Audio
In der Audio-Abteilung gibt es eine wirkliche Innovation: So kann die Kamera auch Audio ohne Videodaten aufzeichnen und somit als Diktiergerät oder Flash-Audio-Recorder Verwendung finden.
Dass sowohl ein Mikrofoneingang als auch ein Kopfhörerausgang vorhanden sind ist in dieser Preisklasse nicht unbedingt selbstverständlich. Die Ausführung der Mikrofonbuche ist für hiesiges Zubehör allerdings nicht ausgerichtet. Deswegen liefert Sanyo ein Adapterkabel von 2,5 mm auf 3,5 mm mit. Der Kopfhöreranschluss muss nicht adaptiert werden. Für die Mikrofonaussteuerung bietet das Menü eine 5-stufige Lautstärkeanpassung. Eine Tonpegelanzeige mit Display gibt es nicht.
Praxisbeobachtungen
Wie ein Revolver gehalten erfolgt praktisch die gesamte Bedienung mit dem Daumen. Am Monitorrand gibt es noch einen Umschalter für den „Normal“-Modus auf den „Simple“-Modus”. Letzterer bietet nur die fundamentalen Funktionen, die zur Bedienung der Kamera erforderlich sind. Doch in diesem Automatik-Modus springt die Verschlusszeit munter hin uns her und gelangt dabei auch gerne unter 30 Bilder pro Sekunde, wodurch es in der Aufnahme (besonders bei wechselnden Lichtverhältnissen) immer wieder zu Rucklern kommt. Einzige Möglichkeit, dies zu unterbinden war eine manuelle Fixierung der Belichtungszeit. Neben dem mäßigen Bildstabilisator wissen auch die sonstigen Automatiken nicht sonderlich zu überzeugen. Kurz gesagt: Wer ohne Stativ filmt und sich beim Filmen gerne auf Automatiken verlässt, wird mit dieser Kamera nicht glücklich werden.
Manuelle Filmer finden dagegen im „Normal“-Modus erstaunlich viele manuelle Funktionen im (ziemlich unübersichtlich sortierten) Menü. Ebenfalls ein Novum ist dabei die Einstellmöglichkeit von ISO-Werten beim Bewegtbild. Gerade wer von der Fotografie kommt, kann mit diesen Werten deutlich mehr anfangen als mit den üblichen Gainstufen, die bei der Konkurrenz ohne definierten Basiswert in dB angezeigt werden (wenn überhaupt). Zusätzlich kann man alle vier Bewegungsrichtungen des Joysticks mit Funktionen frei belegen. Sozusagen Custom-Keys, wie man sie eigentlich nur von weitaus teureren Kameras kennt. Allerdings funktioniert das ganze in der Praxis nur recht hakelig. Das Fokussieren über den Joystick gelingt nur in sehr groben Schritten und auch bei anderen Funktionen verklickt man sich mit dem kleinen Stick doch recht häufig. Schade, aber grundsätzlich ein toller Ansatz.