Performance Capturing: Die Zukunft des Kinos?

Das von James Cameron in Avatar verwendete Performance Capturing ist seiner Meinung nach die Zukunft der Schauspielkunst: mit Hilfe dieser Technik könnte Will Smith mit 75 noch Action Filme machen in denen er so aussähe wie jetzt, so Cameron. Die Technik ersetzte Schauspieler nicht, sondern ermächtige sie sogar. Cameron geht sogar so weit zu sagen, dass Performance Capturing das, was einen Schauspieler ausmacht, zu 100% (also vollkommen) einfangen kann.


Die Einstellung der professionellen Hollywood Gemeinde zu dem Thema, wie ernst zu nehmend "Acting by Performance Capturing" ist, wird sich bei der demnächst anstehenden Oscar-Verleihung zeigen: es wid gemunkelt, daß Zoe Saldana, die Darstellerin (der per Performance Capturing gelenkten Figur) der Kriegerin Neytiri in Avatar, für einen Oscar nominiert werden wird. Das von James Cameron gerade in Umlauf gebrachte Photos (s.u.) unterstreicht seine Einstellung und seine Hoffnungen auf diesen Oscar. Gegen diesen Adelsschlag von Performance Capturing spricht sich der Filmemacher und -wissenschaftler Mark Harris Camerons Ansichten in diesem Essay aus. Er schätzt die Performance Capturing Technik (noch?) als viel zu grob ein, um die ganze schauspielerische Leistung einzufangen, und sieht in Neytiri eher eine CG (Computer Generated) Figur, die von Technikern geschaffen, und durch eine Schauspielerin noch verbessert wurde - und nicht eine Schauspielerarbeit, die durch Technik nur noch weiter verbessert wurde. Seiner Meinung nach sind zuviele Nuancen bei der Übertragung der Mienenspiels / der Mimik auf den digitalen Charakter verlorengegangen. Die Schauspieler in Avatar entsprächen eher virtuellen Puppenspielern als daß sie wirklich die Film-Figur "sind".



Zur Erklärung: Performance Capturing ist eine Weiterführung des schon länger verwendeten Motion Capturings, also das Digitalisieren der exakten Bewegungen eines Schauspielers, diese wird kombiniert mit der Aufnahme und Analyse der Mimik. Beides zusammen wird eingesetzt, um eine digitale Figur, egal ob vom Aussehen relativ nah am Orginal oder vollkommen anders, lebensecht und individuell zu animieren.


Performance Capturing könnte, auch wenn es noch nicht vollkommen ist, gut genug sein, um jetzt immer öfter eingesetzt zu werden, und so eine Übergangsstufe zum Thespian, dem vollkommen virtuellen Schauspieler, darstellen. Und aus Sicht der Studios birgt die Möglichkeit, die Darstellung von Schauspielern exakt einzufangen und zu speichern sowie diese Schauspieler inklusive ihrer Mimik digital zu replizieren enorme Chancen: endlich der nimmermüde, unsterbliche Star.



Ein Archiv von abrufbaren, virtuellen Schauspielern mitsamt ihren typischen Gesten / Gesichtsausdrücken / Bewegungen, deren lebende Pendants (oder Erben) an jedem Einsatz in einem Film beteiligt werden - frei kombinierbar miteinander, einsetzbar in beliebigen gerenderten Schauspielplätzen, die dann (sei es Paris in den 20er Jahren, Rom in der Antike oder Deutschland im zweiten Weltkrieg) ebefalls abrufbar digital vorliegen - da fehlt nur das das Script, das dann alles zusammenfügt und animiert...


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