4. Handlingtest
Für mich persönlich der wichtigste Test. Hier zeigt sich, ob eine Cam taugt, mehrere Stunden ge- und bearbeitet zu werden.
Fangen wir mit der Ergonomie und Balance an. Für großhändige Menschen sehr gut ausgelegt. Angefangen bei der Griffwölbung unter der Schlaufe bis hin zum Rendel-Rad für die Blende links, findet sich bei der Z1 alles dort, wo es auch hingehört. Klar haben diejenigen einen Vorteil , bereits mit der PD 150 gearbeitet haben. Aber auch gegenüber dieser gibt es Neuerungen, die das Arbeiten mit der Z1 erheblich vereinfachen. Das Blendenrad rastet jetzt nicht mehr sondern lässt sich geschmeidig drehen. Damit ist weniger Handshake im Frei-Hand-Filmen angesagt. Außerdem muss gegenüber der PD150 weniger weit umgegriffen werden, um die Blende zu bedienen. Ein grosses Plus.
Was die Batterieleistung des mitgelieferten Akkus betrifft. Naja, leider macht es jeder Hersteller so. Sony bildet hier leider keine Ausnahme. Stets wird ein möglichst kleiner Akku beigelegt. Mit dem Winz-Akku lässt sich nicht sonderlich lang, arbeiten - vor allem wenn die Z1 im Dual-LCD-Sucher-Modus betrieben wird. Zwar ist löblich zu erwähnen, dass diesmal ein externes Batterieladegerät beigepackt wird - aber ein grosser Akku hätte es nach meinem Geschmack auch gerne sein können. Wer allerdings noch einen grossen Akku für die PD 150 besitzt ( NPF 950), der kann sich freuen. Dieser funktioniert nämlich ebenfalls an der Z1 und versorgt sie mehrere Stunden auch im intensiveren Einsatz mit Strom.
Wer vom Cine-Frame Modus filmähnliche Looks erwartet wird allerdings enttäuscht werden. Diese stellt man lieber über einen guten Deinterlacer und entsprechende Farbkorrektur in der Post her. Grundsätzlich muss zum Look aller bisher von mir betrachteten HDV-CAMS gesagt werden. Es ist nunmal näher an DV als an Film. Eigentlich immer. Ich lasse mich natürlich gerne überraschen - aber derzeit scheint mir weniger Enttäuschung im Spiel zu sein, wenn man HDV als genau das nimmt, was das Kürzel aussagt, nämlich auf HD-Format gebrachtes DV. Nicht mehr und nicht weniger.
Die Recorder-Funktionen sind so vielfältig und mit so grossen Tasten belegt wie bei keinem anderen mir bekannten Camcorder dieser Klasse. Wer bei der PD 150 eher auf Gut-Glück die Vor- und Zurück-Spul-Tasten drücken musste, kann bei der Z1 quasi im Blindflug die Tasten finden. Der Expanded Fokus (vergrößernde Fokussierhilfe) springt nach 5 Sekunden wieder in den normalen Ausschnitt zurück - wieder ein Griff weniger und damit mehr Ruhe. Es fällt schwer im Handling größere Schwachpunkte zu finden. Sicherlich könnte das eine oder andere Menue übersichtlicher gestaltet sein, oder die Audio-Pegel-Tasten einfacher zugänglich aber im Großen und Ganzen bin ich mit der Auslegung der Z1 sehr zufrieden.
Das gilt auch für kleine Details wie beispielsweise den in die Sonnenblende fest integrierten Objektivschutz - ein echter Segen - wer hat nicht schon nach Objektivkappen unendlich suchen müssen? Die frei programmierbaren Zusatz-Tasten liegen ebenfalls gut angeordnet und der Simultan-Output für LCD und Sucher reduziert ebenfalls nochmals zuvor nötige Griffwechsel. Alles im Allem ist die Z1 eine echte Weiterentwicklung in Sachen Handling zu ihren Vorgängermodellen. Sony hat hier auf schnelle Bedienbarkeit wert gelegt. Für mich insgesamt das größte Plus der Z1.

















