. Das Know How macht den Menschen aus.
Der Clou kommt jetzt: Aus dem Vergleich mit vielen ähnlichen Jagdszenen in vielen Höhlen und auf Felsen über die Kontinente verteilt ergibt sich der Verdacht, dass der "vordere" Jäger Bild eins ist, der "hintere" Bild zwei: Eine Sequenz. Wir sind durch unser Schriftsystem daran gewöhnt, Sequenzen von links nach rechts zu denken, Links ist Vergangenheit, Mitte Gegenwart, Rechts Zukunft (Aufbau einer "Timeline"). In Höhlenbildern scheint sich das Erlegen des Wildes meist kleiner im Hintergrund abzuspielen. Oft sitzen noch recht klein Figuren im Halbkreis, vielleicht die Familie beim Essen. Durch eine "Ebene" (die eben unser modernes Denken als räumliche "Kompositionsebene" sieht) in der Mitte flieht das Wild, vorne wird es von den Jägern überrascht.
Der Verstand, den diese Künstler und ihr Publikum gewiss besaßen, akzeptiert, dass es eine Abstraktion ist. Die Bedeutung wird verstanden. Das
ist Kino. Technische Unterschiede sind Kinkerlitzchen. Filmemachen ist die Projektion von einem Ausgangspunkt (der Exposition eines Plots, der/die Jäger gehen auf die Jagd) über eine Herausforderung bis hin zum Ziel. Als Dokumentation einer erinnerten Wirklichkeit (aber mit genügend Anglerlatein auch in den "Felsen-Shows", dass bestimmt die Steinzeitmutter ihre erschrockenen Steinzeitkinder beruhigen musste "ist doch nur ein Film"), zum Bannen traumatischer Erfahrungen (die Begegnung mit einem Raubtier mag "Horror" sein, besiegt werden muss es letztlich natürlich), als Wunsch, der die immerwährende Wiederholung des Triumphes "sieht".