Ratgeber Wann kann ein Monitor echtes HDR darstellen? Vorsicht bei den DisplayHDR Standards

Wann kann ein Monitor echtes HDR darstellen? Vorsicht bei den DisplayHDR Standards

Immer mehr auf den Markt kommende Monitore tragen HDR im Namen oder weisen ein DisplayHDR Logo auf. Aber was heißt das? Welcher Monitor liefert wahrnehmbar echtes HDR? Was taugen die verschiedenen HDR Logos?

// 14:41 Mo, 25. Mär 2019von

Wer einen neuen Monitor kaufen und zukunftsfähig auch auf HDR setzen will, dem scheint ein großes Angebot zu winken. Denn immer mehr auf den Markt kommende Monitore tragen HDR im Namen oder weisen ein DisplayHDR Logo auf. Aber was heißt das? Welcher Monitor liefert "echtes" HDR, also ein Bild, das sich deutlich vom normalen Monitorbild unterscheidet -- eines, das heller ist, einen größeren Farbraum unterstützt und vor allem einen höheren Kontrast?



(Marketing)aussagen, dass ein Monitor "HDR/HDR 10 Support" besitzt, sind relativ bedeutungslos, wenn der Monitor zwar HDR verarbeiten, aber nicht wirklich darstellen kann. Ebenso gibt es herstellereigene Siegel oder Benennungen, die zwar HDR im Namen führen, aber keinerlei Garantien geben über die Qualität der HDR Darstellung. Man fühlt sich bei solchen Spielchen seitens der Hersteller erinnert an die Anfangszeit von HD und das Begriffschaos rund um "HD Ready" Fernseher.




Die DisplayHDR Spezifikationen

Die Erwähnung von HDR ohne Bezug zu einem Standard ist völlig wertlos, da so keinerlei Fähigkeiten, wie etwa ein größerer Farbumfang oder eine höhere Dynamik des Displays garantiert werden. Helfen soll hier eigentlich die offizielle DisplayHDR-Zertifizierung durch die VESA. Die verschiedenen Spezifikationen für die Standards DisplayHDR 400, DisplayHDR 600 oder DisplayHDR 1.000 definieren unter anderem die minimale Spitzenhelligkeit (400, 600 bzw. 1.000 nits), den Farbraumumfang, die Farbtiefe sowie die Schwarz-zu-Weiß Reaktionszeit.



VESA DisplayHDR 400, 600 und 1.000
VESA DisplayHDR 400, 600 und 1.000



Am wichtigsten für HDR: höherer Kontrastumfang per Local Dimming

Die Spitzenhelligkeit ist zwar wichtig - mehr als 500 nits sollten es mindestens sein (Standard bei Monitoren sind aktuell 300-350 nits hell), aber zentral für HDR ist vor allem der Kontrastumfang, also der Helligkeitsunterschied in einem Bild von den dunkelsten (z.B. Schatten) bis hin zu den hellsten Stellen (z.B. der Himmel bei Sonnenlicht).



Das wird bei HDR sowohl durch eine Steigerung der Helligkeit als auch durch eine größere Annäherung an echtes Schwarz in den dunklen Partien erreicht. Letzteres ist bei LCD Monitoren möglich durch das sogenannte Local Dimming. Früher wurde zur Darstellung von allen Farben eine uniforme Hintergrundbeleuchtung durch ein LED Panel genutzt, der RGB-Farbfilter vorgeschaltet waren. Bei Schwarz filterte dieser RGB-Farbfilter zwar maximal, konnte das Bild jedoch trotzdem nicht völlig verdunkeln, weil dahinter ja immer noch das LED-Panel mit voller Helligkeit durchleuchtete, um andere hellere Stellen korrekt darzustellen.



Neuere HDR-Displays können dagegen auch die Hintergrundbeleuchtung in einzelnen Bereichen dimmen oder sogar ganz abschalten. Dadurch hat man beim Local Dimming verschiedene Zonen auf dem Bildschirm, die eine variable Hintergrundbeleuchtung ermöglichen. In Kombination mit einem RGB-Filter erzielt man so tiefere Schwarztöne, indem man in dunklen Bildpartien die Hintergrundbeleuchtung dimmt. In Dynamik gesprochen: Durch das unterschiedliche Dimmen der verschiedenen Zonen können durch Local Dimming größere Helligkeitskontraste erzeugen werden. Je mehr Zonen umso besser.






Leserkommentare // Neueste
Onkel Danny  //  14:15 am 26.3.2019
Erneut, welches Chaos? Bei TV gilt: HDR10 -> HDR10+ -> Dolby Vision: fertig. Das lässt sich bei jedem Gerät in der Abspielkette problemlos überprüfen. Und ist immer...weiterlesen
Selomanol  //  19:25 am 25.3.2019
Welcher Monitor ist dbzgl. Top? bis Maximal 1500€ wobei 1000€ besser wären Ist der LG 27UK850-W ein Flop? Für was steht in dem Fall HDR10? Sieht man einen Unterschied bei...weiterlesen
cantsin  //  17:08 am 25.3.2019
Man kann es auch so zusammenfassen: Durch das Standard-Chaos, das nicht nur bei den HDR-Videoformaten und -Abspielgeräten, sondern nun auch bei den Display-Zertifizierungen...weiterlesen
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