Flugkontrolle, Quickshots und mehr
Wie der Vorgänger verfügt auch die Mavic Air 2 über diverse Anti-Kollisions-Sensoren vorne, hinten und auf der Unterseite. Im Gegensatz zur Mavic Mini, die keine entsprechende Sensoren bietet, kann man sich bei der Air 2 auch an schwierigeren Flugmanövern nahe am Motiv versuchen. Trotzdem sollte man sich auf keinen Fall blind auf das Anti-Kollisionssytem verlassen.

Bei unserem Test haben wir bei einem Landeanflug auf einer Lichtung einen Ast gestreift, den das Anti-Kollisions-System nicht erkannt hatte. Die Mavic Air 2 stürzte daraufhin einige Meter ab, fing sich jedoch knapp über dem Boden wieder – ein ziemlich beeindruckender Stunt, der uns auch gezeigt hat, wie robust das Navigationssystem der Mavic Air 2 mit Stresssituationen umgehen kann. Also Achtung - feingliedrige Hindernisse können auch mal übersehen werden.
Unsere Erfahrung nach funktionieren die Anti-Kollisions-Systeme besonders gut an großflächigeren Hindernissen. Vor allem bei Flugszenarios, bei denen man den Abstand vom Boden aus oder von der Videoübertragung nicht mehr sicher genug bestimmen kann, machen entsprechende Anti-Kollisions-Systeme Sinn. Wer z.B, Detailaufnahmen in großer Höhe benötigt oder als Solo-Operator Active-Track Aufnahmen anfertigen muss, ist sicherlich gut mit einem entsprechenden Anti-Kollisions-System beraten. Man sollte aber auf jeden Fall auch dessen Grenzen kennen und sich nie blind darauf verlassen.

Die Flugeigenschaften und die Gimbal-Funktionen der Mavic Air 2 sind – wie gewohnt von DJI - über jeden Zweifel erhaben. Selbst bei unseren Testaufnahmen mit recht kräftigem Seitenwind hatten wir zu keinem Zeitpunkt das Gefühl, über zu wenig Kontrolle zu verfügen.
Im Sportmodus erreicht die Mavic Air 2 bis zu 19 m/s was recht flotten ca. 70 km/h entspricht.
Beim neu entwickelten Flightcontroler der Mavic Air 2 hat DJI gute Arbeit geleistet. Auf den ersten Blick fällt der große Schieberegler für die drei Flugmodi „Tripod“, „Normal“ und „Sport“ auf (bei der Mavic Mini musste man hierfür in die Menüs der Fly-App tauchen).

Darüber hinaus bietet die neue Fernsteuerung der Mavic Air 2 eine komplett neu entwickelte Handy-Aufnahme die wesentlich besser funktioniert, als die bisherigen seitlichen Klemmbacken: Ähnlich wie bei vielen Handy-Stativ-Halterungen wird das Smartphone hier von der Seite an den Controller gepresst. Damit bleiben die Schnittstellen am Handy frei und das Verbindungskabel muss nicht mehr durch die Klemmbacken geführt werden.

Bei unserem Samsung Galaxy S9 Plus resultiert dies in einen deutlich besseren Sitz des Smartphones am Controller und auch das Verbindungskabel sitzt trotz voluminöser Handy-Schutzhülle viel besser am USB-C Port. Ziemlich Klasse gemacht.
Zu den weiteren Controller-Funktionen zählen: Fn-Button für das Einschalten des zusätzlichen LED-Lichts an der Mavic Air 2, Auto-Return-Button, Foto-/Video Auslöser sowie ein Drehrad für die Kameraneigung. Wie bei anderen DJI-Controllern lassen sich die Sticks für die Steuerung im Gehäuse transportieren.
Da wir mit Beta-Software bei der Mavic Air 2 unterwegs waren, standen einige Funktionen noch nicht vollumfänglich zur Verfügung. Probleme hatten wir bei der Aktivierung diverser QuickShot-Funktionen, weshalb es in unserem Video auch nur den einen QuickShot am Ende zu sehen gibt.
Grundsätzlich empfehlen wir jedoch eher an der eigenen Flug-Kompetenz zu arbeiten, als sich zu sehr auf die Automatik-Modi zu verlassen. Für Fluganfänger sind die QuickShot-Funktionen hingegen ein bequemer Weg, schnell zu brauchbaren Ergebnissen zu kommen.