Wer es ganz kurz haben will, scrollt einfach bis zu den Testbildern, allen anderen sei noch einmal etwas an die Stirn genagelt: Wir wollen ein weiteres mal darauf hinweisen, dass unsere Schärfecharts in FullHD keineswegs mit denen in 4K vergleichbar sind, auch wenn diese auf dem Bildschirm natürlich zu einem Vergleich einladen. Die in diesem Artikel gezeigten 4K-Unterschiede finden in einem Schärfebereich statt, der bei FullHD nur noch Pixelmatsch darstellen würde und der auch Foto-Optiken bereits stark fordert. Wir nehmen für unseren Test einen ISO-Chart-Ausschnitt, der bei 4K nur einen Viertel der Sensor-Fläche abdeckt: Der Ausschnitt von unserem Testbild ist also kleiner: Hier noch einmal ein Schaubild zur Erläuterung:

Oben sieht man, in welchem Ausschnitt das virtuelle Testbild aufgenommen wird, wenn man mit einer FullHD-Kamera filmt. Unten sieht man, wie der Ausschnitt gewählt wird, wenn man in 4K aufnimmt. Ziel ist es immer, dass der Ausschnitt in der Aufzeichnung 340 Pixel (+- zwei Pixel Toleranz) breit ist. Sowohl in 4K als auch in FullHD. Und deswegen sind die Ergebnisse NICHT vergleichbar. Der obere FullHD-Ausschnitt wäre für eine 4K-Kamera keinerlei Herausforderung weil er dort 680 Pixel breit wäre.
Doch nun gleich in die Vollen: Um einen Vergleich zu haben, haben wir auch die anderen Testbilder aktueller 4K-Modelle noch einmal ausgegraben und daneben gestellt: Diese führen den Reigen an, am Schluss kommen 2 Shots von der Sony Alpha A7s (mit und ohne S-Log2)...





Wie man sehen kann, liefert die Sony A7s eine bodenständige 4K-Abbildung ab, die jedoch das Lumasignal (u.a. Kreise im Bild) nicht ganz so sauber wiedergibt, wie die Samsung NX1. Letztere "erzaubert" dies durch ein aufwändiges Downsampling von 6K auf 4K. Auch die Blackmagic 4K Camera kann die Kreise im Testbild fehlerfreier darstellen als die Sony A7s, dafür zeigt sie deutliche Schwächen bei der Chominanzfilterung.
Somit ist die Sony A7s beim Sensor-Readout und dem damit verbundenen Debayering am ehesten mit einer Panasonic GH4 vergleichbar. Die Panasonic filtert dabei durch die Bank (also Luma und Chroma) einen Tick stärker, zeigt dafür jedoch auch etwas weniger Chroma-Falschfarben in den Luma-Mustern. Diese lassen sich der Sony auch bei komplett heruntergeregelter Schärfe nicht ganz abgewöhnen.
Kurz zusammengefasst: Samsung kann aktuell das sauberste 4K-Bild liefern, bei allen anderen Kameras gibt es immer Kompromisse zwischen Luma- und Chroma-Filterung. Somit bleibt die 4K-Bildqualität immer ein Handel zwischen sauberer Schärfe (= viele, kleine Pixel) und hoher Dynamik/Lichtstärke (=wenige, große Pixel). Sony hat sich bei A7s für zweiteres entschieden und liegt damit sicherlich nicht ganz verkehrt. Mehr Eindrücke vom Atomos Shogun im Zusammenspiel mit der Sony A7s könnt ihr bald auch an dieser Stelle lesen...