Nikon D750 neue Videofunktionen

Klappdisplay



Mit dem Klappdisplay bietet Nikon erstmalig im Fullframe-Segment ein Klappdisplay an. Wer die erbittert geführten Diskussionen in Fotografie-Foren kennt, in denen sich Fotgrafen mit Händen und Füßen gegen Klappdisplays wehren, bekommt eine Vorstellung davon, mit wieviel Risiko Nikon hier operiert. Das Klappdisplay ist in sich ein ziemlich deutliches Statement von Nikon hin zu verstärktem Fokus auf die Videofuktionen. Ein Engagement das wir begrüßen.



 Nikon D750 Klappdisplay nicht den I/O Interfaces im Weg
Nikon D750 Klappdisplay nicht den I/O Interfaces im Weg


In unserem Gebrauch machte die in Metall ausgeführte Mechanik des Klappdisplays einen wertigen Eindruck. Wie lange es sich im harten Profieinsatz bewährt , werden die kommenden Monate und Jahre zeigen. Die Thematik Ergonomie vs externe Kabelführung im Vergleich zu einem seitlich ausklappbaren Display hatten wir ja bereits angesprochen (mal einen Kopfhörer bei der GH4 im Einsatz gehabt?). Hinzu kommt eine robustere Aufhängmöglichkeit mit dem Scharnier hintr dem Display als bei dem einzelnen Gelenk des seitlichen Klappmechanismus.



Die ergonomisch beste Option wäre wohl ein seitlich klappenden Display mit einer unbeeinträchtigten Kabelführung. Derzeit ist uns damit allerdings keine VIDEO-DSLR bekannt.



Flaches Bildprofil



Wie bei der Nikon D810 hat nun auch ein flaches Bildprofil mit der interessanten Bezeichnung „ausgewogen“ Einzug gehalten. Unserem ersten Eindruck nach reiht es sich zwischen den „echten“ Log-Profilen vom Schlage eines S-Log und dem eher sanft zu Werke gehenden „Cinelike D “ einer GH4 ein. Wenn etwas mehr Zeit ist, werden wir mal die unterschiedlichen derzeit im Angebot befindlichen Bildprofile ausführlicher erkunden.



Hier bliebt erstma festzuhalten, dass das flache Bildprofil der Nikon D750 vom Bildeindruck kaum unterscheidbar an dem der Nikon D810 dran ist und damit ebenfalls einen leicht herzustellenden cinematischen Look ermöglicht.



Zebra



Auch Nikons neue Zebrafunktion kennen wir bereits von der Nikon D810. Wie dort lassen sich auch bei der Nikon D750 leider keine weiteren Zebra-Abstufungen wählen. Das D750 Zebra ist bei 100% fix. Dafür lässt es sich (wie bei der Nikon D810) während der Aufnahme dazuschalten und im HDMI-Kameramenü kann vorab bestimmt werden, ob es auch auf HDMI ausgegeben werden soll oder nicht.



Power-Iris



Mit der Power-Iris Funktion hält eine automatische Auf- und Abblendfunktion bei der Nikon D750 Einzug mit deren Hilfe die Blende bei Objektiven mit elektronisch gesteuerter Blende auf Knopfdruck motorisch öffnen, bzw. schließen lassen. Es ist nicht ganz eine entklickte Blende it stufenlosen Übergängen aber von der Wirkung ziemlich nahe dran und damit eine hochwillkommene Funktion für alle, die nicht mit manuellen Optiken unterwegs sind.



Die Power-Iris Funktion lässt sich auf die Wippe des rückseitigen Multicontrolers (und/)oder auf die Funktionstasten auf der Vorderseite des Nikon D750 Kameragehäuses legen.



Live-Audio-Pegel



Eine der wenigen videorelevanten Funktionen, die die Nikon D750 ihrer großen Schwester D810 voraus hat. Bei der neuen Nikon D750 lässt sich der Ton während der Videoaufnahme aussteuern. Hierzu aktiviert man während der Liveview-Aufnahme das „i“ Menü und navigiert zu Mikrofonsymbol – mit einem Klick nach rechts auf der Multicontroler-Wippe stehen nun ganz unten die Automatische Tonaussteuerung und darüber die 20-stufige manuelle Aussteuerung zur Verfügung. Clever, dass man von den automatischen Aussteuerung direkt in die manuelle und umgekehrt wechseln kann.





Individuelles Videomenü



Eine der ganz großen Neuerungen der Nikon D750 und unseres Wissen nach auch einzigartig bei Nikon ist das separate Videomenü der Nikon D750. Das klingt erstmal nicht spektakulär, bedeutet jedoch, dass man mit einem einzigen Tastendruck im Liveviewmodus die Nikon D750 mit allen zugehörigen Kameraparametern wie Dateinamen, Speicherort, Filmeinstellung und Qualität, Mikrofoneinstellungen, Bildfeld (FX oder DX), Picture Control (Bildprofil) Rauschunterdrückung, und ISO von Fotografie auf Videobetrieb umstellen kann.



Und noch ein Handling-Tip an dieser Stelle: Wer mit manuellen Objektiven ohne Schärfenzieheinrichtung unterwegs ist und eine schnelle Schärfekontrolle trotz fehlenden Peakings benötigt, der wird sich eine 100% Ausschnittsvergrösserung vermutlich lieber auf die OK-Taste (und damit mit rechts bedienbar) legen, als auf den Vergrösserungstasten links herumzutippern. Das Umlegen der Vergrösserungsfunktion auf OK ist im Nikon-Menü möglich.



Leider funktioniert die Liveview-Vergrösserung jedoch nicht während der Videoaufnahme. Hier darf Nikon ebenso wie beim Thema Fokuspeaking gerne noch mit einem Firmware-Update nachlegen.



Separates Videomenü der Nikon D750
Separates Videomenü der Nikon D750


Wir haben schon seit längerem davon phantasiert, wie man eine DSLR umsetzen könnte, die sich mit einem Knopfdruck von einer Belegung als Fotoapparat zu einer Filmkamera hin wandeln lässt: Nikon ist mit dem dualen Menükonzept schon ziemlich nahe dran – fehlt nur noch die freie Belegung aller Buttons einmal für Video und einmal für Foto … Zusammen mit den U1 und U2 Kamera-Setups erhält man ziemlich viel Kontrolle für die individuelle Konfiguration der Nikon D750: Klasse Funktionen.



Cleanes HDMI-Out (zoomfähig)



OK, ein cleaner HDMI-Out ist in 2014 nicht wirklich mehr eine Funktion, über die man staunt, sondern die man an einer aktuellen Video-DSLR einfach erwartet. Anders sieht es hingegen bei der Zoomfähigkeit des externen HDMI-Signals aus. Unseres Wissens nach stellt die Nikon D750 die derzeit einzige Video-DSLR dar, an der das möglich ist. Eine willkommene weitere Funktion bei der Bildkontrolle, die zwar Peaking nicht ersetzen kann, aber zumindest etwas über dessen uns komplett unverständliches Fehlen hinwegtröstet ...



1080/50/60p



Bei den Videoformaten findet sich Bekanntes: Wie bereits erwähnt nimmt die Nikon D750 max. um die 40 Mbit/s (bei 1080/60p inkl. Audio) H.264 in einen QuickTime Mov-Container auf. Bei den 1080/50 und 60p Formaten sollte man jedoch beachten, dass die Nikon D750 lediglich 10 Minuten hiervon am Stück in der "high" Qualitätseinstellung aufnimmt (20 Minuten bei "norm" Einstellung). Bei den 1080/24, 25 und 30p Formaten sind es 20 Minuten "high" am Stück.



Videoformate der Nikon D750
Videoformate der Nikon D750


Damit zieht die Nikon D750 mit anderen Modellen mit Expeed 4 Prozessor gleich: 4K – Fehlanzeige. Weder Nikon noch Canon bedienen derzeit das 4K Einstiegs-Segment.



Soweit zu den Neuerungen im Videobereich.



Abschließend wollen wir auch ein Paar kurze Erfahrungswerte bei der Fotografie weiterreichen: Das AF-System der Nikon D750 hat uns nachhaltig beeindruckt. Eine so schnelle und sichere AF-Funktion – vor allem auch bei schwachem Umgebungslicht – ist uns bisher nicht bekannt. Auch die Lowlight-Leistung ist bemerkenswert.



Im Vergleich zur Nikon D810 empfanden wir allerdings das Auslösegeräusch der Nikon D750 als eher laut und auch der Quiet-Modus hat nicht wirklich eine Verbesserung gebracht.








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