Hauttöne
Ziemlich gespannt waren wir, wie sich Nikons N-Log Implementierung in einer Entry-Level, Consumer Kamera schlägt. Gerade auch im Verbund mit den im September neu herausgebrachten RED-LUTs.

Und tatsächlich funktionieren diese genauso gut an der „kleinen“ Nikon Z50II wie an den Flaggschiffkameras Z8 und Z9. Es ist ziemlich cool zu sehen, wie die ersten Früchte aus der Akquise von RED ihren Weg in Nikon Workflows finden. Denn die RED-LUTs spielen im Verbund mit Nikon N-Log unserer Ansicht nach ganz oben beim Thema Colorscience / Look und Hauttöne mit.
Dank N-Log-Implementierung erhält man jetzt auch bei Einstiegskameras wie der hier getesteten
Nikon Z50II ein nicht überschärftes, organischeres Bild, das sich mit den neuen LUTs sehr einfach und zugleich recht hochwertig graden lässt. Allein dafür hat sich der Kauf von RED für Nikon User ziemlich bezahlt gemacht.

Für uns stellt die Kombination aus Nikon N-Log und den neuen aufgelegten LUTs – insbesondere die RED FilmBias, die FilmBiasOffset und die Standard BT2020toRec709 mit die einfachste Kombination im Video-DSLM Segment dar, um schnell zu hochwertigen Hauttönen von LOG-Material zu kommen. Chapeau an Nikon und RED an dieser Stelle.
MF und AF
Auch beim Thema Fokus im Videobetrieb ist die Nikon Z50II gut aufgestellt. So lässt sich – recht bemerkenswert für diese Kameraklasse – während der Aufnahme die Fokusvergrösserung dazuschalten und nach Belieben im laufenden Aufnahmebetrieb vergrössern. Doch es kommt noch besser: Drückt man auf einen der Vergrösserungsbuttons und hat die (sehr gute) Gesichts- und Augenerkennung aktiviert, vergrössert die Nikon Z50II direkt auf den Augentracking-Fokuspunkt. Und dies sowohl im AF -Betrieb als auch beim manuellen Fokussieren (wenn man die Fokusart auf AF-S oder AF-C schaltet).
Hinzu kommt die herausragende Wechselfunktion von Nikon zwischen manuellem und Auto-Fokus, sobald man den manuellen Fokusring betätigt (Fokus by Wire), die uns schon mehrfach auch bei anderen Nikon DSLMs positiv aufgefallen ist. Zwar fällt der manuelle Fokusring etwas schmal aus – dafür bringt er ausreichende Dämpfung mit.

Legt man dann zusätzlich die „AF-On“ Funktion auf einen gut erreichbaren Schalter wie den AE-L Button, erhält man eines der besten aktuell am Markt verfügbaren Umschaltsysteme zwischen Autofokus und manuellem Fokus.
Auch bei unseren Autofokustests konnte die „kleine“ Z50II durchaus überzeugen. Zugegeben ist eine maximal geöffnete Blende von 4.5 am Nikkor DX50-250 / 4.5-6.3 jetzt nicht die ultimative Autofokusherausfoderung – aber selbst hier kann unserer Erfahrung nach einiges schief gehen.

Bei unseren Testaufnahmen agierte der Autofokus der Nikon Z50II zuverlässig. Bemerkenswert fanden wir die großen Distanzen, über die der AF in der Lage war, sowohl Gesichter als auch Augen zu selektieren. Hier nähert sich Nikon den sehr guten AF-Distanzen von Sony an. Schaut man genau hin, scheint der Gesichtsautofkus bei sehr großen Distanzen zwar manchmal etwas verzögert einzusetzen - aber sobald er in Bewegung war, hat er Caros Augen stets zuverlässig getrackt – übrigens auch in 120p.