Ratgeber Extern statt intern Günstiger SSD-Speicher für Macs via USB oder Thunderbolt 3, 4, 5

Extern statt intern Günstiger SSD-Speicher für Macs via USB oder Thunderbolt 3, 4, 5

Auch wenn Apples Einstiegsmodelle wie der Mac Mini relativ günstig sind, kostet mehr interner Speicher dafür unverhältnismäßig viel. Doch es gibt auch günstigere Möglichkeiten, an zusätzlichen SSD-Speicher zu gelangen...

// 11:55 Di, 17. Jun 2025von

Zuletzt war der kleinste Mac Mini M4 oftmals schon unter 600 Euro zu haben und dieses Angebot ist für viele Anwendungszwecke tatsächlich ein mehr als guter Preis. Doch obwohl die RAM Ausstattung des Hauptspeichers mit 16 GB RAM beim aktuellen Modell sogar für die meisten Fälle noch längerfristig ausreichend sein sollte, gilt das nicht für den verbauten Festspeicher. Denn die interne SSD fasst beim günstigsten Angebot gerade mal 256 GB, was man definitiv als nicht mehr zeitgemäß einstufen darf. Apple wählt diesen Speicher im Einstiegsmodell natürlich nicht ohne Hintergedanken gering, sondern bietet zugleich Upgrade-Optionen zu derart stolzen Preisen an, dass die Kosten für die Speichererweiterung (RAM und/oder SSD) leicht den Einstiegspreis übersteigen können.





Interne Erweiterbarkeit - RAM Nein, SSD Jein

Nachdem Apple seinen Hauptspeicher (RAM) bei den eigenen Prozessoren fest verlötet, muss der Anwender schon beim Kauf entscheiden, wie viel Speicher er in der gesamten Lebenszeit seines Rechners benötigen wird. Spätere Upgrades sind ohne außergewöhnliche Löt-Künste ausgeschlossen. Umso erstaunlicher ist es, dass Apple seit ein paar Geräte-Generationen wieder steckbare SSDs nutzt. Allerdings lassen sich diese SSD-Platinen trotzdem nicht durch günstige Modelle von der Stange austauschen. Denn Apple setzt hier auf eine eigene Bauform, die offiziell auch nicht für Dritthersteller geöffnet wird.



Extern statt intern Günstiger SSD-Speicher für Macs via USB oder Thunderbolt 3, 4, 5  : Innen mac Min


Doch bekanntermaßen schützt ein eigenes Hardware-Layout nicht unbedingt vor Nachahmern und so sind seit einiger Zeit unautorisierte Nachbauten im internationalen Versandhandel verfügbar, welche den Preis einer internen Speichererweiterung locker halbieren können. Da die neuen Mac Minis sehr einfach zu öffnen sind und zur SSD-Speichererweiterung nur ein paar Torx-Schrauben zu lösen sind, erfordert das Manöver auch kein spezielles Technik-Talent. Allerdings benötigt man noch einen zweiten Mac, um die neue SSD nach dem Einbau korrekt einzurichten. Ist eine solche Speichererweiterung somit ein empfehlenswerter Deal für jeden MacOS-Anwender mit Ansprüchen nach mehr SSD-Speicher?





Nachteile beim internen SSD-Upgrade

Nicht unbedingt: Denn schaut man sich die aufgerufenen Preise an, so sind auch erst einmal die alternativen Speichererweiterungen bei weitem nicht so günstig wie handelsübliche SSDs für Windows-Rechner. Zudem sind für den kleinen Mac Mini M4 nur maximal 2 TB erhältlich - für aktuell ab ungefähr 260 Euro. Hinzu kommen dann in der Regel längere Lieferzeiten.



Was aber in unseren Augen noch entscheidender ist, sind die Garantiebedingungen. Zwar dürfte man bei vorsichtiger Vorgehensweise die Garantieansprüche seines Macs grundsätzlich nicht verlieren. Trotzdem läuft eine Gewährleistung bei eventuellen Problemen mit der neuen SSD nur über asiatischen Internet Goodwill. Und das ist im besten Fall zeitaufwändig, sofern ein kostenloser Umtausch oder Ähnliches überhaupt funktioniert. Tatsächlich gibt es im Netz nicht nur zufriedene Anwender, sondern auch vereinzelt Fälle, in denen das Upgrade nicht geklappt hat. Für solche Probleme gibt es dann -wenn überhaupt - zumindest keine zügige Lösung.






Intern = schneller?

Auch scheint die Geschwindigkeit einer solchen Lösung nicht unbedingt ein relevanter Vorteil zu sein.


Die originalen, internen SSDs in den Mac Mini Modellen erreichen sehr unterschiedliche Schreib- und Leseraten. Am langsamsten sind der kleine M2 und M3 mit 256 GB SSD. Hier bekommt man nur ca. 1.600 MB/s geboten.



Dagegen erzielen alle anderen Mac Minis mit internen SSDs ab 512 GB/s und kleinstem Prozessor (M1-M4) die doppelte Schreib/Lese-Geschwindigkeit (ca. 3.300 MB/s). Auch der neue M4 (sowie der erste M1) lesen und schreiben selbst mit 256 SSD ebenfalls mit ca. 3.300 MB/s). Noch einmal doppelt so schnell sind dann alle SSDs in den Macs mit Pro, Max oder Ultra Prozessor angebunden (ca. 6.600 MB/s). Nach Anwenderberichten können die Geschwindigkeiten der internernen Austausch SSDs auf ähnlichem Niveau landen. Tatsächlich sind solche Geschwindigkeiten auch über externe Interfaces möglich.





Der Anschluss entscheidet

Bei der Auswahl einer externen SSD ist deswegen die Art der Anbindung besonders entscheidend. Für eine erste Einschätzung reichen oft die Angaben der Hersteller - besonders, wie schnell ein Gehäuse die interne SSD maximal anbinden kann. Eine oft zu findende, typische Angabe sind Gbps. Diese Zahl beschreibt das theoretische Maximum der Übertragung und findet sich typischerweise in den folgenden Größenordnungen:



Extern statt intern Günstiger SSD-Speicher für Macs via USB oder Thunderbolt 3, 4, 5  : tabelle anschluesse


Real kommt von den theoretischen Datenraten in der geschätzten Praxis ungefähr 70 Prozent am Mac an, je nach Benchmark findet man dann auch Übertragungsraten in dieser Region.



Die einfachsten, meist sehr günstige externe SSDs nach USB-3.2-Gen-2-Standard unterstützen nur eine Bandbreite von 10 Gbit/s. Hier kann man folglich nur mit Datenraten in der Größenordnung von 800 MB/s rechnen. Um jedoch die typischen Bandbreiten interner SSDs von 3000 MB/s oder mehr zu erreichen, benötigt man folglich mindestens ein 40 Gbps-Gehäuse (z. B. USB4 oder Thunderbolt 3/4 oder sogar ein 80 Gbps-Gehäuse (z. B. Thunderbolt 5 ). Gerade letztere kosten noch relativ viel und benötigen am Mac zudem einen entsprechenden Thunderbolt 5 Anschluss, den aktuell nur wenige Modelle zur Verfügung stellen (u.a. der Mac Mini M4 Pro). Passende Thunderbolt 5 Gehäuse zum selbst konfigurieren - also noch ohne SSD - finden sich nur deutlich über 100 Euro. Da diese abwärtskompatibel sind, kann sich eine entsprechende Investition dennoch schon heute lohnen, selbst wenn man die SSD erst einmal noch an einem Thunderbolt 3 oder 4 Port betreibt. Hier erreicht die SSD dann eben "nur" 40 Gbps, aber kann gut nach einem Systemwechsel mitgenommen werden. Thunderbolt 6 ist noch in so weiter Ferne, dass man hier durchaus in ein Stückchen Zukunftssicherheit investiert.




Wann lohnt sich die Entscheidung?

Je mehr Speicher man grundsätzlich benötigt, desto mehr lohnt sich eine externe Lösung. Bestückt werden diese Gehäuse am besten selbst mit schnellen NVMe-SSDs, bei denen man sich sparen sollte. Die teuren TLC-Modelle lesen und schreiben auch dann noch schnell, wenn der interne Cache nicht mehr ausreicht und bieten zudem meist großzügige Garantiezeiten bis zu 5 Jahren. Eine beliebte Samsung SSD 990 PRO mit 4TB kostet beispielsweise deutlich unter 300 Euro und bietet Geschwindigkeiten um die 7000 MB/s. Zum Vergleich: Je nach Basismodell zahlt man bei Apple zwischen 1.500 und 2000 Euro Aufpreis für interne 4 TB, die nicht einmal schneller sein muss.



Wenn man viel SSD-Platz am Mac benötigt, lässt sich hiermit offensichtlich eine Menge Geld sparen. Doch, ob die ganze Theorie auch in der Praxis funktioniert und welche Fallstricke hier eventuell umschifft werden müssen, werden wir demnächst in einem separaten Artikel berichten...



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