Panasonic GH4 mit 4K, 200 Mbit/s, 4:2:2 10 Bit via HDMI und opt. 3G SDI-Out

// 07:06 Fr, 7. Feb 2014von

Mit der GH4 stellt Panasonic den ersten lauten 4K Kracher des Jahres vor. Die GH4 zeichnet sowohl „echtes“ 4K mit 4096x2160 Pixeln als auch QFHD mit 3840x2160 Pixeln auf. Zusätzlich bietet sie via HDMI maximale 10 Bit 4:2:2 in HD an und stellt mit der neuen Schnittstelleneinheit DMW-YAGH sogar vier parallele Full HD (4:2:2/10-Bit) SDI-Ausgänge zur Verfügung, mit denen dann 10 Bit 4K 4:2:2 via SDI ermöglicht wird.

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Der Sensor der neuen Panasonic GH4 ist ein neuer Live-MOS-Sensor der wie der Vorgänger mit 16 MP (4.608 x 3.456 Pixel) arbeitet. Als Bildprocessingeinheit kommt eine Venus Quad-Core-CPU Engine zum Einsatz. Mit 50 ms wird der GH4 Live-MOS-Sensor doppelt so schnell ausgelesen wie jener der GH3. Diese schnelle Auslesung soll sich besonders beim Rolling Shutter Verhalten bemerkbar machen, das hierdurch signifikant reduziert worden sein soll.



Zwar bleibt Panasonic bei der GH4 beim exakt gleichen Gehäuse wie bei der GH3 (mit Ausnahme eines jetzt per zentralen Druckknopfes arretierbaren Programmwahlrades) doch unter der Haube hat sich eine ganze Menge getan. So arbeitet der OLED-Sucher nun mit 2.359.000 Bildpunkten, der klapp und drehbar gelagerte 7,5 cm Touchscreen verfügt über 1.036.000 Bildpunkte und auch der ohnehin schon recht schnelle Kontrastautofokus wurde via DFD-Technologie nochmals beschleunigt. Dies zeigt sich bei der Serienbildaufnahme, die mit kontinuiericher Schärfenachführung (AF-C) 7 B/s im Fotomodus schafft – im AF-S Betrieb sind es sogar 12 B/s (100 JPEGs, 40 RAW).


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Doch die wirklich fundamentalen Neuerungen sind dem Videobereich vorbehalten und der kann sich durchaus sehen lassen. Da es gar nicht so einfach ist, durch die komplexen Abhängigkeiten von Auflösung, Datenraten, Bildfrequenz und Kompressionsmethode durchzusteigen haben wir hier mal eine Grafik zusammengestrickt, die die einzelnen Videoformate der GH4 ganz gut illustriert:




Panasonic GH4 Videoformate, Bild und Datenraten


ContainerAuflösungSystem Freq.BildrateDatenrateKompression
MOV / MP44096x216024.00Hz24p100 MbpsIPB
 3840x216059.94Hz29.97 / 23.98p  
  50.00Hz25p  
  24.00Hz24p  
MP4 59.94Hz29.97 / 23.98p  
  50.00Hz25p  
MOV / MP41920x108059.94Hz59.94p / 29.97p / 23.98p200 MbpsAll-Intra
  50.00Hz50p  
  24.00Hz24p  
  59.94Hz59.94p / 29.97p / 23.98p100 MbpsIPB
  50.00Hz50p  
  24.00Hz24p  
  59.94Hz59.94p / 29.97p / 23.98p50 Mbps 
  50.00Hz50p  
  24.00Hz24p 


Die interne Aufzeichnung auf SD Karte erfolgt durchgängig mit 8 Bit 4:2:0. Wer 10 Bit benötigt muss extern aufzeichnen und hat dafür entweder den HDMI-Out zur Verfügung, der maximale 4:2:2 10 Bit HD ausgeben kann (dann allerdings ohne interne Aufzeichnung) bzw. 8 Bit 4:2:2 extern via HDMI bei paralleler (Backup-Aufzeichnung) auf SD Karte mit 4:2:0 8 Bit oder die neue, optionale SDI-Schnittstelleneinheit (4xSDI, TC, 2xXLR,)


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Wie sich der Grafik ebenfalls entnehmen lässt, sind 100 Mbit/s bei IPB Kompression den 4K-Formaten vorbehalten, während HD bis zu 200 Mbit/s auch All-Intra enkodieren kann.



Übrigens wird das 4K Bild der Panasonic GH4 aus dem 16 MP Sensor direkt herausgecroppt, womit die für 4K notwendigen Pixel nativ ausgelesen werden, was ebenfalls der Auflösung zu Gute kommen dürfte, da keine Pixelinterpolation stattfindet. Allerdings verlängert sich für 4K damit der Cropfaktor um ca. 17%.



Hier nun noch einige videoafine Funktionen der neuen Pansonic GH4:



Das Fehlen eines farbigen Fokus Peakings sowie keine Zebra-Anzeige waren zwei unserer Hauptkritikpunkte beim Test des GH3 Vorgängers gewesen. Schön zu sehen, dass Panasonic hier jetzt zugelegt hat und mit der GH4 ein farbiges Peaking anbietet. Auch eine neue Schwarzwerteinstellung findet sich bei der GH4, die sich in 31 Stufen einstellen lässt. Ebenfalls gut für Filmaufnahmen zu gebrauchen dürfte eine neu hinzuschaltbare Mittenmarkierung (Kreuz) sein.



Die Luminanzwerte der Panasonic GH4 lassen sich dreifach einstellen: Von 0-255 (Fullrange), von 16-235 sowie von 16-255. Damit wird die Abdeckung unterschiedlicher Farbräume gewährleistet. Eine entsprechende optionale Schaltung kennen wir in diesem Kamerasegment bislang noch gar nicht.



Die Zeitlupenfunktion reicht jetzt bis 96 B/s was einer vierfachen Zeitlupe auf 24p gerechnet entspricht.



Gradationskurven finden sich ebenfalls bei der GH4 – wir vermuten ein ähnliches Feature wie bei anderen Lumix Kompaktkameras. Ob es bei der GH4 reicht, um auch eine Log Gamma Funktion herauszukitzeln, bleibt abzuwarten. Dafür kommt die GH4 mit einer sog. Cinema Gamma Einstellung, von der wir jedoch noch nicht recht wissen, wie sie arbeitet und ob sie für anschließende Farbkorrekturen Spielraum zur Verfügung stellt wie man es vom 8-Bit Log-Material der Canon EOS C100 her kennt.



Apropos Canon EOS C100: Panasonic spricht bei der GH4 von einer nochmals deutlichen Steigerung der von 4K herunterskalierten HD-Qualität. Dies sollte bei all dem uns umgebenden 4K-Hype nicht vergessen werden. Damit könnte die Panasonic GH4 zu einem ernsthaften Konkurrenten zur Canon EOS C100 werden, deren HD-Videoqualität bislang mit zum Besten der Klasse zählt. Also HD bitte nicht aus den Augen verlieren – hier könnte noch was ziemlich Feines auf uns warten …



Panasonic hat bislang weder Preise noch Verfügbarkeiten für die GH4 mitgeteilt. Unser Eindruck von einem ersten Hands-On von einem Vorserienmodell war, dass hier noch einiges an Finalisierungsarbeit auf die fleissigen Panasonic Ingenieure wartet. Wir können uns derzeit nicht eine Auslieferung vor April diesen Jahres vorstellen.



Den Preis erwarten wir näher an den 2.000 Euro als an den 1.000 Euro dran aber sowohl bei der Verfügbarkeit als auch bei den Preisspekulationen lassen wir uns gerne eines Besseren belehren ... (UPDATE: der Body der Panasonic GH4 soll 1.499,- Euro kosten -- zur Newsmeldung)





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