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Essays : Transformers: Spektakel für die Massen oder... Avantgarde?

von Do, 7.August 2014 | 4 Seiten | diesen Artikel auf einer Seite lesen

 Einleitung
 Kassenschlager mit lukrativen Nebeneinnahmen...

Michael Bay gilt für viele quasi als Personifizierung schlechter Filmregie, gleichzeitig aber ist er einer der kommerziell erfolgreichsten Regisseure in Hollywood. Das ist natürlich nur ein scheinbarer Widerspruch; jedenfalls ist es ziemlich interessant, sich anläßlich eines weiteren Transformer-Films ein bißchen mit dem Phänomen zu beschäftigen.



Kassenschlager mit lukrativen Nebeneinnahmen...



Der neueste Film aus der Transformers-Reihe ("Transformers 4: Ära des Untergangs") ist erneut ein großer kommerzieller Erfolg. Die Produktionskosten lagen zwar bei gewaltigen ca. 210 Millionen Dollar (gefilmt wurde in IMAX 3D), doch bereits im ersten Monat wurden 967 Millionen Dollar eingenommen; weltweit werden die 4 Teile der Transformers Serie bald 4 Milliarden Dollar eingespielt haben. Allein in China hat der -- übrigens chinesisch ko-produzierte -- Transformers 4 mit einer Startwoche von 90 Millionen Dollar und einem Einspielergebnis von 222 Millionen Dollar Rekorde gebrochen und ist schon jetzt der erfolgreichste Film in China jemals - die Einnahmen stehen denen in den USA nur wenig nach. Kein Wunder, zielt er doch ganz absichtlich*?* auf das gewaltige Reservoir dortiger Kinogänger mithilfe spezieller Cameo-Auftritte chinesischer (Sport- und Musik-)Stars. Dazu zeichnet er ein düsteres Bild der Institutionen der Vereinigten Staaten und schmeichelt gleichzeitig auch noch der chinesischen Führung - all das, ohne das westliche Publikum dabei allzu sehr zu irritieren. Kritiker sehen in Transformers 4 sogar zwei Filme in einem - einen für China (die letzten 40 Minuten) und einen für den Rest der Welt - was auch seine extreme Überlänge von 2 3/4 Stunden (165 Minuten) erklärt. In wenigen Jahren soll der chinesische Kinomarkt der größte der Welt geworden sein - und der derzeitige Erfolg von Transformers 4 dort weist Hollywood den Weg.



Zu den reinen Ticketverkäufen kommt noch das Geld hinzu, die die ins Auge stechende, offensive Produktwerbung im Film (unter anderem für Chevrolet, Oreo, Ueber, Budweiser, Tom Ford sowie eine Vielzahl weiterer (auch chinesischer) Unternehmen) eingebracht hat. Und auch die Einnahmen aus dem Merchandising werden respektabel sein - ist ja der Vermarktungsgedanke der Vater aller Transformers-Filme, ebenso wie schon in den 80er Jahren die entsprechende animierte Transformers-Serie und die Comics vor allem verkaufsunterstützend für die Spielfiguren wirken sollten. Und das tut er gut:

Transformers - Kinoeinnahmen vs Einnahmen durch Spielzeugfiguren



... und vernichtenden Kritiken


4 Seiten:
Einleitung / Kassenschlager mit lukrativen Nebeneinnahmen...
... und vernichtenden Kritiken
Reine Emotion statt Verstand, könnte das womöglich Kunst sein?
  

[96 Leserkommentare] [Kommentar schreiben]   Letzte Kommentare:
nachtaktiv    20:12 am 8.9.2014
"der erfolgreichste film im jahre 2505 heisst "arsch"... " .... Idiocracy
Natalie    18:59 am 13.8.2014
Kann ich nicht beurteilen :), aufwändig ja , besser als ? anyway... Die meisten Szenen spielen doch im digitalen Raum, High End , Standard , aber ob da soo viel klassische...weiterlesen
MichaReiser    18:13 am 13.8.2014
Du willst sagen Dir hat die Kameraarbeit bei Transformers 4 besser gefallen?
[ Alle Kommentare ganz lesen]

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