Und die Praxis?

Selbst wer bis hierhin noch gedanklich gefolgt ist, dürfte in der Praxis wahrscheinlich nicht am Taschenrechner, sondern beim Cropping per Trial and Error landen. Entweder hat man hier Objektiv und Kamera vor der Produktion exakt auf die gewünschte Aspect Ratio abgestimmt, oder man verschiebt dann das exakte Framing eben in die Postproduktion.



An einem praktischen Beispiel gerechnet: Um mit einem 2x Anamorphoten auf einen Zielauflösung von 4K DCI mit 4.096 x 1.716 Pixeln zu gelangen, müsste der Sensor bei einer 6:5 Auslesung exakt eine Auflösung von 2.048 x 1716 Pixeln bieten - und dabei zugleich den Bildkreis des Anamorphoten effektiv ausfüllen. Oder eben ein ganzzahliges Vielfaches davon, also in den besten Fällen 4096 x 3432, 6144 x 5148 oder 8192 x 6864. Viel Glück bei der Suche.



Pragmatischer ist es daher, die Mathematik hinter dem anamorphen Plan der Realität anzupassen. Wie schon ein Blick auf die obige Tabelle zeigt, kann ein "Perfect Match" aus Anamorphot und Sensor prinzipiell nur sehr selten gelingen. Dies bedeutet, dass man in der Regel immer mehr oder weniger Sensorfläche opfern wird, um auf das gewünschte, korrekte Seitenverhältnis zu kommen. Da man aber in der Regel sowieso mit höherer vertikaler Auflösung als im Zielformat arbeitet, wird daraus vor allem ein ästhetisches Problem: Nämlich ob man letztlich mit den daraus resultierenden, verfügbaren Brennweiten bei der Aufnahme zufrieden ist.



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