Die Anfang Februar vorgestellte, 4K-fähige und maximal 10 Bit 4:2:2 ausgebende GH4 dürfte den Markt gehörig aufmischen, zumal ihr Body-Preis von 1500 Euro eine klare Kampfansage darstellt -- die GH3 kam mit einer unverbindlichen Preisempfehlung von 1200 Euro auf den Markt. Für den professionellen Funktionsumfang ist zudem eine optionale Interface-Einheit mit XLR-Audio und SDI erhältlich, die teurer als das Kameragehäuse ist (s.u.).
Ausgeliefert wird die Micro Four Thirds Systemkamera frühestens ab Ende April, doch bereits jetzt gibt es einiges zur Kamera zu sagen. Erste Pre-Production Samples sind bereits in Umlauf. Für den optimalen Überblick stellen wir auf dieser Seite nicht nur alle aktuellen Infos zur GH4 zusammen, sondern werden sie auch laufend mit Links zu den neuesten Erkenntnissen, Clips und Tests im Netz ergänzen (sagt gerne Bescheid, wenn ihr etwas Spannendes findet!).
Die Kamera: Spezifikationen und Infos
Eine ausführliche Vorstellung der Panasonic GH4 findet sich auch in unserer News zur Ankündigung.
4K / HD Aufzeichnungsoptionen
Es stehen beide ultrahochauflösenden Formate zur Verfügung, echtes 4K mit 4096 x 2160 Pixeln (24p) sowie QFHD mit 3840 x 2160 Pixeln (23.98/24/25/29.97p). Der Sensor wird hierfür pixelnativ ausgelesen, was in einem etwas kleineren Bildausschnitt resultiert, als bei Micro Four Thirds üblich (Crop ca. 2,34 statt ca. 2). In Full HD bietet die Kamera dazu einen 50/60p Modus, sowie in 24p einen 4x Zeitlupen-Modus mit 96p.
Bei interner Aufzeichnung wird immer 4:2:0 mit 8 Bit Farbtiefe aufgenommen, egal ob Full HD oder 4K. Über HDMI kann jedoch auch ohne die externe Box ein 10bit 4:2:2 Signal für eine externe Aufzeichnung ausgeben werden (Full HD / 4K), allerdings nur, wenn auf eine parallele Aufnahme in der Kamera auf SD-Karte verzichtet wird.
Mit der optional verfügbaren Schnittstelleneinheit DMW-YAGH kann 4K mit 10Bit 4:2:2 über 4 x SDI-Out ausgegeben werden. Außerdem bringt das Interface zwei XLR-Eingänge inkl. externer Pegelkontrolle mit sowie Timecode-Sync. Mit 1.999,- Euro UVP kostet es allerdings mehr als die Panasonic GH4 selbst. Außerdem wird für den Betrieb eine zusätzliche Stromversorgung benötigt (über 12V-DC).
Professionelle Anschlussmöglichkeiten an der Schnittstelleneinheit
Wird in Full HD gedreht, kann anstelle einer Interframe-Komprimierung (IPB) mit 100Mbps auch eine All-Intra Kompression mit 200Mbps ausgewählt werden – hier nochmal alle Bildraten der GH4:
Container
Auflösung
System Freq.
Bildrate
Datenrate
Kompression
MOV / MP4
4096x2160
24.00Hz
24p
100 Mbps
IPB
3840x2160
59.94Hz
29.97 / 23.98p
50.00Hz
25p
24.00Hz
24p
MP4
59.94Hz
29.97 / 23.98p
50.00Hz
25p
MOV / MP4
1920x1080
59.94Hz
59.94p / 29.97p / 23.98p
200 Mbps
All-Intra
50.00Hz
50p
24.00Hz
24p
59.94Hz
59.94p / 29.97p / 23.98p
100 Mbps
IPB
50.00Hz
50p
24.00Hz
24p
59.94Hz
59.94p / 29.97p / 23.98p
50 Mbps
50.00Hz
50p
24.00Hz
24p
Außer 4K, was ist neu und videorelevant an der GH4:
Der neue Live-MOS-Sensor soll deutlich schneller (<50ms) ausgelesen werden, als bei der GH3 (ca. 100ms), was in einem verbesserten Rolling Shutter-Verhalten resultieren soll. Der sowieso schon immer sehr zügige Autofokus soll noch einmal schneller geworden sein und farbiges Peaking hilft beim Einsatz manueller Objektive.
Zusätzlich zu den Standard-Helligkeitsumfängen bei der Videoaufzeichnung von 16-235 und 16-255 bietet die GH4 auch den maximalen Bereich von 0-255. Dies erlaubt die volle Ausnutzung der limitierten 8 Bit Dynamik bei der Aufzeichnung.
Über einfache 2-Punkt-Gradationskurven lassen ich Schatten und Lichter im Live-View-Bild separat anpassen. Ergänzend zu drei Voreinstellungen lassen sich drei individuelle Einstellungen speichern.
Optimale Aufzeichnung für die Postproduktion versprechen zwei "Cinelike" Gamma Kurven aus Panasonics Broadcast-Modellen, welche Log-ähnliche Bildprofile in der GH4 zur Verfügung stellen. Ähnliches war bis dato den gehobenen Cine-Kameras von Canon (via C-Log) und Sony (via S-Log) vorbehalten.
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