Aktuelles Das Blender-Buch

Das Blender-Buch

Mit Blender kann man neben 3D-Animationen erstellen auch Filme schneiden sowie Compositings erzeugen. Und das unter Linux, OSX und Windows. Doch die Üppigkeit des kostenlosen Programms will jedoch erst einmal beherrscht sein. Das Blender-Buch von Carsten Wartmann ist dabei das einzige deutsche Buch zum Thema.

// 17:16 Mo, 6. Aug 2007von



BildCarsten Wartmann

Das Blender-Buch


Verlag: Dpunkt Verlag


brochiert - 371 Seiten


Sprache: Deutsch


Erschienen: Juli 2007


ISBN: 3898644669


Preis: 39 Euro





Die gerade frisch erschienene 3. Auflage von Carsten Wartmanns Blender Buch hat bereits eine eine längere Geschichte. Im Jahr 2000 erschien die erste und die überarbeitete zweite Auflage dieses Buches. Danach arbeitete der Autor erst einmal zwei Jahre als Autor für die Blenderfirma "Not a Number" in Amsterdam und veröffentlichte in dieser Position zwei Bücher und unzählige Artikel über Blender. Anschließend begann Carsten Wartmann u.a. an der FH-Koblenz über Computergrafik zu dozieren, natürlich unter Verwendung von Blender als 3D-Programm. Und wohl auch um ein aktuelles Skriptum zu haben, durfte nun 7 Jahre später die dritte Auflage des Buches das Licht der Welt erblicken.





Altes Neues

Wer die ersten Auflagen bereits kennt, dürfte sich staunend die Augen reiben, wie viel sich seit dieser Zeit in Blender getan hat. Aber auch wie viel Grundsätzliches eigentlich immer noch aktuell ist. Auf jeden Fall scheint sich die Einarbeitung in die Bedienkonzepte von Blender zu lohnen, da diese offensichtlich eine gewisse Zeit überdauern können, ohne unaktuell zu werden.


Wer einen Einstieg in das Programm sucht, findet im Netz eine Fülle an Informationen. Ob komplette deutschsprachige Wikipedia-Referenz oder Videotutorials zu beinahe jeder Spezialfunktion – es gibt praktisch kein Blender-Thema das nicht kostenlos für jedermann zugreifbar ist. Da stellt sich natürlich die Frage, ob ein Buch für knapp 40 Euro hier wirklich eine sinnvolle Investition darstellt.




Die Referenz?

Als gedrucktes Nachschlagewerk und Referenz könnten wir dies zu hundertprozentig bejahen, jedoch würde sich wohl kaum ein Verlag oder Autor dies antun. Denn mit jeder neuen Blender-Version (was ja mehrmals im Jahr passiert) gibt es immer wieder zahlreiche neue Funktionen, wodurch ein solches Buch schwer auf einem aktuellen Stand zu halten wäre.


Wir haben es hier jedoch nicht mit einer erschöpfenden Referenz zu tun. Der Autor selbst stellt dagegen klar „Dieses Buch möchte und kann auch nicht das englische Handbuch von Blender ersetzen.(...) Das Ziel dieses Buchs ist es, den Benutzer von Blender anhand von Beispielen zum Experimentieren und Benutzen von Blender zu animieren und dabei nicht nur die Oberfläche anzukratzen, sondern ihm auch zu einem tieferen Einblick in die 3D-Grafik zu verhelfen. Es ist durch die riesige Funktionsvielfalt von Blender allerdings ein unmögliches Unterfangen, alle Möglichkeiten von Blender anhand von praktischen Beispielen zu erklären.“





Pragmatischer Wegweiser

Weise Worte, und treffend dazu. Denn bei diesem Buch handelt es sich daher viel mehr um einzelne Kurztutorials, die jedoch die verwendeten Funktionen mit sehr viel Tiefe beschreiben. Es nimmt den (unerfahrenen) Leser sozusagen bei der Hand und führt anhand von immer komplexeren Beispielen in die Bedienung von Blender ein. Die dabei verwandte Struktur gefällt uns didaktisch sehr gut und ist deutlich besser und tiefer als viele Tutorials im Netz, zumal sie ja alle aus der selben Feder stammen und daher aufeinander aufbauen können. Außerdem werden eben auch immer wieder grundsätzliche Begriffe aus der 3D-Animation und andere Randthemen angeschnitten und gleich praktisch erläutert. Anfänger müssen hier also nicht nach Spezialbergiffen googlen, sondern finden deren Erklärung beim ersten Einsatz in einem Projekt.


Schön, dass dabei sogar Themen wie die eigene Blender-Kompilierung, Scripting oder die Game-Engine zur Sprache kommen. Schade allerdings, dass hier konzeptbedingt eine tiefere Einsicht in viele Themen verwehrt bleibt. Schließlich könnte man ja zu jedem dieser Themen mindestens ein tiefergehendes Buch schreiben. So ist es auch nicht verwunderlich, dass Videoediting und Node-Compisiting ebenfalls nur auf ein paar Seiten kurz angerissen werden.






Für wen?

Das Buch eignet sich daher vor allem für alle, die einmal in gedruckter Form kurz durch die meisten Funktionsbereiche der aktuellen Blender-Version 2.43 geführt werden wollen, um zu sehen, was geht und was nicht. Vertiefende Informationen zu den einzelnen Funktionen muss man anschließend nach wie vor im Netz suchen. Gerade für Einsteiger (und vor allem wenn man von 3D-Animation noch wenig Ahnung hat) ist das Buch daher auf alle Fälle empfehlenswert. Allerdings hätten wir uns bei dem Preis von fast 40 Euro für 370 Seiten doch zumindest teilweise Farbdruck erwartet. Es gibt zwar ein paar Farbtafeln in der Mitte des Buches, jedoch werten diese kaum den dem Thema prinzipiell unangemessenden s/w-Druck auf. In Farbe könnte das Buch auch viel besser mit selbst ausdruckten Netz-Tutorials wie z.B. das Druckversionsprojekt des Wiki-Buchs konkurrieren.


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