Fazit

Wer schon Probleme hat, den Workflow zwischen Premiere und Media Studio zu unterscheiden, sollte im Compositing-Bereich besonders darauf achten, auf welches Programm er sich in Zukunft „einlassen“ will. Die Workflow-Ansätze aller drei Kandidaten könnten unterschiedlicher nicht sein. Und jedes der Programme bietet eine derartige Fülle an Funktionen, dass man für die Einarbeitung in das jeweilige Produkt viel Zeit einplanen sollte. Mit etwas kreativen Gespür wird man dafür mit hochqualitativen Ergebnissen belohnt, die man mit einem einfachen Schnittprogramm kaum hinbekommt.



After Effects genießt den mit Sicherheit einen Heimvorteil. In den letzten Jahren hat sich das Programm in die Herzen vieler Anwender gespielt und die Liga der kostengünstigen Compositing-Programme praktisch im Alleingang aufgebaut. Doch nun muss es seine gefestigte Position klar an den „Absteiger“ aus der Profiliga abgeben. Combustion bietet einfach mehr fürs Geld. Zwar ist After Effects im 2D-Bereich deutlich schneller, dafür kann Combustion im 3D-Compositing eine Performance hinlegen, die ihresgleichen sucht. Und schließlich spricht ja nichts dagegen,2D-Kompositionen in einem dreidimensionalen Raum zu gestalten. Viele wichtige Funktionen sind bei After Effects erst mit dem spürbar teureren Production Bundle zu haben. Doch die meisten dieser Funktionen (vor allem der Motion Tracker und das Partikel-System) sind beim billigeren Combustion einfach besser. After Effects wird zwar mit etwas mehr Spezialeffekten ausgeliefert, jedoch nutzen sich solche Effekte schnell ab, wenn diese ein paar mal im Fernsehen eingesetzt worden sind. Combustion besitzt dagegen eine solide Auswahl an Basis-Effekten, die nicht wirklich etwas vermissen lassen.



Und Main-Vision? Auch ohne auf den Preis zu sehen, ist dieses Programm ausgesprochen komplett. Es besitzt sogar ausgefallenere Funktionen wie ein Partikelsystem und einen Motion-Tracker, die einfach zu bedienen sind in den meisten Fällen auch keine schlechten Ergebnisse erzielen. Dazu ist es schnell, stabil, und besitzt eine eigene Scriptsprache. Jedoch fallen alle Funktionen meist immer etwas einfacher aus, als bei den beiden Konkurrenten. Dennoch lassen sich auch mit diesem Programm sendereife Compositings erstellen. Einzig mit 3D-Räumen kann das Programm nicht dienen, wobei die meisten Special Effects sowieso nur zwei Ebenen benötigen. Daher trägt dieses Programm auf jeden Fall den Preis-Leistungs-Sieg nach Hause.


Wer ein solides Arbeitstier sucht, mit dem sich jede auch noch so komplexe Compositing-Aufgabe in den Griff bekommen lässt, sollte auch jeden Fall zu Combustion greifen. Es kann sich selbst mit dem mehr als doppelt so teuren Production Bundle von Adobe messen. Auch After Effects ist natürlich kein schlechtes Programm. Nur nach dem Preissturz von Combustion stimmt beim ehemaligen Preiswunder einfach das Preis-Leistungs-Verhältnis nicht mehr.



Ähnliche Artikel //
Umfrage
    Generative Video-KI: Hast du ein Abo?







    Ergebnis ansehen

slashCAM nutzt Cookies zur Optimierung des Angebots, auch Cookies Dritter. Die Speicherung von Cookies kann in den Browsereinstellungen unterbunden werden. Mehr Informationen erhalten Sie in unserer Datenschutzerklärung. Mehr Infos Verstanden!
RSS Suche YouTube Facebook Twitter slashCAM-Slash