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Infoseite // "Sequenz", "Szene", "Take", "Einstellung



Frage von AmateurFilmer:


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Antwort von Axel:

Ein Take ist eine einzelne Aufnahme (aka Einstellung, aber von einer Einstellung kann es auch mehrere Aufnahmen geben, z.B. bei Schuss-Gegenschuss-Schuss), eine Sequenz ist (wörtlich) eine Abfolge von Takes. Kann gleichbedeutend sein mit Szene, muss nicht. Was du auf die Klappe schreibst, dient nur deiner eigenen Bürokratie. Du kannst auch die Nummer der Karte draufschreiben (das wäre dann in Englisch "Reel" für die im Schnitt zehn Minuten lange Filmrolle). Wichtig ist, dass das Ganze für dich einen Sinn ergibt.

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Antwort von MLJ:

@Amateurfilmer
Also, hier noch ein paar Basics anhand eines Beispiels:

Filmtitel "Joe kommt nach Hause"
Kameras: 2
Aufnahme: Outdoor

Scene 1, Kamera A
Joe kommt die Strasse runter und läuft direkt auf die Kamera zu und verfolgt Joe bis zur Haustür.

Scene 1, Kamera B
Totale auf den Hauseingang von der anderen Strassenseite und filmt, wie Joe die Tür aufmacht und in's Haus geht.

Auf der Klappe steht: Scene 1, Take 1, A (für Kamera A)
Take 1 bedeutet, das ist die erste Aufnahme von Scene 1. Sollte diese Aufnahme nicht so geworden sein, wie man wollte, wird die Scene wiederholt. Dann steht auf der Klappe: Scene 1, Take 2, A

Das gleiche für Kamera B. Dort steht dann: Scene 1, Take 1, B oder bei Take 2 dann Scene 1, Take 2, B.

Im übrigen wird am Set mit Klappe nicht nur die Klappe vor die Kamera gehalten, sondern auch laut gesprochen, wie es auf der Klappe steht. Damit hat man beim sichten der Aufnahmen eine bessere Übersicht.

Die Kommandos vom Produzent wie folgt: (alle gesprochen)
Frage: Ton ?
Antwort: Ton läuft !
Frage: Kamera ?
Antwort: Kamera läuft !
Klappe: Scene 1, Take 1 (Klappe vor beiden Kameras)
Kommando: Achtung Hintergrund ! Und Action !
Nach Ende der Scene: Und CUT !

"Hintergrund" bezieht sich auf Statisten. Diese bewegen sich immer VOR dem Hauptdarsteller, also "Joe" in diesem fall würde erst bei "Action" anfangen.

Ist das alles im Kasten, dann geht es mit Scene 2, Take 1 weiter usw, bis der Film fertig ist. Im Script werden dann die gedrehten Scenen abgehakt um den Überblick über das gedrehte Material nicht zu verlieren.

Das mit dem A-Z verdanken wir übrigens Howard Hughes. In einem Film hat er 26 Kameras eingesetzt für eine Luftkampfscene. Zu dieser Zeit einmalig und musste sich von anderen Studios Kameras leihen um diese Scene umzusetzen. Nur mit dem Zusatz A-Z auf der Klappe konnte man beim Schnitt die Kameras auseinander halten.

Ich hoffe, das ich dir damit weiterhelfen konnte. Viel Spass beim Filmemachen :-)

Beste Grüsse, Mickey Lee

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Antwort von Superapfel:

Ergänzend zu MLJ gehe ich noch mehr auf Einstellungen ein.

Eine Szene (sagen wir mal Szene 12) könnte beispielsweise ein Dialog zwischen 2 Personen sein.

Wenn ich die Szene auflöse, bestimme ich, aus wievielen Einstellungen diese besteht.
Z.B. bei einem Dialog

1. Totale mit beiden Darstellern
2. Nahe Darsteller 1
3. Nahe Darsteller 2


Dann steht bei mir auf der Filmklappe:

Roll: 1 (ich nutze Roll als Nummer für meine Speicherkarte)
Szene: 12.1 (für die Totale z.B.) oder 12.3 (für Nahe Darsteller 2)
Take: beginnend bei 1

Wenn die Einstellung einmal ohne Fehler und versprecher im Kasten ist, ist die Aufnahme "safe". Gefällt sie einem dennoch noch nicht und die zeit erlaubt es, kann man natürlich weitere Takes drehen.

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Antwort von PerspectivePictures:

Die meisten Filmklappen (Slate/Clapperboard) sehen dieser unten ähnlich. Ich gehe Punkt zu Punkt durch, wie man diese beschriften kann, denn schlussendlich liegt es ganz allein beim Regisseur, wie diese beschriftet wird. Einige Standards gibts dennoch, welche sich in der Zeit so entwickelt haben.
Ich beziehe mich auf das amerikanische System.


zum Bild


Production: Hier setzt man den Namen der Filmproduktion ein.

Roll: Ist bei grösseren Prodkutionen, ob digital oder Film, bei welchen man mit vielen Filmrollen/SSDs arbeitet wichtig. Es wird huer der Name des verwendeten Mediums eingetragen.

Scene: Jedes Drehbuch ist in Szenen eingeteilt, welche auf Zahlen bestehen 1 - unendlich. Jede Szene beinhaltet verschiedene Aufnahmewinkel, Kamerapositionen, Objektive. Der Überbegrifff für eine Position ist Setup. Ändert man nun Objektiv oder Kameraposition, so wird es ein anderes Setup. Setups werden hinter der Szene in Buchstaben geschrieben. Hat man das ABC durch, beginnt man mit AA, AB, AC usw.

Beispiele:
Scene 24A - Establishing Shot von den Firmenparkplätzen (Wide)
Scene 24B - Ein Mann öffnet eine Autotüre (Footlong)
Scene 24C - Ein Mann öffnet eine Autotüre (Close Up)


Take: Jedesmal wenn man mit einem gesetzten Setup eine Aufnahme beginnt, dann setzt man den Take um einen Wert nach oben. Die erste Aufnahme ist Take 1, die zweite Take 2 und so weiter.

Director/Camera/Director of Photography.... Namen der genannten Crewmitglieder

Date ist klar und die Tags unten rechts sind auf jeder Klappe anders. Wichtig hier ist nur das M.O.S Tag, welches bedeutet, dass man in diesem Take/Setup kein Audio aufnimmt.

Dies sind so die wichtigsten Infos. Es gibt noch fortgeschrittenere Tipps, welche aber insgesamt nur bei grossen Hollywoodproduktionen zum einsatz kommen. Solltest du dennoch interessiert sein, findest du drei ausführlichere, aber englische Beiträge auf: http://www.theblackandblue.com/2012/11/ ... m-slate-1/



Gruss
Claudio

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Antwort von AmateurFilmer:

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Antwort von marwie:


Ist es richtig, dass ein Cinematographer ein Begriff ist für den gleichen Beruf, den ein Director of Photography (kurz: DoP) ausführt und es keinen deutschen Begriff für diesen Beruf gibt, während das Parallel-Wort Kinematographie zu Cinematography nichts direkt mit der Bildgestaltung (mit Licht) zu tun hat, sondern lediglich Filmen meint? Ja, Cinematographer und Director of Photography ist im Prinzip die gleiche Person, jedoch ist es je nach Land, persönlichen Präferenzen und Produktionsfirma unterschiedlich, wie sich die Person nennt und was genau ihre Aufgabe ist. Manche schwenken z.B. selber die Kamera (Schärfe ziehen macht aber jeweils jemand anders, idr. der Camera Assistant), während andere dafür einen Operator haben und nur Anweisungen geben.
Im Deutssprachigen Raum bezeichnet man den Cinematographer bzw. dop einfach als (Chef) Kameramann.

EDIT: Noch eine Frage: Ich bekomme zu Weihnachten eine Filmklappe aus Acryl. Da ich nicht mit weißem Edding schreiben möchte, nehme ich weißes Tape. Ist das nötig, oder kriegt man (nach langer Benutzung) die schwarzen Edding-Flecken wieder von der Klappe weggewischt? Ich möchte die nämlich eigentlich schön in Schuss halten; hab mir extra eine ganz Schöne mit bunten Streifen gewünscht *_* ;) Wenn man Filzstifte für Whiteboards verwendet, sollte es keine Rückstände geben auf Acryl.

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Antwort von Superapfel:

Die Kommandos vom Produzent wie folgt: Meinst du nicht den Regisseur? Beides nicht ganz richtig.

Für den reibungslosen Ablauf am Set ist die Set-Aufnahmeleitung verantwortlich, d.h. der Set-AL fragt "Ton?", "Kamera?", ...

Der Regisseur gibt nur noch sein "Action!" und "Cut!" oder im deutschsprachigen Raum eher sein "Und bitte!" und "Danke, aus!". Hat nichts mit Star-Allüren oder so zu tun, aber ist halt auch einfach nicht sein Job, zu prüfen, ob der Tonmann seine Geräte laufen hat.

So zumindest bei großen Produktionen.

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Antwort von AmateurFilmer:

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Antwort von Superapfel:

Sorry, hab grad nich so die Zeit auf alles so intensiv einzugehen ;)

Kurz gesagt: Was mich unglaublich motiviert ist folgender Clip:

Ich finde den einfach atemberaubend gut gemacht - mit einer DSLR (genaue Details in der Beschreibung und es gibt auch ein making of).

Es hängt einfach viel mit dem drumrum zusammen. Geht man mit einer Cam auf die Straße und filmt drauf los, wird man nur mit viel viel glück gute Aufnahmen hinbekommen.
Eine Herausforderung ist es z.B. immer, die Helligkeiten im Blick zu behalten. Also dass Helle Objekte wie Fenster oder Himmel, Wolken nicht überstrahlen, übersteuern, "ausfressen" und dass dunkle Objekte nicht in reinem schwarz verschwinden.
Gute Kameras wirken da mit einem RAW-Format gegen.
Grundsätzlich versucht man dem aber gegenzuwirken - entweder durch abdunkeln der Sonneneinstrahlung durch ein Fenster oder z.B. wenn abdunkeln nicht möglich ist (draußen, wenn der himmel zu hell ist), dann gilt es andere Objekte durch Beleuchtung, Farben und Perspektive so in Szene zu setzen und das Set gestalten, dass sich der Zuschauer quasi keine Gedanken drüber macht.
Im Film ist alles gewollt. Jedes Detail, der Aufbau und die Ausleuchtung sowohl der Vordergrundes als auch des Hintergrundes, der genauso wichtig ist!
Dazu gibt es dann noch regeln und richtwerte, dass z.b. die Helligkeit von Gesichtern immer in einem bestimmten Bereich liegen sollte. (Effekte in der Post und sowas mal außen vor).

Also zusammengefasst: Zum Filmlook gehört vielmehr als nur geile Technik. Es ist eine komplexe Komposition aller visuellen Elemente.

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Antwort von srone:

Also zusammengefasst: Zum Filmlook gehört vielmehr als nur geile Technik. Es ist eine komplexe Komposition aller visuellen Elemente. schön gesagt :-)

lg

srone

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Antwort von AmateurFilmer:

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Antwort von srone:

er hat es in einem satz geschafft ;-)

lg

srone

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Antwort von AmateurFilmer:

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Antwort von David Melodia:

Dieser Film wurde auch mit einer Canon 5D gedreht: http://youtu.be/ZnlPgo9TaGo

Cinematographer: Shane Hurlbut, ASC Ein kurzer Blick in die IMDb:

Technical specifications for
Act of Valor (2012)
Camera
Arriflex 235, Panavision Primo Lenses
Arriflex 35 III, Panavision Primo Lenses
Arriflex 435 Xtreme, Panavision Primo Lenses
Canon EOS 5D Mark II, Panavision Primo, Canon L-Series and Zeiss ZF Lenses
Canon EOS 7D, Panavision Primo, Canon L-Series and Zeiss ZF Lenses
Canon EOS-1D Mark IV, Panavision Primo, Canon L-Series and Zeiss ZF Lenses
Panavision Panaflex Platinum, Panavision Primo Lenses
Phantom HD Camera, Panavision Primo Lenses

Ich gehe mal davon aus, das hier hauptsächlich die Arris zum Einsatz kamen.

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Antwort von AmateurFilmer:

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