Bedienung
Und das ist auch gut so, denn kaum ein anderer Mini liegt so gut in der Hand. Platz bleibt dabei neben dem Fokusring für ein großes 3,5"-Display, dieses Jahr anscheinend eher die Ausnahme in der Einchip-Riege. Ein großes Display ist bei der HC85 aber auch nötig, denn der Trend des Touchscreens setzt sich fort. Außer Fokus- und Backlighttaste gibt es keine externe Eingriffsmöglichkeit im Videobetrieb. Das Menü lässt sich recht flott bedienen, allerdings fragt man sich manchmal, warum sogar Videokameras heute Animationen a´la XP und OSX können. Beim Durchtippen der einzelnen Punkte fällt ein Begriff ins Auge: "Direkt" steht als vierte Möglichkeit beim Weißabgleich. Da ist doch glatt der Griff zur Bedienungsanleitung nötig um mit Freude zu sehen, dass Sony klammheimlich wieder einen manuellen Weißabgleich eingeführt hat. Dafür fehlt dem HC85 jegliche Spielerei a´la Bluetooth, Email oder sonstiges. Manchmal hegt man als Tester ja fast die Hoffnung, dass im fernen Japan der ein oder andere Entwickler tatsächlich auf die Anwenderschaft hört. Und scheinbar hat der ein oder andere Entwickler sein Produkt sogar mal etwas länger ausprobiert, denn am Display gibt es jetzt eine zweite Rekordtaste! Damit lässt sich auch im Zweihand-Betrieb die Aufnahme starten, ohne dass es einen Wackler gibt. Und die Display-Backlight-Funktion gleich noch daneben, so soll es sein. Damit gehört die HC85 wieder zu den sinnvoll ausgestatteten Einchip-Kameras sehr schön.
Technik
In den technischen Daten des Aufnahmebereichs hat sich nichts verändert, was gleichzeitig heißt, es hat sich auch nichts verschlechtert. Gerade bei Modellen die günstiger werden, geht das oft zu lasten des CCDs. Die HC85 hat, wie ihre Vorgängerin, einen 1/3,6"-CCD mit insgesamt 2Megapixel Auflösung. Die stehen leider nur im Fotomodus zur Verfügung, bei Videoaufnahmen bleiben nur etwa 1.080.000 Pixel übrig. Für ein scharfes Bild braucht man auch nicht unbedingt mehr, diese Eigenschaft geht aber zu Lasten des Weitwinkels. So kommt die HC85 nur auf etwa 52mm (Fotobrennweite), für Innenraumaufnahmen sehr wenig. Beim Kauf sollte also neben dem bei Sony grundsätzlich fehlenden externen Ladegerät ein Weitwinkelkonverter gleich mit eingeplant werden. Das ändert sich bei Aufnahmen in 16:9. Es kommt rechts und links Chipfläche dazu, was gleichzeitig Weitwinkel und Schärfe verbessert. Konsequenterweise nimmt die HC85 daher auch anamorph auf.