Das 70-jährige Jubiläum der Berlinale ist ein stürmisches: Neue Doppelspitze nach Koslik, zwei Sponsoren weniger, Umzug vom Cinestar zum Cubix am Alexanderplatz. Die Berlinale ist im Umbruch und dürfte gerade deshalb auch inhaltlich spannend wie selten zuvor werden. Und dann gibt es ja auch noch die Top-besetzten Berlinale Talents 2020 … Hier unsere Film- und Veranstaltungs-Empfehlungen:
Berlinale Film Empfehlungen
Undine von Christian Petzold.
Wenn wir den Namen Christian Petzold hören, müssen wir automatisch an seinen Film „Barbara“ denken, der unserer Meinung mit zu den besten deutschen Gegenwarts-Filmen zählt (mit einer herausragenden Nina Hoss!). Petzold verfügt über viel Gespür für fein strukturierte Bilder und starke Frauenfiguren. Sein Wettbewerbsbeitrag „Undine“ scheint genau diese Stärken in sich zu vereinen – wir freuen uns schon sehr auf den Film ...
Berlin Alexanderplatz von Burhan Qurbani
Burhan Qurbani und Kameramann Yoshi Heimrath (Isi & Ossi) stemmen eine Adaption von Alfred Döblins Klassiker „Berlin Alexanderplatz“. Besonders gespannt sind wir hierbei auf den für uns „eigentlichen“ Protagonisten von Döblins 20er Jahre Klassiker: Die Großstadt Berlin. Nicht zufällig hatte schließlich Walther Ruttmanns “Die Sinfonie der Großstadt“ im gleichen Jahr Uraufführung, in dem Döblin an seinem Roman zu schreiben begann …
Der Trailer macht uns jedenfalls schonmal viel Lust auf den Film.
The Roads Not Taken von Sally Potter
Starke Bilder stellt auch der Trailer von Sally Potters „ The Roads Not Taken“ zur Verfügung (Kamera: Robbie Ryan). Dass Sally Potters faszinierende Bildtableaus schaffen kann, hat sie einem größeren Publikum bereits mit „Orlando“ bewiesen - einem auch von uns sehr geschätztem Film, der damals auch einer phänomenalen Tilda Swinton zum internationalen Durchbruch verhalf. The Roads not Taken – ein klarer Tip!
Garagenvolk von Natalija Yefimkina
In Garagenvolk dokumentiert die Filmemacherin Natalija Yefimkina einen Rückzugsort im rauen Norden Russlands: „ Die Garage“ - die hier für alles genutzt wird – nur nicht für das Auto: Die Garage wird zum Refugium alternativer Lebensräume, zum Ort der Selbstverwirklichung, zur Projektionsfläche für große Träume und schließlich auf zur Zuflucht vor einem tristen Alltag jenseits des Polarkreises.
Ein Mikrokosmos der größere Zusammenhänge sichtbar macht – ein gelungenes Setup für einen Dokumentarfilm und damit auch eine klar Empfehlung von uns.
Favolacce („Schlechte Geschichten“) von Fabio & Damiano D´Innocenzo
Die D´Innocenzo Brüder hatten bereits mit ihren Erstlingswerk „Boys Cry“ auf der Berlinale 2018 ein starkes Ausrufezeichen gesetzt. Mit Favolacce (Schlechte Geschichten) dürften sie an ihren Überraschungserfolg mühelos anknüpfen.
Pari von Siamak Etemadi
Siamak Etemadi ist ein in Teheran geborener iranischer Filmemacher der mittlerweile in Athen lebt und arbeitet. Etemadi thematisiert in „Pari“ Athen mit den Augen des Fremden. Im Berlinale Programm-Info heisst es hierzu: „Siamak Etemadis erster Langfilm erzählt in einem konzentrierten Stadt- und Menschenporträt von unterschiedlichen Kulturen, von Emanzipation, vom Erwachen eines politischen Bewusstseins und davon, dass es nie zu spät ist, den Mut in sich selbst zu finden.“