Kalibration
Der Monitor wird mit der Kalibrations-Software Natural Color Expert für Windows und Mac OS X ausgeliefert. Mit der Software lassen sich quasi alle Monitor-Parameter anpassen, Helligkeit, Weißpunkt, Schwarzpunkt und Tonwertkurve. Als Messgerät werden quasi alle handelsüblichen Messsensoren akzeptiert, etwa das Spektralphotometer i1 Pro von Xrite oder auch das zum Kalibrieren von Beamern beliebte Colorimeter i 1 Display Pro 3. Die Software liegt auf Deutsch vor und kann nur in Verbindung mit Samsung-Monitoren genutzt werden. Die einzelnen Kalibrationsschritte sind logisch geordnet (Auswahl von Farbraum, Helligkeit, Schwarzpunkt, Weißpunkt, Tonwertkurve) und sollten sich auch jenen erschließen, die weder Initiationsriten ins Farbmanagement passiert noch akademische Weihen genossen haben. Nach Abschluss erhält der Anwender eine Art Messprotokoll über die tatsächlich erzielten Parameter und die Abweichung von den Zielwerten. Das erzeugte Profil lässt sich individuell umbenennen. Drei Speicherplätze hält der U32D970Q für die individuellen Kalibrationsziele bereit. Die Kalibrationsergebnisse hinterlassen gemischte Gefühle. Einige Parameter kann die Software „gerade biegen“, andere aber nicht innerhalb der gewünschten Grenzen. Doch der Reihe nach.

Die große Stärke des U32D970Q liegt vor allem auf der Fokussierung für Anwendungen im Videobereich. Dafür hält er vier Bild-Presets mit Arbeitsfarbräumen für Filmschaffende bereit: EBU, Rec.709, SMPTE-C und DCI. Während die Zielwerte für Weißpunkt, Schwarzpunkt, Homogenität und Tonwertkurve (ohne Tonwertverluste) gut bis sehr gut abgebildet werden, zeigen sich bei der Profilqualität (Genauigkeit der gemessenen RGB-Werte im Vergleich zum ICC-Profil) Abweichungen von 6,1 DeltaE im Maximum (DCI) und auch bei der Softprooffähigkeit (Messwerte werden auf Grundlage des gemessenen Weißpunktes in LAB-Werte umgerechnet und mit dem Zielwert verglichen) sind die Abweichungen mit 6,7 DeltaE (DCI) und 9,4 DeltaE (Rec.709) jenseits der Toleranz und für geübte Augen sichtbar.
Zu den besonderen Funktionen der Kalibrations-Software soll vermutlich die unter dem Aktenreiter Einheitlichkeit geführte Homogenisierung von Helligkeit und Farbe gehören. Sie lässt sich nämlich optimieren, je nachdem wie viele Messfelder vom Anwender ausgewählt werden. Allerdings hilft viel nicht auch immer viel. Während wir bei 3x5 Messfeldern noch Helligkeitsschwankungen von durchschnittlich 8 und maximal 18 Prozent! messen, verringern sie sich bei 5x5 Messfeldern auf 3 und 8 Prozent. Im Modus 7x7 Messfelder steigt dann das Maximum aber unerklärlicherweise wieder auf 11 Prozent.