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Infoseite // Angegebene und wirkliche Belastbarkeit von Fuid-Neigern



Frage von ShakyMUC:


Hallo Foristi,

ich habe mir vor kurzer Zeit ein Benro-Stativ mit einem Benro S7 Fluidneiger gekauft. Für meine XA-30 (inkl. Zubehör) ist alles wunderbar - dafür ist er auch gedacht.
Allerdings ist der Kopf mit "7Kg Traglast" angegeben. Und mit meiner C100 II nebst ein wenig Zubehör (= 3,5 Kg mit der Waage gemessen) total am Anschlag. D.h. ich muss die Counterbalance voll aufdrehen (wahrscheinlich normal) und/aber am Fluid-Drag-Knopf fast schon mit Gewalt zudrehen, damit die Kamera ab ca. 10-15° nicht selbst weiter nach vorne/hinten kippt/wandert. Da ist weder Spielraum nach oben noch halte ich dieses übermäßig starke Festziehen (wirklich das Maximum was per Hand gerade noch geht...) für OK.

Daher einfach ausgedrückt die Frage: Ist das normal?

Oder differenzierter: Was genau besagt die angegebene max. Traglast von Fluid-Neigern --- die Last unter der er nicht kaputt geht oder die Last die er handlen kann?

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Antwort von TomWI:

Die zulässige Traglast hat auch immer mit der Höhe des Schwerpunkts des aufgesetzten Rigs/der aufgesetzten Kamera zu tun. Im Handbuch meines Sachtler FSB6 gibt es eine kleine Tabelle dazu. Je höher der Schwerpunkt, desto niedriger die Traglast. Sollte es für Deinen Kopf auch geben.

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Antwort von Frank Glencairn:

Ja, die Gewichtstests werden mit einer flachen Platte gemacht.
Je höher die Kamera, desto niedriger das Gewicht, das der Kopf sauber halten kann.

Daumenregel: Kamera Gewicht x 2 = maximales Gewicht, das der Kopf maximal hält.
Passt also ungefähr für deine Canon.

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Antwort von ShakyMUC:

Grundsätzlich wußte ich schon, dass man da nicht beliebig nach oben bauen kann (unter EInhaltung des max. Gewichtes).
Trotzdem ist das ein guter Denkanstoss:
"Frank Glencairn" hat geschrieben:
Ja, die Gewichtstests werden mit einer flachen Platte gemacht.
Ich werde mal Hantelscheiben bis zur angegebenen Höchsttraglast (5 & 2 KG - die "bauen" gemeinsam nicht höher als 50mm) draufpacken, und sehen wie es sich verhält.

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Antwort von Tscheckoff:

Tja. Deshalb gibt es bei vielen (günstigen) Köpfen auch keine Belastungs-Tabellen.
Spaßigerweise auch nicht bei den Sachtler ACE Köpfen (zumindest beim L und M war nie was verfügbar).
Erst jetzt beim ACE XL gibts eine Belastungs-Tabelle - Und dort sieht man z.B. wie schnell die Ausgleichs-Feder aufgibt:
http://www.sachtler.com/products/fluid- ... atures-tab

Der XL schafft z.B. bei 50mm COG = "center of gravity" die angegebenen 8KG.
Bei 75mm aber nur noch knapp über 6KG und dann bei 100mm sogar nur noch knapp über 4.5KG

Das Problem dabei: Leider ist die C100 recht hoch im direkten Vergleich zu Systemkameras und kleineren Camcordern. Da verschiebt sich der Schwerpunkt recht schnell auf die 100mm COG (oder sogar noch höher inkl. externem Monitor / Rekorder etc.). Der COG wert wird übrigens (soweit ich weiß und meine Erfahrung geht) ab der ACHSE selbst gerechnet, mit der der Kopf neigt. Nicht von der Kopfplatte / der Schnellwechselplatte weg.

Nicht ohne Grund werden EXAKT die Belastungswerte bei 50mm bzw. 55mm angegeben - Das ergibt genau die Auflagefläche des Kopfes bzw. der Schnellwechselplatte. Und ist somit das maximale, was die Hersteller angeben können. Obwohl man nie eine Kamera bei nem COG wert von 50mm montieren kann - Hauptsache es klingt gut auf dem Papier bzw. im Datenblatt. Einfach mal nachmessen -> Die meisten kleineren Köpfe haben genau die angegebenen 50 bzw. 55mm Abstand von der Neigeachse des Kopfes bis zur Kopf-Oberseite bzw. bis zur Wechselplatten-Oberseite. Obwohl: Das ist meist bei den günstigen Köpfen - Bei den teureren werden schon realistischere Werte bei 75mm oder 100mm angegeben. Da weiß dann nämlich schon jeder, dass erst die Werte ab 75 bzw. 100mm wirklich ausschlaggebend sind (besonders bei größeren Setups bzw. bei etwas größeren Kameras wie der C100 z.B.). Bei den teureren Köpfen starten deshalb die COG Tabellen auch oft erst bei 50mm oder 75mm - Alles andere mach nämlich wenig bis gar keinen Sinn ^^.

Die "pi mal daumen" Regel von angegebener Maximallast dividiert durch zwei (oder Kameragewicht mal zwei vs. der angegebenen Maximalbelastung des Kopfes) passt da schon ganz gut. Als BSP: Die 3.5kg deiner C100 II wären dann 7kg vs den max. 7kg des Benro S7 - Wäre somit SEHR grenzwertig (wie du selbst sehen kannst bzw. konntest). Bzw. durch die zu schwache Dämpfung beim S7 würde ich ihn so oder so nicht mit ner C100 verwenden (da ist der Kopf einfach zu klein / zu instabil / zu günstig gebaut). Da braucht man schon nen richtigen Fluidkopf mit ordentlichen Kartuschen und etwas mehr Gewichtsausgleich.

Beim ACE XL z.B. (da ich ihn schon erwähnt habe bzw. auch OHNE "pi mal daumen" Regel) käme man auf ähnliches. Der schafft z.B. bei 100mm COG nur noch knapp über 4.5kg. Das Problem: Die Canon C100 ist ca. 17cm hoch. Da ist aber weder Richtmikro, noch externer Audio-Rekorder, Monitor oder sonst was optionales (was hoch montiert wird) gerechnet. Meist kann man die Höhe der Kamera halbieren oder zumindest dritteln, beim COG wert dazu zählen und kommt so UNGEFÄHR auf den Schwerpunkt / den COG Wert bzw. so indirekt auch auf die Belastung für den Kopf (über die Tabellen - WENN es denn welche gibt). Die Berechnung ist aber natürlich auch nur ne Schätzung. Aber hier wären das z.B.: 50mm (Abstand der Platte von der Achse) + (17cm:3 = 56mm) = ca. 106mm COG / ergibt einen Schwerpunkt von ca. 10,6cm von der Achse weg gerechnet. Da wäre man dann ca. bei den 4.5kg (die Sachtler für den ACE XL bei 100mm COG angibt). Ginge mit dem XL Kopf also noch recht gut (von den Ausgleichs-Feder-Stufen her zumindest). Extrem viel sehr hoch an der Kamera würde ich aber nicht mehr montieren wollen. Richt-Mikro / wireless kit und ein kleiner externer Monitor sollte sich aber ausgehen ohne dass gleich alles über kippt. Optimal ist der ACE XL aber dann auch nicht. Ne gute Dämpfung ist nämlich ebenfalls SEHR wichtig bei höheren Lasten. Traurigerweise hat der XL wieder die identen Kartuschen des ACE L bekommen - Und die waren beim L Modell schon fast etwas zu schwach (leider) - Habe den ACE L selbst hier stehen und den XL schon vor Ort mal selbst testen können.

Fazit: Ich sage / schreibe es nur ungern - Aber: Größere Kamera heißt meist auch ein neuer Fluidkopf muss her.
Übersieht man leider sehr schnell wenn man das System bzw. die Kamera wechselt ^^.

LG

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Antwort von Sammy D:

Besonders bei den Benros faellt auf, dass der CoG sehr tief im Vergleich zu anderen Fluidkoepfen fuer leichte Kameras liegt.

Der Benro S6 ist mit einer BMCC mit Sigma 18-35 ohne Firlefanz komplett auf Anschlag und kann die Kamera gerade so ausbalancieren, waehrend sich das Sachtler L auf Stufe 3 (von7) langweilt.

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Antwort von ShakyMUC:

Danke an alle für die ausführlichen Infos.
Und nein, ich habe nicht übersehen das ich für ne schwerere Cam einen größeren Neiger brauche. Hatte ja im Eröffnungspost geschrieben:
ShakyMUC hat geschrieben:
... mit einem Benro S7 Fluidneiger gekauft. Für meine XA-30 (inkl. Zubehör) ist alles wunderbar - dafür ist er auch gedacht.
...
Und für meine C100 hab ich ein Stativ & Neiger - wenn ich"s denn wirklich mal brauche. Aber das Zeug ist so schwer & der Neiger uralt (waren warscheinlich noch Cams aus Holz mit Kurbel drauf ;)
- dass jetzt bald mal ne Neuanschaffung in"s Haus steht. Insofern haben mir die Denkanstösse wirklich geholfen.

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Antwort von TonBild:

ShakyMUC hat geschrieben:

Daher einfach ausgedrückt die Frage: Ist das normal?
Ja, man sollte generell Stative und Köpfe nur mit der Hälfte des angegebenen Maximalgewicht belasten weil das oftmals geschönt ist. Eine Ausnahme bilden genaue Angaben zum Minimalgewicht.

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