Schnittstellen und Datenraten
Ein nach oben limitierender Faktor ist das Interface selbst. Speicherkarten besitzen verschiedene Interface-Spezifikationen, die bestimmen, wie schnell die Daten zwischen der Karte und dem Gerät maximal ausgetauscht werden können.
Technisch gesehen ist XQD das modernste aller Speicherkarten-Formate. Es basiert auf einer direkten PCIexpress Anbindung und erlaubt maximale Datenraten von fast 1 GB/s. CFast 2.0 basiert auf dem bewährten S-ATA 6 Protokoll mit ca. 600MB/s. Schnelle SSDs arbeiten bereits über diesem Limit. Die schnellsten SDXC-Karten liegen mit ihrer aktuellen Spezifikation 4.1 und einem UHS-II Interface bei maximal 312 MB/s, was für unkomprimierte 4K-RAW-Aufnhamen schon zu wenig ist.
Doch sobald Kompression bei der 4K-Videoaufnahme ins Spiel kommt, stellt keine der aktuellen Schnittstellen den Flaschenhals dar, sondern in der Regel limitieren die Speicherkarten selbst die Datenrate. In der Praxis erreicht keine Karte die maximale Datenrate ihres Interfaces. Aber das Interface ist dennoch oft ein guter Hinweis, ob eine Karte überhaupt in Frage kommt. Eine Class 6 SDXC-Karte überträgt beispielsweise garantiert "nur" 6 MB/s und ist somit für 4K-Aufnhamen mit 100 Mbit/s von vornherein sicherlich nicht geeignet. Die meisten Markenhersteller garantieren bei einigen Karten eine Mindestgeschwindigkeit, die sowohl für Schreiben als auch für Lesen gilt. Für diese garantierten Datenraten wurden eigene Logos und Geschwindigkeitsklassen eingeführt, welche die Karten vergleichbar machen sollen. Sehen wir uns einmal an, was die einzelnen Angaben auf einer SD-Karte in der Praxis bedeuten können:
Die gängigsten SD-Karten Logos und ihre Bedeutung

1. Die Angabe einer Datenrate ist ohne weitere Angaben meistens die Lesegeschwindigkeit die eventuell im optimalen Fall irgendwie erreicht werden könnte. Kurz: Eine Zahl auf die man sich nicht verlassen kann oder sollte, da ihre Aussagekraft gegen Null tendiert.
2. Die Zahl im symbolisierten "U" steht dagegen für die minimale garantierte Lese und Schreib-Performance, wenn die Karte mit einem UHS-fähigen Gerät benutzt wird. Die "1" steht dabei für 10 MB/s, eine "3" für 30 MB/s. Andere Klassen kommen aktuell noch nicht vor.
3. Die Zahl im symbolisierten C steht für garantierte MB/s, in jedem Gerät, das die Karte benutzen kann: C(lass)2 sind also garantierte 2MB/s, C(lass) 10 garantierte 10MB/s.
4. Das Typen-Logo beschreibt den SD-Karten-Standard der Karte. Es gibt grundsätzlich SD-, SDHC- und SDXC-Modelle, die jedoch noch weiter spezifiziert werden können.
5. Das einzelne "I" steht für römisch 1 und meint, dass in der Karte ein UHS-I Interface verbaut ist, aktuell gibt es auch schon UHS-II.
6. Die Größenangabe beschreibt den verfügbaren Speicherplatz der Karte, meistens in GB.
Nähere Details sowie die genauere Informationen zu diesen Angaben finden sich in der Tabelle am Ende dieses Artikels. Bei CF-Karten ist die "Kennzeichen-Dichte" etwas eingeschränkter:
Die gängigsten CF-Karten Logos und ihre Bedeutung

1. Die Speicherkapazität der Karte (meist in GB) findet sich praktisch immer.
2. Das Interface ist ebenfalls meistens auf der Karte genannt. UDMA7 ist für CF das Maximum und erlaubt theoretische 167 MB/s.
3. Die X-Angabe bezeichnet eher nichtssagend die theoretisch mögliche maximale Lesegeschwindigkeit der Karte, wobei die Zahl mit 150kb/s multipliziert werden muss. 100x bedeutet also 15 MB/s, 1000x 150 MB/s und 1066x in diesem Fall 159,9 MB/s.
4. Interessanter ist dagegen das sogenannte VPG-Logo (Clapperboard). Dieses bezeichnet die minimal garantierte Schreib- (und Lese-)Geschwindigkeit für Videoaufnahmen im MB/s.