Man hört ja so manches über die Qualität von Codecs. Doch selbst bei der näheren Betrachtung eines korrekt belichteten Motivs (direkt aus der Kamera in der Werkseinstellung) sieht man in der Regel vom Codec gar nichts. Die Spreu vom Weizen trennt sich vielmehr immer erst in extremen Situationen, beispielsweise wenn man maskierte Bildbereiche stark aufhellt oder farblich anpasst. Und derart extreme Modifikationen kommen nicht nur gelegentlich beim Color Grading vor, sondern sind in Log-Workflows an der Tagesordnung.
Denn bei der Log-Aufzeichnung werden verschiedene Helligkeitsbereiche logarithmisch sehr stark gesteckt und gestaucht. Um das Bild wieder ansehnlich zu machen müssen diese Bereiche anschließen ebenso stark zurück transformiert werden. Und hierbei werden dann schnell Artefakte sichtbar - besonders wenn man Bereiche hervorhebt, denen der Codec nur wenige Bedeutung beigemessen und darum mit wenig Details gespeichert hat.
Systematisch Fehler provozieren...
Um die Qualität eines Codecs zu beurteilen haben wir daher systematisch versucht, jeden Codec an seine Grenzen zu bringen und möglichst schlecht aussehen zu lassen. Hierfür provozieren wir durch identische extreme Einstellungen bei unserem bekannten Testbild Macroblöcke und andere Artefakte.
Für diesen Artikel haben wir unser Testbild in 4K mit drei Kameras aufgezeichnet (Sony Alpha 7III, Panasonic S1H sowie Blackmagic Pocket 4K) und anschließend den mittleren Graubereich stark gestreckt. Die Ergebnisse lassen sich am besten mit eigenen Augen am Bewegtbild beurteilen, bei dem wir unsere Ergebnisse um 200 Prozent vergrößert zusammengestellt haben:
Uns sind dabei folgende Eigenheiten besonders aufgefallen:
Sony Alpha A7III
Der Sony XAVC S Codec in 8 Bit 4:2:0 bei maximal 100 Mbps intern ist mit Abstand das unsauberste Format von den drei Testkandidaten: So finden sich zahlreiche Falschmuster im Motiv, die im Original-Motiv definitiv nicht vorkommen. Bei der Internen Aufzeichnung schenken sich S-Log 2 und S-Log 3 hinsichtlich dieser Fehler nicht viel. Bei der externen Aufzeichnung hingegen landen in S-Log 3 seltsamerweise auch Kompressionsartefakte im HDMI-Stream, die in einem cleanen HDMI Signal eigentlich nichts verloren haben. In S-Log 2 ist die A7III extern dagegen deutlich ansehnlicher. Es ist stark anzunehmen, dass das Signal vor der Ausgabe ebenfalls durch die Quantisierung des Encoders geschickt und anschließend wieder decodiert wird. Was für ein unkomprimiertes Signal ein unnötiger und qualitätsmindernder Umweg wäre.
Instant HDR? Na wenn damit HLG gemeint ist, dann ist das ja noch insofern richtig als man die HLG Aufnahme gleich ungegraded und direkt aus der Kamera auf HLG fähigen Displays...weiterlesen
klusterdegenerierung 21:09 am 7.11.2019
Verstehe echt nicht was ihr wollt?
Türlich verkacke ich 8Bit mit einer Handycam oder a6000 ohne log, da fehlen halt ein paar Werte im Rec.
Schau mal hier zb. der Bach, der ist im...weiterlesen
srone 20:47 am 7.11.2019
dann hast du es halt, aufgrund konserativer belichtungseinstellungen, nie geschafft 8bit fehlzubelichten? erstaunlich, du hast wohl das 6-bit dr...weiterlesen
Test: Blackmagic RAW - Qualität im Vergleich zu CinemaDNG // IBC 2018 Fr, 21.September 2018 Blackmagic RAW (BRAW) sollte in der Qualität eigentlich CinemaDNG in nichts nachstehen. Warum der Vergleich jedoch von Anfang an hinkt, zeigt unsere Kurzanalyse... Denn was heißt hier eigentlich RAW?
Aktuelles: TICO-RAW - Endlich ein RAW für alle? Do, 7.Januar 2021 Mit TICO-RAW gibt es einen weiteren universellen RAW-Codec wie CDNG oder Cineform RAW - und als Leser fragt man sich da natürlich unwillkürlich, was das bringen bzw. wer den denn noch einsetzen soll?