Test Monopod Shootout: Manfrotto MVMX Pro 500 vs Sirui P-224S Einbeinstativ

Monopod Shootout: Manfrotto MVMX Pro 500 vs Sirui P-224S Einbeinstativ

Mit dem Manfrotto MVMX Pro 500 und dem Sirui P-224S haben wir zwei video-affine Einbeinstative im Test, die sowohl bei der Ausstattung und Verarbeitung (als auch beim Preis) zum hochwertigen Monopod-Segment gehören. Wie schlagen sich die beiden Einbeinstative im Videobetrieb?

// 11:10 Mo, 16. Jan 2017von

Mit dem Manfrotto MVMX Pro 500 und dem Sirui P-224S haben wir zwei video-affine Einbeinstative im Test, die sowohl bei der Ausstattung und Verarbeitung (als auch beim Preis) zum hochwertigen Monopod-Segment gehören. Wie schlagen sich die beiden Einbeinstative im Videobetrieb?



 Manfrotto MVMX Pro 500 vs Sirui P-224S
Manfrotto MVMX Pro 500 vs Sirui P-224S


Wer vor allem auf leichte, hochmobile Setups angewiesen ist oder einfach besonders kleine Packmaße auf Reisen benötigt, kommt an Monopods kaum vorbei. Ursprünglich als Support für die Fotografie mit schweren DSLR-Objektiven entwickelt, erfreuen sich Einbeinstative speziell auch bei Videonutzern immer größerer Beliebtheit. Auch wir greifen in der Redaktion gerne mal zum Monopod, wie kürzlich bei unserem Einhand-Gimbal Test. Beim dazugehörigen Testclip erfolgten fast alle Gimbalshots auf einem Monopod montiert:






Gerade im Verbund mit immer besseren Stabilisierungssystemen – hierzu zählen neben den kompakten Einhand-Gimbals auch immer höherwertigere Objektiv- und Sensorstabilisierungen – reichen Monopods in vielen Fällen aus und bringen mit ihrem schnellen Handling und kompakten Abmessungen nochmal eigene Stärken gegenüber klassischen Dreibeinstativen mit.




Sirui P-224S

Der chinesischer Hersteller Sirui hat die letzten Jahre eine erstaunliche Entwicklung hin zum Premiumsegment bei Stativen gemacht und mittlerweile stellt Sirui verschiedene Produkte auf einem Niveau her, das etablierten Premiumherstellern im Fotobereich kaum nachsteht.



Sirui P-224S
Sirui P-224S




Das hier getestete Sirui P-224S Einbeinstativ aus vielschichtigem Carbon macht da keine Ausnahme. Bereits beim ersten In-die-Hand-Nehmen fallen die hohe Verarbeitungsqualität und die mit entsprechendem Gewicht einhergehende massive Bauweise des Sirui P-224S auf.



Mit 1.3 kg (ohne Stativkopf) stellt das Sirui P-224 S kein Leichtgewicht dar – das ebenfalls hier getestete Manfrotto MVMX Pro500 ist fast 300 Gramm leichter (und dies bei einem höheren Auszug und Aluminium an Stelle von Carbon). Mit dem höheren Gewicht des Sirui P-224S geht jedoch auch eine deutlich höhere Traglast von 8 kg (5 kg beim Manfrotto) sowie eine höhere Stabilität beim freihändigen Stehen einher.



Schaut man sich die Fusskonstruktion des Sirui P-224S im Vergleich zum Manfrotto an, wird schnell klar, wie das höhere Gewicht zu Stande kommt. Die Spreader-Aufnahme des Sirui besteht aus einer massive 6-Kant Stahlschraube die über eine große, außenliegende, ebenfalls in Metall ausgeführte Schraubmanschette mit dem Stativ verbunden wird.



Fusskonstruktionen im Vergleich – links Sirui P-224S – rechts Manfrotto MVMX Pro500
Fusskonstruktionen im Vergleich – links Sirui P-224S – rechts Manfrotto MVMX Pro500


Bei Manfrotto besteht die Verbindung aus einer deutlich schlankeren Schraube, über die ebenfalls zusätzlich eine Außengewinde befestigt wird. Hierbei sollte man jedoch im Kopf behalten, dass die Hauptlast auf dem Fuss von oben ruht und die Konstruktion sich weitestgehend selbst stützt. Die schlankere Manfrotto-Konstruktion muss also nicht unbedingt ein Nachteil sein.



rechts Sirui P-224S - links Manfrotto MVMX Pro500 im Vergleich
rechts Sirui P-224S - links Manfrotto MVMX Pro500 im Vergleich


Ebenfalls in beeindruckender Größe ist die Bodenspinne des Sirui P-224S ausgeführt. Auf die ebenfalls in Metall und sehr hochwertig ausgeführten drei Spreader-Beine könnte sich vermutlich auch ein Elefant stellen, ohne größeren Schaden anzurichten. Auch wir haben beim Videointerview mit Claus Pfeiffer anlässlich der Vorstellung der neuen Sony FS7 II den Sirui P-224S im Verbund mit einer GH4 genau so genutzt: Ein Fuss unten auf einem Spreader und eine Hand am Stativ weiter oben. Hier das mit dem Sirui P-224S und Panasonic GH4R dabei entstandene Videointerview:








Interessanter Weise bietet Sirui mit der EPS-Variante des 224s auch eine Leichtgewichts-Version des 224S an, die auf die massive Spreader-Konstruktion verzichtet und mit der minimierten Bodenspinne auf das gleiche Gewicht wie das Manfrotto kommt.



Die Auszugshöhe des Sirui P-224S beträgt 1,60m. Für die Kamerabedienung bei Interviews empfinden wir den zur Verfügung stehenden Höhenbereich als ausreichend. Wer jedoch bei Veranstaltungen über Hindernisse hinweg kommen muss, sollte eine längere Version wählen.



 Platzsparende Ring-Locks beim Sirui P-224S
Platzsparende Ring-Locks beim Sirui P-224S


Der drei Auszugs-Segmente des Sirui P-224S werden via gedichteten Ring-Locks gelöst, bzw. gesichert. Ob man Ring-Locks oder die Klammern des Manfrottos bevorzugt, dürfte Geschmackssache sein. Wir waren etwas schneller mit der Manfrotto-Konstruktion beim Auf- und Abbau unterwegs. Der Nachteil der Klammern liegt hingegen in der Gefahr, schneller im Gedränge hängen zu bleiben - was wiederum bei den Ring-Locks nicht möglich ist.



Für das Befestigen der Kamera, bzw. eines optional erhältlichen Stativkopfs stellt Sirui sowohl eine ¼“ als auch 3/8“ Zoll Schraube zur Verfügung, die ziemlich clever oben einfach nur für das jeweilige Gewinde gedreht werden muss und somit immer mitgeführt wird.



Wer mit Einbeinstativen schwenken muss, ist auf entsprechende Dämpfung angewiesen. Zwar würden wir für Schwenks stets zu Dreibeinstativen mit entsprechendem Fluidkopf raten, doch wenn nur ein Einbeinstativ ohne Kopf zur Verfügung steht, halten die hier vorgestellten Systeme ebenfalls Optionen parat. Sirui stellt bei seinen Einbeinen hierfür eine Klemmschraube im Fuss zur Verfügung, die klassisch via Druck auf ein Kugelgelenk entsprechende Friktion aufbaut. Für Schwenks ist das zwar besser als nichts – aber es geht noch besser (mehr hierzu beim Manfrotto).



Wenn nicht horizontal geschwenkt werden soll, sondern die Kamera in begrenztem Umfang seitlich oder auf der Z-Achse kontrolliert verlagert werden soll, lässt sich bei beiden Einbein-Konstruktionen am Stativfuß eine Sperre lösen und das Einbein dann auf einem Kugelgelenk frei führen.



Neigefunktion des Sirui P-224S
Neigefunktion des Sirui P-224S


Bei Sirui wird hierfür ein massiv gehaltenes Metallgewinde hochgedreht. Die massive Konstruktion sorgt für hohe Stabilität – vor allem im arretierten Zustand. Auch dürfte die Konstruktion härteste Beanspruchung überstehen. Nachteilig empfanden wir hierbei allerdings, dass man unten am Stativ i. Vgl. recht lange am Schrauben ist. Hier gibt es auch schnellere Setups (die schnellste uns bekannte Konstruktion, die clever nur mit dem Fuss bedient wird ist übrigens der noch in Entwicklung befindliche Libec Monopod HFMP (Hands-Free-Mono-Pod)).



vorbildlicher modularer Aufbau des Sirui P-224S
vorbildlicher modularer Aufbau des Sirui P-224S




Abschließend wollen wir noch auf den vorbildlich modularen Aufbau des Sirui P-224S hinweisen. Die Bodenspinne kann für den Transport schnell abgeschraubt werden, die gummierte Spitze kann auch gegen einen Dorn ausgetauscht werden und auch die Kameraauflage (Metal) oben kann abgenommen werden.




Leserkommentare // Neueste
Bruno Peter  //  18:02 am 28.1.2017
Ich filme nur für mich privat und das einzige Stativ welches ich in der Fototasche mit Kamera transportiere ist das hier: http://www.hennek-homepage.de/video/filmerstativ-1...weiterlesen
bpap  //  18:50 am 22.1.2017
Nimm die Alu-Version und kauf von dem gesparten Geld eine Schnellwechselplatte dazu. Hab' ich auch so gemacht. Ich kann aus der Praxis heraus rush und -paleface- nur zustimmen....weiterlesen
cantsin  //  16:23 am 21.1.2017
Hat hier jemand zufällig den Sirui P-204s ggü. dem P-224s in der Hand gehabt? Der P-204s ist der Alu-Bruder des Carbon-224s, bis aufs Material scheinbar baugleich und laut...weiterlesen
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