Richtig große Unterschiede zu den Vorgänger-Modellen bieten die 900er Modelle nicht. Sowohl bei der Optik, als auch beim Bildwandler ist alles bei den Spezifikationen der Vorgängermodelle (700er-Serie) geblieben. Die üblichen Typunterscheidungen beziehen sich weiterhin auf das Aufzeichnungsmedium, wobei die HS900 mit einer 220GB-Festplatte und die TM900 mit integriertem 32GB-Flashspeicher ausgestattet sind. Es gibt auch wieder eine SD909, die nur auf SDHC/XC-Karten aufzeichnet. Wir haben für diesen Test die HDC-TM900 von Panasonic zur Verfügung gestellt bekommen. Da wir im folgenden nur noch auf die Unterschiede, bzw. Veränderungen eingehen werden, sollten sich kauf-interessierte auch unseren Test zur 700er-Serie durchlesen.

Ausstattung
Wie zu erwarten trifft ein 35mm (kb) Weitwinkel-Objektiv mit 10fach-Zoom auf drei 1/4-Zoll-MOS-Bildwandler mit AVCHD-Aufzeichnung bei 1080p50 und maximal 28 Mbit. Den einzigen signifikanten Unterschied in der Hardware stellt dabei das vergrößerte Display mit 3,5 Zoll dar (vormals 3 Zoll), das nun auch sichtlich besser auflöst (jetzt 460.000 Pixel statt früher 230.400 Pixel). Dadurch wird die Kamera geringfügig klobiger, liegt aber immer noch sehr gut in der Hand.
Doch es gibt jedoch leider auch einen Rückschritt in der Entwicklung zu vermelden: Das Netzteil kann jetzt nicht mehr Akkus autark befüllen. Stattdessen muss man die Kamera nun immer bei jedem Ladevorgang parat haben.
Neue Bedienoberfläche – gleiche Funktionalität
Komplett neu wirkt die neue Touchscreen-Oberfläche, die nun am linken Bildrand diverse Funktionen zur Verfügung stellt. Wir haben uns noch nicht an die neue Bedienung gewöhnt, sehen darin jedoch weder eine Verbesserung noch eine Verschlechterung gegenüber den Vorjahresmodellen, denn am eigentlichen Funktionsumfang der Firmware hat sich praktisch nichts verändert:
Der sehr brauchbare Touch-Fokus steht nach wie vor nur im Automatik -Modus zur Verfügung und auch eine vergrößerte Fokus-Ansicht (Expanded Focus) fehlt immer noch. Dank Peaking und scharfem Display gelingt das Scharfstellen dennoch einigermaßen zuverlässig. Auffällig ist vielleicht auch noch, dass sowohl Histogramm als auch die Audio-Aussteuerungs-Anzeige deutlich träger reagieren als bei den neuen Modellen der Konkurrenz. Die neuen Panasonics sind dabei natürlich nicht langsamer geworden, sondern die Konkurrenz eben schneller.
Laut Panasonic wurde bei allen Drei-Chip-Modellen gegenüber dem Vorjahr an der Lichtempfindlichkeit geschraubt, wobei dies durch eine verbesserte Signalprozessor-Filterung erzielt werden soll. Wir konnten in unseren Sichtests jedoch keine signifikanten Unterscheide im Schwachlichtbereich nachweisen.
Aus dem Messlabor
Auch die 900er-Modelle zeigen einen imposanten Schärfeverlauf ohne starke künstliche Eingriffe. Hier gibt es nichts zu kritisieren.
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Beim direkten ISO-Blick bietet sich sehr natürlich Schärfe, die auch feine Details fast ohne Aliasing-Artefakte darstellt. Hier stellt Panasonic gerade zusammen mit JVC die Referenz dar.
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Bei der Farbauflösung gelingt der Panasonic ebenfalls eine sehr saubere Farbtrennung bis in hohe Frequenzen. Besser kann man es mit AVCHD nicht hinbekommen.
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Ausgewogener Mix: Ein ziemlich guter Weitwinkel, der dennoch relativ wenig in den Randbereichen verzerrt.
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Die Farbwiedergabe der TM900 ist in der Werkseinstellung sehr neutral, Hauttöne wirken vielleicht sogar schon einen Tick zu blass. Allerdings lässt sich die Kamera hier manuell feintunen.
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Bei wenig Licht sah die TM900 praktisch wie die SDT750 (aus): Also nicht schlecht, jedoch setzen seit neustem in diesem Bereich DSLRs mit großen Bildwandern die neuen Maßstäbe.
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Stellt man manuell auf 1/25 Sekunde und macht einen manuellen Weissabgleich, lässt sich der gute Low-Light-Eindruck noch verstärken. Im 50p-Modus landen in diesem Fall zwei praktisch identische Vollbilder hintereinander im Datenstrom.
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Im Audiobereich zeichnet das eingebaute Mikrofon einen durchschnittlichen Störgeräsuchpegel auf, der noch dazu in den Höhen abgeschnitten wird. Der Lüfterträgt hier zum Störgeräuschpegel einiges bei.
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Fazit
Insgesamt bieten die 900er Modelle also keine revolutionären Neuigkeiten, stellen jedoch aufgrund ihrer imposanten technischen Daten vom Vorjahr nach wie vor für uns die Referenz in der 1.000 Euro Camcorder-Klasse dar. Es spricht allerdings vieles dafür, dass der Abstand zur Konkurrenz dieses Jahr kleiner ausfallen wird. So beherrscht Sony beispielsweise nun ebenfalls die 1080p50-Aufzeichnung und bietet in diesem Preisbereich voraussichtlich auch wieder manuelle Kontrolle.
Als zusätzliches Ass für die neuen Panasonics gibt es nun allerdings noch die bereits bekannte 3D-Vorsatzlinse VW-CLT1 optional zu erstehen. Mit rund 300 Euro eine nette Option für alle, die ohne großen Aufwand in die 3D-Filmerei hinein schnuppern wollen. Unsere 3D-Erfahrungen deckten sich dabei vollständig mit den Erkenntnissen zur SDT-750, weshalb wir an dieser Stelle einfach noch einmal darauf verweisen.