Hier unser Praxistest der neuen Canon EOS R7, die sich anschickt, im APS-C/S35-Segment mit einer UVP. von 1.499,- für einigen Wirbel zu sorgen. Die technischen Daten lesen sich vielversprechend: 4K 10 Bit 50p inkl. Canon Log3, Sensorstabilisierung bis zu 7 Belichtungsstufen, duale Cardslots, XLR-Audio-Optionen und hinzu kommt ein beiliegender EF-EOS R Objektivadapter, der die Canon EOS R7 auch für EF-Objektive (Vollformat und APS-C) interessant macht. Wir haben daher auch das Vollformat Canon EF 50mm f1.8 und das populäre APS-C Sigma 18-35mm f1.8 an der neuen Canon EOS R7 im AF-Betrieb getestet.
Hier unser Testclip mit Caro bei dem wir uns die Stabilisierungsleistung, die AF-Performance mit unterschiedlichen Objektiven und Adaptern (unter anderem dem populären Sigma 18-35mm f1.8), Hauttöne im 10 Bit LOG/LUT Workflow, 50p Zeitlupe sowie unterschiedliche Bildprofile anschauen:
Zum Einsatz kam neben einem Vorserienmodel der Canon EOS R7 das Canon RF 35mm F1.8, das Canon EF 50mm F1.8, das Sigma Art 18-35mm f1.8 DC, der Canon EF-EOS R Mount Adapter sowie unser Ecplise Vario-ND. Schnitt und Farbkorrektur erfolgten auf dem Redaktions Macbook Pro unter Final Cut Pro 10.6.3.
Ergonomie; Bedienung und Ausstattung
Wer mit aktuellen Canon Vollformat-DSLMs vertraut ist, dürfte beim ersten in die Hand nehmen der Canon EOS R7 ein bekanntes Griffgefühl finden. Für uns zählen die Canon DSLMs ergonomisch zu den besten DSLMs am Markt und auch die Canon EOS R7 macht hier keine Ausnahme. Mit Abmessungen von ca. 132,0 x 90,4 x 91,7 mm (BxHxT) bei ca. 530g baut sie etwas leichter und kompakter als ihre Vollformat-Schwester Canon R6 (38,4 x 97,5 x 88,4 mm bei ca. 598g).
Eine der großen Stärken, die wir vor allem bei etablierten Kameraherstellern wie Canon sehen, besteht in der Qualität der Gehäusefertigung. So fertigt Canon alle EOS R Modelle – vom Sub 1.000 Vollformat-Einsteiger EOS RP bis hin zur High-End Canon EOS R3 mit Magnesiumlegierungen – zwar mit unterschiedlichen Anteilen an Kunststoff - doch alle mit einem Metall-Kern. Das ist durchaus bemerkenswert und spricht für das langjährige Produktionsknowhow über das Hersteller wie Canon verfügen. Wie sich das EOS R7 Gehäuse im Video-Alltag auf längere Sicht schlägt, dürften erste Langzeittest zeigen, auf die wir schon ziemlich gespannt sind.
Vergleicht man das Schalterlayout der Canon EOS R7 mit der Canon EOS R6, fällt auf, dass Canon bei der EOS R7 etwas weniger externe Schalter verbaut. Allerdings ist auch ein neues Wahlrad (auf dem defaultmäßig die Blende liegt) hinzugekommen. Als klare Befürworter von möglichst vielen Funktionen auf externen Schaltern, können wir zwar nie genug externe Schalter haben, aber die wichtigsten Funktionen wie Blende, ISO, Verschlußzeit, AF/MF-Betrieb, Tracking On/Off etc. lassen sich alle auf externen Tasten bedienen. Das neue Drehrad, das um den Joystickcontroller positioniert wurde, hinterlässt zwar einen etwas plast-mäßigen Eindruck - erlaubt jedoch Dank seiner Rasterung eine präzise und schnelle Blendenwahl. Wer hier eine andere Funktion benötigt, findet im entsprechenden „Wahlräder anpassen“ Menü zusätzliche Funktionen. So lässt sch bei Nutzung eines RF Objektivs beispielsweise auch die Blende auf den Steuerungsring des Objektivs legen uvm.
Von anderen Canon DSLMs bekannt und ebenfalls bei der Canon EOS R7 implementiert ist die – in unseren Augen – aktuell beste Umsetzung von Fokushilfen im manuellen Fokusbetrieb. Zeitgleich im MF-Modus verfügbar sind hierbei Fokuspeaking, Canons sehr guter Fokusassistent sowie die automatische Augenerkennung. All dies funktioniert auch im Verbund mit Fremdhersteller-Objektiven wie dem hier auch von uns an der Canon EOS R7 genutzten Sigma 18-35mm 1:1.8 DC inkl. EF-EOS R Adapter. Mehr zur AF-Performance mit Canon EF und Fremdherstellerobjektiven in den entsprechenden Kapiteln ...
Gut gefallen haben uns ebenfalls die dualen SD-Cardslots der Canon EOS R7. Hier übernimmt sie die guten Vorgaben der Canon EOS R6 womit eine entsprechende Grundlage für professionelles Video-Backup geschaffen wird.
Wir haben die parallele Videoaufzeichnung sowohl mit 4K 25P HQ als auch mit 4K 50p problemlos in Betrieb gehabt.
Insgesamt folgt die Canon EOS R7 in Sachen Menü und Tastenfunktionen dem bewährten Konzept der Canon Vollformat DSLMs. Was wir bei der Bedienung noch gerne gesehen hätten, wäre eine Suchervergrösserung während der Aufnahme, eine einfachere Weissabgleichfunktion sowie False Color und Waveformmonitoring. Doch dafür wird man vermutlich auf eine Canon EOS R7 C hoffen müssen (was wir tatsächlich eine ziemlich spannende Option fänden).