und die Millarden Geisteskranker, die solch Kram in die Kinos beamt...Ein Archiv von abrufbaren, virtuellen Schauspielern mitsamt ihren typischen Gesten / Gesichtsausdrücken / Bewegungen, deren lebende Pendants (oder Erben) an jedem Einsatz in einem Film beteiligt werden - frei kombinierbar miteinander, einsetzbar in beliebigen gerenderten Schauspielplätzen, die dann (sei es Paris in den 20er Jahren, Rom in der Antike oder Deutschland im zweiten Weltkrieg) ebefalls abrufbar digital vorliegen - da fehlt nur das das Script, das dann alles zusammenfügt und animiert...
Genau das ist es nämlich NICHT! Der Schauspieler muss sehr gut spielen können, um der Figut leben einzuhauchen. Es geht dabei außerdem sowieso nur darum, einer Computer-Figur Leben einzuhauchen, um sie möglichst realistisch bewegen zu lassen.Dann kann bald jeder noch so beschissen aussehende Mensch Schauspieler werden...
WORD!!!Blackeagle123 hat geschrieben:
Wichtig ist und bleibt, dass neue Möglichkeiten die Story nicht ersetzen, sondern dazu da sind, die Illusion perfekt zu machen und uns für eine Zeit lang in eine nie gesehene "Traumwelt" bringt!
Ich auch. Im Buch muss sich der Leser selbst vorstellen, was sich der Junge gerade vorstellt. Das ist die bislang unübertroffene Interaktivität, wie sie, verallgemeinert gesagt, nur durch Auslassungen und Andeutungen möglich wird. Die Vorstellungskraft wird angeregt. Im Film (in diesem speziellen) dagegen ist alles bis zum Abwinken durchillustriert, das kann man nur noch passiv aufnehmen. Die Vorstellungskraft wird ausgeschaltet, die Phantasie stirbt, das NICHTS. Man sagte, die Augsburger Puppenkiste wäre besser für das Buch gewesen. Eine Marionetten-Version von Star Wars oder Avatar fände ich ebenfalls witzig.ennui hat geschrieben:(Ich erinnere mich gerade an erbitterte Diskussionen rund um die Verfilmung von Michael Endes "Die unendliche Geschichte", damals).
Und was hat das mit MoCap zu tun? Das ist eine Orgie für Fotografie-Begeisterte (auch wenn CG), super schön, aber "als" Film stinklangweilig. Ich kann diesen Teil nicht so gut beurteilen, aber wahrscheinlich ist es bildnerisch eine Eins, erzählerisch aber eine Fünf. Falsches Topic, falsches Forum.B.DeKid hat geschrieben:
Und dann erzählt mal wieder was von Traumwelten!!!
Gutes Beispiel. Die Geschichte in Das weiße Band ist all das, was im Film nicht gezeigt wird! Die Klischees, die du erwähnst, brauchen nicht erzählt zu werden, was dich in einem Film "transportiert" sind Gedanken und Gefühle, Bilder und Klänge sollen das ja nur provozieren. Wenn sie Selbstzweck sind, wie in dem Bloom-artigen Beispiel oben, ist es ein schlechter Film.ennui hat geschrieben:Ja, genau. Nur ist das ("macht Fantasie kaputt") ja ein grundsätzliches Argument gegen Bilder an sch, und für Schrift/Sprache... Wobei ich jetzt bei "Das weiße Band" nicht wüsste, ob mir da ein Buch besser gefallen hätte.
Da bin ich baff. Das erklärt bestimmte Vorlieben von dir, z.B. für The Cell und Hinter dem Horizont. Dann sollte dich Avatar (auch als 2D) regelrecht erschüttert haben, denn, wie du bestimmt gemerkt hast, mag ich den Film genau wegen der Technik. Hier wurde nicht gekleckert!B.DeKid hat geschrieben:Ich beschäftige mich seit Jahren mit der Technik und werde dieses Jahr endlich ein eigenes MoCap Studio haben - dafür hab Ich lange sparen müssen aber das wird sich wirklich gelohnt haben.
Deswegen reagier ich da ein wenig über wenn Ich teils einige Zweifler Kommentare hier lese!
Mir (uns in der Szene) geht es doch nicht darum Schauspieler zu ersetzen sondern die Gesamt Arbeit aufzuwerten!
(Zitat von ennui)"Traumwelt", "Illusionen", ich nehme an, ihr seid eher Disney- oder Fantasyfans? Kennt ihr eigentlich Brechts Theorien über das Theater, oder Godards über Film? Oder das Dogma-Konzept? Grob gesagt, wollten die alle genau das Gegenteil. Im Theater ist dieses Traumwelt-Ansinnen schon lange total "out".
Das war eine gute Ansage. Jetzt weiß ich endlich, warum ich mich bei gewöhnlichen Hollywood-Unterhaltungsfilmen immer so langweile.Axel hat geschrieben:Ich stimme ennui voll zu, weil ich mich nie langweile, außer, wenn ich merke, dass man mich unterhalten möchte.
Das heißt, bei einem Theaterbesuch lässt Du Dich ja gerne auf etwas Neues ein, ähnlich dem Kinobesuch. Verstehst Du im Theater dann etwas neues (was - je nach Theater - so sein sollte!) - dann hat das Theater gegenüber der Realität, die Du auf der Straße siehst, doch einen entscheidenden Vorteil. Das Theater zeigt Dir neue Blicke und führt Dich genauso in eine "Welt", in der Du den Alltag besser verstehst, zunächst egal wie "real" die ist. ;-)Theater beinhaltet die Vereinbarung zwischen Publikum und Zuschauer.
Noch'n OT:Blackeagle123 hat geschrieben:
a) " ...wieso gehst Du dann ins Theater?..."
b) ...Das kann im Theater eine Projektion sein, dass es von der Decke regnet.
Danke! =)Es bringt nix, Kartoffeln mit Kiwis zu vergleichen, auch wenn sie von Weitem
fast ähnlich aussehen.
Ja die hab Ich in der Sammlung.Lawrence von Arabien, 2001, Spiel-mir-das-Lied-vom-Tod