III Interpretation Bildtest
Schärfe:

Bei den horizontal zulaufenden Schärfebalken hat die Z1 das Nachsehen gegenüber dem neuen Canon-Flaggschiff. Geringfügig früher löst die Z1 unsere Testbalken nur noch als Graufläche auf. Bedeutet dies nun, dass die Bilder der Canon XLH1 schärfer sind, als die der Sony ? Ja, sind sie. Sieht man diesen Unterschied in bewegten Bildern ? Nein. Zumindest nicht, solange in HDV aufgenommen wird. Sollte jedoch der unkomprimiert arbeitende Ausgang der Canon genutzt werden, sollten die Unterscheide deutlicher sein. Aus Filmer-Sicht lässt sich sagen: Die Auflösungsunterschiede sind deutlich messbar - spielen jedoch meiner Ansicht nach keine Rolle bei der Wahl der Cam, weil im Bewegtbild zu schwierig nachzuvollziehen.
Bei den vertikal zulaufenden Schärfebalken liegen die Cams nahezu gleich auf. Eventuell liesse sich ein Hauch zu Gunsten der Z1 erkennen. Ich würde sagen ein klares Unentschieden.
Interessant auch der Vergleich bei der Auflösung von Schriftgrößen, da hier sowohl vertikale als auch horizontale Auflösung eine Rolle spielt. Ab Schriftgrösse 5 Pixel ist nichts mehr zu wollen - und dies bei beiden Cams. Ich wage mal die Feststellung, dass dies für alle HDV-Cams gelten wird und lasse mich gerne eines Besseren belehren ...
Weitwinkel:
Leider fehlen unsere Vergleichsshots für den Weitwinkel-Bereich. Deshalb hier nur ein Landschaftshot von mir, um nachfolgenden Kommentar zu illustrieren.

Sony hat mir dem Weitwinkel der Z1 gute Arbeit geleistet. Wer das Arbeiten mit der PD150 gewohnt ist, der weiss, dass hier von Weitwinkel keine Rede sein kann. Wer mit der PD150 weitwinkelig arbeiten wollte, musste zu einem Converter greifen, der einiges an Mehr-Glas vor die Optik brachte, was weder der Bildqualität noch dem Handling förderlich war. Die Z1 hingegen bietet ein echtes, wenn auch leichtes Weitwinkel an, dass auf 35-mm-Film gerechnet so um die 35mm liegen dürfe. Zusammen mit der größeren Bildfläche von HD werden Landschaftsshots plötzlich kein Wagnis mehr. Zwar sollte jetzt kein Architektur-fähiges Weitwinkel erwartet werden, sprich: ja, sie biegen sich, die Balken. Aber für nicht-geometrische Environments ist der größere Weitwinkel-Bereich zusammen mit der HD-Größe des Frames ein echter Bringer. Hier liegt für mich persönlich übrigens das Hauptargument für HDV gegenüber DV - doch mehr zu diesem Thema im Fazit.
Tele:
In Sachen Tele bietet die Z1 guten Schnitt, kann aber nicht mit der Canon mithalten. Der Telebereich ist in weit höherem Maß Spezial-Aufgaben vorbehalten als beispielsweise das Weitwinkel. Wer also häufig mit Tele-Brennweiten unterwegs ist, der wird mit der Canon besser bedient sein.
Lowlight:
Die geringere Lowlight-Fähigkeit der Z1 steht ihrem extrem sauber arbeitenden Gain gegenüber. Die Canon schneidet hier einen Tick besser ab, überzeugt aber gegenüber DV ebenfalls nicht. Wer bisher gewohnt war, auch in der Dunkelkammer noch aufnehmen zu können, was sicherlich ein herausragendes Feature beispielsweise der PD150 gewesen ist, wird hier etwas umdenken müssen. Bislang scheinen die aufwendigeren Objektiv-Konstruktionen für HDV ein wenig zu Lasten der Lichtstärke zu gehen. Für ausgesprochene Low-Light-Situationen muss als entweder der Gain genommen werden oder überlegt werden, ob hierfür nicht doch lieber in SD gedreht wird. Keine einfache Entscheidung - hier gilt es vorab bereits seine Lichtsituation sorgfältig auf die Kamera hin zu planen.
Farbwiedergabe:
Die Farbwiedergabe haben wir mit kompletter Automatik und Werkseinstellungen begutachtet. Die Sony belichtet einen Tick dunkler, die Canon etwas heller. Über die Farbwiedergabe lässt sich lediglich nur sagen, dass die Z1 genauso wie die Canon ohne Fehlfarben-Problematik abbildet. Da sich in den Cams die Farben mit unendlich vielen Korrekturen und eigenen Sets einstellen lassen, ist das Kapitel Farbe damit für mich abgeschlossen. Fazit: Keine Farbfehler und ansonsten Farbe in Hülle und Fülle je nach eigenem Geschmack und Erfordernissen von eiskalt bis glühendheiss.

















