... und vernichtenden Kritiken
Doch die Kritik fällt dieses Mal noch vernichtender aus, als bei Michael Bays letzten Transformers Filmen - die professionellen Filmkritiker zerreißen ihn in der Luft: ("unendlich dumm", "langweilig, dumm und seelenlos", "Ein durch und durch korruptes Machwerk", "einer der qualvollsten Filmerfahrungen überhaupt", "endloses Sperrfeuer aus Nonsens und Lärm","Der vierte Teil der Transformers-Reihe besteht hauptsächlich aus Geschrei und einigen Sonnenuntergängen in Texas") - während das Publikum abermals in Massen in die Kinos strömt.
Manche Filmtheoretiker versuchen sich daran, diesen scheinbaren Widerspruch aufzuklären und haben sich das Werk Michael Bays genauer angeschaut. Besonders analysiert wird sein ganz spezieller Stil der Choreographie von Actionszenen: "Bayhem" - eine Verballhornung der Wörter aus Mayhem ("Chaos") und Bay - also den für ihn typischen Actionsequenzen, die extrem chaotisch geschnitten sind und den Zuschauer aktiv desorientieren. Sie sind ein ganz treffendes Beispiel für den vom Filmtheoretiker Matthias Stork in seinem Videoessay als "Chaos Editing" bezeichneten Editing-Stil.
Tony Zhou hat sich in diesem Video Michael Bays Einstellungen und Kameraarbeit näher angeschaut - seine Erkenntnis: typisch ist für Bay die ständige Bewegung aller Ebenen in einer Szene. Die Kamera bewegt sich um die Schauspieler (oder Bots), welche sich ebenfalls bewegen - zusätzlich zur Action im Hintergrund. Und auch typisch: Bay versucht, in jeder Einstellung immer die maximale Dynamik und Ästhetik einer visuelle Wucht zu erzielen - egal, ob sie der Szene angemessen ist oder nicht. Alles natürlich überwiegend im angesagten aquamarin/orange Look.