5.1?
Die hohe Datenrate der USB2.0-Schnittstelle nutzt Behringer für ein erfreuliches Feature: Es können insgesamt sechs analoge Ausgänge vom PC aus beliefert werden, typischerweise wird man das in DolbyDigital oder dts-Produktionen brauchen. Angesteuert werden die Ausgänge per ASIO-Treiber, was gleichzeitig für eine niedrige Verzögerung (in Musikerkreisen Latenz genannt) sorgt. Optimal passt also eine Videosoftware mit ASIO und 5.1-Unterstützung wie Sony Vegas, Adobe PremierePro oder Pinnacle Liquid. Natürlich funktioniert auch reine Audio-Software a´la CubaseSX oder Samplitude.
Und sonst?
Die Ausstattungsliste ist noch nicht ganz zu Ende: Die Signale lassen sich nicht nur abhören, sondern auch messen. Ein eingebautes Peakmeter zeigt entweder den Weg ZUM oder VOM PC, zusätzliche sechs Doppel-Leds warnen bei den restlichen Kanälen. Moment Mal, zwei plus sechs sind doch acht? Genau, insgesamt kann die BCA2000 acht Kanäle hin und zurück über USB schicken, die notwendigen analogen Anschlüsse müssen aber nachgerüstet werden. Dafür dienen zwei optische Anschlüsse im so genannten ADAT-Format, Behringer selbst hat dafür z.B. einen achtkanaligen Mikrofonvorverstärker im Programm. Wer ADAT nicht braucht, kann auch auf normalen S/PDIF oder AES/EBU-Betrieb umschalten, selbst AC-3 oder dts-Dateien werden vom Computer durchgereicht.
Midi?
Auch Midi-Instrumente lassen sich an die BCA2000 anschließen, ein Midi In und zwei Midi Outs stehen dafür zur Verfügung. Als Midi-Remote lässt sie sich aber nicht verwenden, die Fader geben keinerlei Midi-Informationen ab. Dafür ist die BCF2000 (B-Control FADER) gedacht, sie stellt acht 100mm-Fader für MackieControl-kompatible Software zur Verfügung.
Wie?
Wir haben die BCA2000 an unserem Testsystem auf Vegas, Premiere Pro und Liquid losgelassen. Alle finden den ASIO-Treiber problemfrei und bieten auch gleich eine Verteilung für Surround an.


Bei Liquid muss allerdings von Hand auf die Kanäle eins bis sechs zurückgestellt werden, die vorgeschlagenen Ausgänge sieben und acht gibt es ja analog nicht. Auch das Voice-Over funktionierte mit Liquid noch nicht, beim Ende der Aufnahme stürzte es öfter ab. Da wird sich bis zur Final hoffentlich noch etwas ändern. PremierePro und Vegas arbeiten jetzt schon fehlerfrei mit der BCA2000 zusammen, egal ob bei Aufnahme oder Wiedergabe. Man muss allerdings das Konzept erst einmal verinnerlichen: Es gibt insgesamt fünf Anschlüsse für Mikrofone, Keyboard und Gitarre, wovon aber nur drei gleichzeitig aktiv sein können. Diese wiederum gehen als ein Mono und ein Stereo-Signal auf die beiden linken Fader und gehen nach dem zuschaltbaren Begrenzer als zusammengemischtes Stereo-Signal in den PC. Wer also Mikro und Keyboard auf einer eigenen Spur braucht, muss das nacheinander tun. Da vielleicht nicht jedem das Verständnis der Signalwege leicht fällt, hat Behringer auf der Oberseite eine Routing-Anzeige angebracht. Auf Ihr lässt sich, genauso wie im mitgelieferten Control Panel, jede Einstellung verfolgen.


In der Praxis machte sich die konsequente Ausrichtung auf den typischen Heimarbeitsplatz positiv bemerkbar. Nach kurzer Einarbeitung findet man sich sicher auf den großen Reglern und Knöpfen zurecht, alle wichtigen Funktionen sind im direkten Zugriff. Die BCA2000 lässt nichts vermissen ohne gleichzeitig überladen zu sein.
Fazit
Komplett-Paket zum Schnäppchenpreis wäre wohl dass passende Urteil. Für faire 266 Euro erhält man alles, was für eine Video-Produktion zu Hause nötig ist, in einem gut verarbeiteten, ergonomischen Gerät. Wer mit PremierePro oder Vegas arbeitet, kann daher bedenkenlos zugreifen.