Audio und Messgeräte

In Summe kann der Video Assist bis zu 16 Audio-Kanäle über SDI "empfangen" und aufzeichnen und über HDMI sind technisch bis zu 8 Kanäle möglich. Zum Anschluss von Mikrofonen verfügt das Video Assist 7"-Modell über zwei analoge Mini-XLR-Audioeingänge mit Phantomspeisung bei Samplingraten bis zu 192 kHz mit 16 oder 24 Bit Abtastung. Die Aussteuerung ist dabei bequem über das Display möglich und die Pegel können auch während der Aufnahme in der unteren Menüleiste überwacht werden.



Als praktisch empfanden wir, dass der View Assist auch über einen internen Lautsprecher verfügt. Damit ließen sich Clips auch schnell ohne Kopfhörer kontrollieren. Beispielsweise ob die Audiodatei bei der Aufnahme "mitkam". Dafür kann der Lautsprecher natürlich auch rückkoppeln, wenn man vergessen haben sollte, diesen vor einer Aufnahme wieder herunterzuregeln.



Blackmagic Video Assist 12G HDR 7-Zoll Recorder/Monitor mit RAW-Aufzeichnung  : scopes


Auch die übrigen "Messgeräte" machen einen soliden Eindruck. Waverform, Parade Vektorskop und Histogramm werden mit hohen Wiederholraten dargestellt und können jetzt auch bildschirmfüllend über dem Vorschaubild als Overlay eingeblendet werden. Praktisch: Erkennt der View Assist in den Metadaten der genutzten Kamera die Farbräume (oder beispielsweise HDR), passt er die Skalen bzw. die Beschriftung der Messegeräte automatisch an. Allerdings werden alle Messwerte nur einfarbig dargestellt, weshalb in der RGB-Parade alle Abschnitte die gleiche Farbe haben und der Waveform-Monitor spreizt sich ebenfalls nicht in Farbbereiche auf.




Marktposition

Sieht man sich auf dem Markt um, so sticht als größter Konkurrent der Atomos Shogun 7 ins Auge. Dieser kostet mit einer UVP von 1545 Euro (inkl. USt.) ein Drittel mehr, bietet dafür aber bei ähnlicher Hardware Ausstattung noch ein paar spezielle Funktionen wie Dolby Vision-Echtzeitausgabe oder einen integrierten 4 Kanal HD-Live Switcher. Außerdem beherrscht er noch höhere HD-Frameraten bis zu 240p. Im Gegenzug ist der neue View Assist bei den nutzbaren Speichermedien flexibler (2 x SD und 1 x USB-C vs. 1 x SATA) und bietet bereits integrierte Mini XLR-Buchsen, während bei Atomos ein proprietäres XLR-Breakout Kabel noch separat für über 100 Euro erworben werden muss).



Der für uns relevanteste Unterschied ist jedoch die RAW-Unterstützung der beiden Recorder. Jeder Hersteller favorisiert dabei selbstredend das eigene Format. Also Atomos ProRes RAW und Blackmagic BRAW. Atomos hat in den letzten Jahren hier nahezu im Alleingang auf viele Kamerahersteller eingewirkt, ihren Modellen doch eine externe RAW-Ausgabe zu spendieren. Dies hat zur Folge, dass die Liste der unterstützen Geräte bei Atomos bereits viel größer ist. Blackmagic verfolgt die Idee zur BRAW-Aufzeichung von externen Kameras offiziell erst seit der Vorstellung der neuen Video Assist Recorder. Und unterstützt wohl auch deswegen aktuell nur zwei Kameras: Die Canon EOS C300 Mark II und die Panasonic AU‑EVA1.




Fazit

Sehr heller Bildschirm, aktuelle Konnektivität und das alles zu einem attraktiven Preis - da kann man wenig meckern. Ob man letztlich trotzdem zur Konkurrenz von Atomos greift hängt tatsächlich davon ab, ob man einen Einsatzzweck für die speziellen Features hat, die nur einer der beiden Hersteller bietet. Für den Blackmagic Video Assist 7 HDR sind dies SD-Karten- und USB-C Recording sowie die bereits integrierten Mini-XLR-Anschlüsse. Für Atomos sind es Dolby Vision, der HD-Live Switcher sowie die HD-Slow-Motion Möglichkeiten. Für viele potentielle Anwender dürfte jedoch vor allem der gebotene RAW-Dialekt ausschlaggebend sein, weshalb wir uns die Kombination mit einer Panasonic EVA1 in einem kommenden Artikel noch genauer ansehen wollen (und werden).



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