Eye Control AF
Zugegeben – Canons Eye Control AF ist ausschließlich für fotografische Anwendungen gedacht. Doch er stellt unserer Meinung nach ein echtes Alleinstellungsmerkmal bei Canon DSLMs dar – weshalb wir ihn hier zumindest kurz erwähnen wollen.
Die Meinungen im Netz zu Canon Eye Control AF sind sehr unterschiedlich und rangieren von kompletter Ablehnung bis hin zur gefeierten Innovation. Unserer Erfahrung nach hat die Eye Control AF Funktion das Potential für beides: Sie kann stören aber auch ein echter Timesaver sein.
Bemerkenswert performant empfanden wir den Eye Control AF in Verbindung mit der Gesichtserkennung und dem halbgedrückten Auslöser als „Lock-On“ oder Tracking Funktion. Bewegt man sich in einer Gruppe von Menschen und will einzelne Gesichter gezielt selektieren und mit dem AF tracken, kennen wir aktuell keine schnellere Methode als den Eye Control AF von Canon. Hierbei schaut man einfach aus das Gesicht, das man tracken möchte und sobald die Gesichterkennung das Gesicht erkannt hat, trackt man es mit halbgedrückten Auslöser und fotografiert mit vollem Durchdrücken. Hierbei lässt sich enorm schnell von Gesicht zu Gesicht wechseln – viel schneller als man das mit einem Joystick oder einer Touchfläche könnte – beeindruckend. Aber wie gesagt ausschließlich für Fotografie nutzbar.
Und hiermit endet dann auch unser kleiner Foto-Exkurs.
Fazit
Mit der EOS R5 Mark II integriert Canon seinen professionellen Vollformat-Allrounder besser in Cinema EOS Video Workflows. Entscheidende Neuerungen sind hier Canon Log 2, 8K 50/60p Raw ohne externe Stromversorgung, das neue, platzsparende SRAW sowie Waveform und False Color Funktionen. Beeindruckt sind wir (erneut) von der hohen Qualität der 8K RAW Aufnahmen und der gelungenen Colorscience Implementierung der R5 Mark II, die sich durch besonders einfach abzurufende, hochwertige Hauttonwiedergabe auszeichnet.
Im Bewegtbildeinsatz sehen wir die Canon EOS R5 Mark II vor allem prädestiniert für hochwertige Kurzformprojekte wie Promotion-Clips, Werbung, Musikvideo, Social Media, Fashion-Clips etc. sowie als B-Cam für Cinema-EOS Setups, wo Canon Log 2 zum Einsatz kommt und zusätzlich B-Role oder handgehaltene Aufnahmen anstehen. Und auch wer seinen Schwerpunkt bei der Fotografie hat und nur gelegentlich hochwertiges Videomaterial benötigt, wird mit der Canon EOS R5 Mark II sehr gut bedient.
Dass Canon die EOS R5 Mark II letztlich dann doch etwas näher an der Fotografie als am Bewegtbild positioniert, macht sich – neben der Beibehaltung der EOS R5C im Canon Portfolio - dann vor allem bei der Bedienung bemerkbar: Weißabgleich und False Color (bei aktivierter LUT oder Peaking) bleiben etwas umständlich zu aktivieren, keine Fokusvergrösserung während der Aufnahme und auch wer ein hochwertig downgesampeltes 4K 60P benötigt, dürfte bei der EOS R5C oder der C70/C80 besser aufgehoben sein.