Nvidia und Adobe – ein erster Ansatz
Abzuwarten bleibt die auf der IBC 2009 gezeigte CUDA-Effektunterstützung für Premiere von Nvidia. Wie auch von Michael Lehmann-Horn berichtet, legt Premiere CS4 dadurch einen ganzen Zahn zu. Aber eben nur, wenn die Effektkette ausschließlich auf der GPU berechnet wird. Ein nicht unterstützter Effekt und die Beschleunigung ist dahin. Sinn macht das ganze daher nur, wenn entsprechend viele und nützliche Effekte in Premiere unterstützt werden. Auf jeden Fall wird das ganze Effekt-Paket wohl erst einmal künstlich an die Quadro FX-Serie von Nvidia gebunden sein, die ja nicht gerade günstig ist.
Fazit
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass man sich momentan beim Grafikkarten-Kauf noch nicht allzu sehr den Kopf zerbrechen sollte. Auf jeden Fall gilt eines: Je höher die Speicherbandbreite, desto besser. Ansonsten gibt es noch keine marktreifen Technologien (von ein paar h264-Encodern einmal abgesehen), die beim Arbeiten mit gängiger Schnittsoftware einen echten Mehrwert versprechen. Spezial-Lösungen, wie von Nvidia auf der NAB gezeigt, könnten aber demnächst sehr interessant werden. Die Frage ist nur, ob viele Softwarefirmen nicht auch schon intern an einer universellen Beschleunigung mit OpenCL entwickeln, die eine teure Speziallösung schnell obsolet werden lässt. So ist zu erwarten, dass Apple als treibende Kraft hinter OpenCL Final Cut Pro mit OpenCL deutlich aufbohren wird. Und ob Adobe (wie auch die übrige PC-Schnittsoftware-Konkurrenz) letztlich „nur“ mit einer Quadro FX-Spezial-Lösung dagegen halten will, ist mehr als fraglich.
Addendum: Wer jetzt noch nicht genug hat, kann sich auch noch diesen Artikel zu Gemüte führen, der zu bedenken gibt, dass auch kommende CPUs eine deutliche Geschwindigkeitssteigerung durch Parallelisierung mit sich bringen werden. Mit dem klaren Vorteil, dass man hier keine separaten Codeteile zur Optimierung pflegen muss.
Auf der anderen Seite zeigen hier die nackten Zahlen, dass bei extrem optimiertem Code eine GPU ca. um den Faktor 10 mehr Multiplikationen in der selben Zeit als ein potentes CPU-Gespann ausführen kann. In der Praxis dürfte eine Geschwindigkeitsvorteil GPU vs. CPU bei schön paralellisierbaren Aufgaben um den Faktor 2-5 eher die Regel werden. Aber das ist schließlich auch nicht zu verachten....