Videoqualität, 4K 50/60p, D-Cinelike
Im Vergleich zum Vorgänger „Mavic Air“ hat sich bei der neuen Mavic Air 2 einiges bei den Kamerafunktionen getan.

Verantwortlich hierfür dürfte vor allem die bessere Signalverarbeitung inklusive leicht gewachsenem CMOS-Sensor sein, der erstmalig in einer 1/2“ Größe daher kommt (zuvor 1/2.3“). Damit platziert sich die Mavic Air 2 von der Kamera-Sensorgröße her im aktuellen DJI Mavic-Lineup zwischen Mavic Mini (1/2.3“) und Mavic 2 Pro (1“).
Im Verbund mit dem 1/2“ CMOS Kamerasystem stehen bei der Mavic Air 2 erstmalig 4K-Videoaufnahmen mit max. 50/60p bei der DJI Mavic Familie zur Verfügung. Bisher musste man für 4K 60p zu den deutlich voluminöseren (und teureren) Phantoms im DJI-Regal greifen.

Beim Vergleich unseres Videomaterials zwischen der ultraleichten Mavic Mini, die bekanntlich max. 2.7K bei 30fps zur Verfügung stellt, und der neuen Mavic Air 2 mach sich die höhere 4K Auflösung der Air 2 deutlich bemerkbar. Vor allem bei Motiven mit feinen Details wie bei 90° Shots beim Überfliegen von Wald/Blattwerk löst das 4K/50p H.265 Material der Mavic Air 2 klar besser auf. Auch feine Aststrukturen lassen sich bei den Bildern der Mavic Air 2 deutlicher ausmachen. Wer also bei einer Entscheidung für eine neue kompakte Drohne zwischen der Mavic Mini und der Air 2 steht, erhält bei der neuen Air 2 spürbar mehr Auflösung (allerdings auch mit deutlich mehr Gewicht: Mavic Air 2 = 570g / Mavic Mini = 249g).
Bei unserem Test der Mavic Mini hatten wir u.a. flachere Bildprofile vermisst. Diese scheinen jedoch erst ab Mavic Air Niveau bei DJI verfügbar zu sein und die neue Mavic Air 2 macht hier keine Ausnahme. Wie beim Vorgänger steht jetzt auch bei der Air 2 das Farbprofil „D-Cinelike“ als moderat flaches Bildprofil zur Verfügung.

Wir haben unsere Testaufnahmen fast ausschließlich mit dem D-Cinelike Farbprofil aufgenommen und empfehlen es auch für all diejenigen, die etwas mehr Optionen in der Postproduktion zu schätzen wissen. Im Vergleich zur Mavic Mini ein klarer Fortschritt - im Vergleich zur Mavic 2 Pro allerdings nicht auf dem Niveau des D-Log Gamma-Profils. Letzteres scheint den 1“ Sensoren von Mavic 2 Pro und Phantom vorbehalten zu sein.
Ebenfalls verbessert hat DJI den Videocodec der Mavic Air 2 im Vergleich zum Vorgänger. Während die Mavic Air 1 noch ausschließlich H.264 verarbeitete, nutzt die Mavic Air 2 deutlich effektiveres H.265 (HEVC), das sich entweder als .Mov oder .MP4 File aufzeichnen lässt – und dies zusätzlich mit deutlich höherer Datenrate als bei der Mavic Air 1.

Die von uns aufgezeichneten Datenraten der neuen Mavic Air 2 stellen sich wie folgt dar: 4K 50p in H.265 wird mit 122 Mbit/s, 4K 25p in H.265 mit 101 Mbit/s. Für 4K 25p steht optional auch H.264 zur Verfügung, das ebenfalls mit ca.102 Mbit/s aufgenommen wird.
Damit lautet unsere Empfehlung klar: Wenn möglich H.265 nutzen, sofern der jeweilige Rechner H.265 halbwegs flüssig verarbeiten kann.
Im Gegensatz zur Mavic Mini verfügt die Mavic Air Klasse beim Thema Belichtungskontrolle über mehr manuelle Optionen. So lassen sich bei der Air 2 wie beim Vorgänger neben manuellen Weißabgleich (später auch bei Mavic Mini hinzugefügt) auch Verschlußzeiten manuell einstellen.

Für die manuelle Belichtungssteuerung stehen damit bei der Mavic Air 2 folgende Optionen zur Verfügung, die wir auch in unserem Testvideo ausgiebig genutzt haben: Für die Belichtung selbst vor allem ISO und Verschlußzeit (bei fixer Blende f2.8) und einer 24mm Brennweite (auf KB gerechnet). Für die Belichtungskontrolle lassen sich Zebra und Histogramm einblenden. Damit gruppiert sich die Mavic Air 2 auch von den manuellen Belichtungsfunktionen zwischen der Mavic Mini und Mavic 2 Pro. Bei letzterer stehen noch Blendenwerte für eine umfassende Belichtungssteuerung zur Verfügung.
Da die Mavic Air 2 wie die Mavic Mini über eine fixe Blende verfügt, empfehlen wir bei der Mavic Air 2 immer auch ND-Filter mit einzuplanen, um bei der Belichtungssteuerung mehr Optionen an der Hand zu haben.