Und sonst?
Zur Arbeitsorganisation gibt es jetzt im MediaPool die Möglichkeit eigener Ordner. Das sorgt gerade bei großen Projekten für einen besseren Überblick, zusätzlich sind sie nach 30! Kriterien durchsuchbar. Das integrierte Capture-Programm übernimmt die Ordnerstruktur, so landet schon bei der Aufnahme alles am richtigen Platz. Es lässt sich übrigens auch alleine starten, der WindowsXP-Erkennungsdienst wird ebenfalls unterstützt. Obwohl das Capturemodul mit Live-Szenenerkennung, Batch-Digitizing und PrintToTape ziemlich komplett ausfällt, verwenden einige lieber weiterhin den Scenalyzer. Erfreulicherweise kann in den Grundeinstellungen von Vegas jedes beliebige Capture-Programm als bevorzugtes angeben werden:
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Und wo man gerade dabei ist: Auch ein externer Audio-Editor (SonicFoundry denkt hier natürlich an SoundForge) kann hier angegeben werden. Damit landen Audio-Clips einfach per rechter Maustaste in der Audio-Software, nach dem Schließen sind sie wie selbstverständlich wieder auf der Timeline. Erstaunlich, wie offen Vegas sich hier zeigt.
Leider beibehalten wurde der Name des Material-Editors, der wie zuvor missverständlich “Trimmer” heißt. Er dient aber eher dazu, VOR dem anlegen auf der Timeline den Clip mit In und Out-Punkten zu versehen oder verschiedene Teile zu markieren, so dass wie bei der Konkurrenz der “Source-Editor” wohl treffendes gewesen wäre. Auch hier machen Tastaturkommandos die Arbeit flott: mit I (In), O(Out) und A(Add) wird ruckzuck ausgewählt, JKL dienen wie bei AVID und Premiere zur Navigation. Zusätzlich gibt es einen Jog-Regler, der auch ein so genanntes “analog Scrub” erlaubt. Dabei wird die Tonhöhe in Echtzeit der Play-Geschwindigkeit angepasst, so dass ein einfaches auffinden von O-Tönen möglich ist, ohne sich digitales Krachen anhören zu müssen. In der Timeline ist die Navigation identisch, zusätzlich gibt es die Möglichkeit, das Timeline-Fenster für die Tastaturkommandos aktiv zu halten.
Die anderen Features der Version 4 sind Anpassungen an den Stand der Technik. So gibt es jetzt eine Farbkorrektur a`la AVID, wo mit 3 Farbrädern dem Video zum gewünschten Look verholfen oder einfach nur ein Farbstich korrigiert werden kann:
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Unterstützt wird man dabei von den neuen Scopes, im einzelnen Waveformmonitor (mit RGB-Parade), Vectorscope und RGB-Histogramm. Im Gegensatz zu den Spielzeugen anderer Hersteller haben sie den Begriff “Messgeräte” auch wirklich verdient. So gibt es eine Umschaltung zwischen Luminanz- und FBAS-Signal, Anpassung an verschiedene Codec-Ranges (16-235/0-255) und eine korrekte PAL-Darstellung im Vectorscope. Ausserdem sind alle Scopes livetauglich, zeigen also auch bei laufender Wiedergabe an.
Ebenfalls neu: für Videosignale gibt es jetzt Busse, damit eröffnet sich z.B. die Möglichkeit Effekte auf mehrere Videospuren anwenden zu können.