Test Canon EOS 5D Mark III

Canon EOS 5D Mark III

Wir hatten die Gelegenheit, die Canon EOS 5D Mark III durch unsere Testparcours zu schicken: Testlabor, Tageslichtaufnahmen, Nachtaufnahmen – wir haben die Bildprofile der Canon EOS 5D Mark III in der Übersicht haben uns die neuen Video- und Audiofunktionen genauer angeschaut. Ist die Canon EOS 5D Mark III nun ein würdiger Nachfolger für die in Sachen Video epochale Canon EOS 5D Mark II oder nicht?

// 14:37 Mo, 14. Mai 2012von

Wir hatten Gelegenheit die Canon EOS 5D Mark III durch unsere Testparcours zu schicken: Testlabor, Tageslichtaufnahmen, Nachtaufnahmen – wir haben die Bildprofile der Canon EOS 5D Mark III in einer Übersicht zusammengestellt und haben uns die neuen Video- und Audiofunktionen genauer angeschaut. Ist die Canon EOS 5D Mark III nun ein würdiger Nachfolger für die in Sachen Video epochale Canon EOS 5D Mark II oder nicht?



Canon EOS 5D Mark III
Canon EOS 5D Mark III



Handling

Bereits beim Auspacken und ersten „in die Hand nehmen“ bestätigt sich der Eindruck, den man zuvor nur von Pressefotos her kannte: Die Canon EOS 5D Mark III unterscheidet sich äußerlich kaum vom Vorgängermodel Canon EOS 5D Mark II – und das ist sehr gut so: Robustes Gehäuse auf Magnesium-Basis, die derzeit beste Ergonomie für die Handaufnahme – auch für große Hände – die wir bei DSLRs kennen, exakt und hochwertig gearbeitete Schalter und Bedienelemente.



Robustes Gehäuse – Canon EOS 5D Mark III
Robustes Gehäuse – Canon EOS 5D Mark III


Man merkt der Canon EOS 5D Mark III an, über wie viel Erfahrung Canon mit dem Formfaktor DSLR verfügt. Ein edles Stück Technik, was man da in Händen hält zu einem zugegeben ebenfalls beeindruckenden Preis von 3.299,- Euro inkl. MwSt..



Mit die beste Ergonomie ihrer Klasse
Mit die beste Ergonomie ihrer Klasse




Die Canon EOS 5D Mark III beschreibt man am besten mit den Neuerungen im Vergleich zum Vorgängermodel: Die Pixeldichte des Vollformat CMOS-Sensors ist mit 22,3 Megapixel im Vergleich zum Vorgänger (21,1 MP) nahezu konstant geblieben. Dass dieser Sensor trotzdem beachtlich mehr leistet, wird vor allem bei unseren Lowlighttests sichtbar, die Canon bei der Lichtempfindlichkeit an die Spitze aller uns bekannten Video-DSLRs katapultiert.



Der LCD Monitor ist auf 3,2 Zoll (zuvor 3“) gewachsen und löst nun mit 1.040.000 Bildpunkten auf (zuvor 920.000).



Zu den deutlichsten Neuerungen dürfte die auf 102.400 ISO (zuvor 25.600 ISO) hochgeschraubte Lichtempfindlichkeit, die auf 6 B/s erhöhte Serienbildfunktion (zuvor 3.9 B/s) und das neue Autofokusmodul mit 61 Sensoren (zuvor 9) zählen. Auch ein zusätzlicher Kartenslot findet sich an der Canon EOS 5D Mark III, die nun über einen CF- und einen SD-Cardslot verfügt.



Canon EOS 5D Mark III CF- und SD-Cardslot
Canon EOS 5D Mark III CF- und SD-Cardslot


Neu positioniert wurde der Vergrösserungs-Button – auf den ersten Blick zum Leidwesen der VDSLR-Filmer – befindet er sich nun auf der linken Seite neben dem Display und nicht mehr auf der rechten, oberen Seite, wo er für den Videogebrauch ergonomisch sinnvoller ohne umzugreifen mit dem Daumen aktiviert werden konnte. Allerdings lässt sich die für das manuelle Fokussieren so wichtige Vergrösserungsfunktion auch auf einen Schalter auf der rechten Seite (z.B. den SET Button) mit Hilfe der Custom Controls legen, was wir allen VDSLR-Filmern empfehlen.



Canon EOS 5D Mark III mit neu platziertem Lupen-Schalter
Canon EOS 5D Mark III mit neu platziertem Lupen-Schalter


Als Recheneinheit werkelt in der Canon EOS 5D Mark III ein DIGIC V+ Prozessor (zuvor DIGIC IV), der wie auch das AF-Modul aus der Canon EOS 1DX stammt – dort allerdings als Dualcore-Prozessor für einen Durchsatz von 12 B/s sorgt.



Massiv verbessert im Vergleich zum Vorgänger wurden die Audiofunktionen. So findet sich nun ein Kopfhörerausgang an der Canon EOS 5D Mark III dessen Lautstärke angepasst werden kann. Auch werden nun Audiopegel angezeigt, die sich während der Aufnahme manuell über das Daumen- oder Zeigefingerrad pegeln lassen. Aufgezeichnet wird, wie nach dem Fimrwareupdate der Canon EOS 5D Mark II vom März 2010 in 48 kHz 16 Bit PCM. Intern wird Mono aufgezeichnet, über die 3,5 mm Klinke lässt sich ein externes Stereomikrofon anschließen.



 Canon EOS 5D Mark III mit Kophöreranschluss und Stereomikrofonbuchse
Canon EOS 5D Mark III mit Kophöreranschluss und Stereomikrofonbuchse




Gut mitgedacht hat Canon hier bei der Funktion für leisen Betrieb im Moviemodus: Anstatt die Lautstärke über die Räder zu pegeln, was zu unangenehmen Geräuschen auf der Audiospur führen kann, lässt sich bei Aktivierung des leisen Moviemodus der Ton über den Multicontroller pegeln. Bei dieser „Joystickbedienung“ entsteht so gut wie kein Klappern am Gehäuse. Wer gleich ein externes Richtmikro nutzt, was wir stets empfehlen, spart sich hingegen die gesamte Kamerageräuschproblematik. Im Hinterkopf behalten sollte man beim Abhören der Aufnahme via Kopfhörer, dass die Geräuschreduzierung nicht an das Monitoring-Signal weitergegeben wird. Die aufgenommene Audiospur kann sich also von der abgehörten zumindest in Bezug auf die Rauschreduzierung unterscheiden.



Canon EOS 5D Mark III weiterentwickelte Tonaufnahmefunktionen
Canon EOS 5D Mark III weiterentwickelte Tonaufnahmefunktionen


Keine andere uns bekannte Video-DSLR bietet derzeit umfassendere Audio- und Audio-Monitoringfunktionen als die Canon EOS 5D Mark III. Schön zu sehen, dass sich ein Hersteller intensiver mit dem oft vernachlässigten Kapitel Audiofunktionen beschäftigt hat.



Canon EOS 5D Mark III Tonpegeln während der Aufnahme möglich
Canon EOS 5D Mark III Tonpegeln während der Aufnahme möglich


Aufgezeichnet wird wie bisher in H.264 in einen QuickTime Container. Allerdings ist neben der interframebasierten H.264 Kodierung nun auch eine intraframebasierte hinzugekommen, die von Canon mit ALL-I (I-Frame only) bezeichnet wird und der wir bereits einen ersten Kurztest hier gewidmet und hier hinsichtlich Moirés und Nachschärfung betrachtet hatten. Die ALL-I Variante zeichnet sich vor allem durch ein reaktiveres Verhalten im Schnitt aus, benötigt dafür jedoch auch mit ca. 91 Mbit/s die dreifache Datenrate im Vergleich zur IPB Kodierung.



Canon EOS 5D Mark III Videomenü mit ALL-I und IPB Auwahl
Canon EOS 5D Mark III Videomenü mit ALL-I und IPB Auwahl


Auf eine 8 GB Karte passen 32 Minuten 1080 / 24p Material im IPB Verfahren enkodiert. Mit dem ALL-I Codec hingegen landen wir bei 11 Minuten. Das Filesizelimit pro Filmdatei beträgt 4 GB. Danach legt die Canon EOS 5D Mark III automatisch eine neue Videodatei an, so dass ein kontinuierliche Aufnahme über die 4 GB hinaus gewährleistet bleibt. Endgültig Schluss ist dann wie gehabt bei 29 Minuten und 59 Sekunden (Videozoll)– danach muss die Aufnahme neu gestartet werden.



Zum Codec gehört auch das Thema Timecode. Zur Auswahl stehen bei der Canon EOS 5D Mark III zwei Arten von Timecodes. Record Run und Free Run. Hier nochmal kurz zur Auffrischung:. Record Run lässt den Timecode nur laufen, wenn die Aufnahme aktiviert wurde. Free Run ermöglicht einen permanenten Timecode unabhängig davon ob gerade eine Videoaufnahme stattfindet oder nicht. Bei Free Run sollte man jedoch zuvor die korrekten Zeitdaten in der Kamera eingestellt haben – denn diese können sich bei einer Umstellung auf den Free Run Timecode auswirken. Die Neuerungen beim Timecode sind ein schönes Beispiel für die kleinen, videozentrierten Verbesserungen bei der Canon EOS 5D Mark III - nicht wirklich epochal doch bei der Videoproduktion sehr nützlich.





In Sachen HDMI-Out enttäuscht die Canon EOS 5D Mark III – während die Fullframe Konkurrenz von Nikon (D800) mittlerweile die Möglichkeit bietet, den internen Codec via HDMI Out Aufzeichnung zu umgehen, behält Canon ein cleanes HD Video-Out Signal aus einem Großsensor-Gerät (zumindest bislang) der neu etablierten Cinema-EOS Produktreihe vor. Viele Canon EOS 5D Mark II Nutzer hatten auf ein cleanes HDMI-Out Signal beim Nachfolger gehofft – doch Fehlanzeige. Die Canon EOS 5D Mark III gibt zumindest bis Dato via HDMI nur 1080i mit einer Overlaygrafik wieder.



Auch beim Rolling Shutter und in Sachen Autofokus während der Videoaufnahme hat sich bei der Canon EOS 5D Mark III im Vergleich zum Vorgänger unserem Eindruck nach eher wenig verändert. Rolling Shutter lässt sich mit Reisschwenks provozieren, sollte jedoch beim normalen Arbeiten vom Stativ nur selten ein Problem darstellen. Der Kontrastautofokus im Liveviewbetrieb ist für Videoaufnahmen nach wie vor kaum zu gebrauchen - allerdings sollte sich mittlerweile herumgesprochen haben, dass man gute Autofokusfunktionen im Videobetrieb nicht unbedingt im DSLR-Segment suchen sollte (auch wenn Nikon mit seinen letzten DSLRs hier kleine Verbesserungen gezeigt hat und die GH2 in dieser Disziplin mit entsprechender Optik immer noch allein auf weiter Flur steht.)




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