Soeben präsentiert Nikon die spiegellose Vollformatkamera Z 8, welche nicht nur die numerische Lücke zwischen den Z 6 / Z 7 und dem Flagschiff Z 9 schließt. Denn sie ordnet sich auch größentechnisch dazwischen ein und kommt im Grunde wie eine kleinere Z 9 daher, und zwar mit unbeschnittenen Videofähigkeiten. Als kompaktere - und günstigere - 8K RAW-Kamera dürfte sie bei der Film-Community zu punkten wissen. Sie wird von Nikon übrigens auch als inoffizieller Nachfolger der D850 gehandelt.
Nikon Z 8
Verbaut sind sowohl der gleiche mehrschichtige (stacked) 45,7 MP CMOS-Sensor und der EXPEED 7-Prozessor aus der Z 9, auch die Sensorstabilisierung (IBIS) wurde in das kleinere Gehäuse übernommen. Es mißt ca. 144 x 118 x 83 mm (bei der Z 9 sind es 149,5 x 149 x 90,5 mm). Das Gewicht beträgt 910g.
Die native Filmauflösung der Z 8 beträgt also ebenfalls 8,3K. Filmen läßt sich kameraintern wahlweise mit dem professionellen Apple ProRes RAW HQ Codec (bis 4,1k 60p) oder dem hocheffizienten N-RAW-Codec von Nikon (bis 8,3k/60p), dessen Speicherbedarf im Vergleich nur halb so groß ist. Bei internen 8,3K N-RAW- oder 4,1K ProRes RAW HQ-Aufnahmen werden kamerainterne Full-HD-Proxy-Dateien erstellt. Natürlich werden auch H.264/H.265 Aufnahmen unterstützt sowie 10-Bit HLG. In 4K reichen die Bildwiederholraten bis 120p, auch Serienbilder lassen sich im Fotomodus mit 120 Bilder pro Sekunde erstellen.
Gegenüber der z 9 fallen der Ethernetanschluss und das Synchro-Terminal weg. Für Multicam-Szenarien dürfte wohl die Z 9 die Kamera der Wahl bleiben. Da auch ein kleinerer Akku verwendet wird (der EN-EL15c wie in den Z6/Z7), kommt man weniger weit mit einer Stromladung. Dafür ist die Z 8 die erste spiegellose Kamera von Nikon, die über zwei USB-C-Anschlüsse verfügt, welche eine schnelle und zuverlässige Übertragung von Dateien während des Ladevorgangs ermöglichen (USB-LAN). Auch ein doppeltes Speicherkartenfach ist vorhanden, allerdings nicht für 2 CF Express-Karten sondern je eine CFexpress und eine SD- Speicherkarte.
Der Deep-Learning-AF soll eine Präzisionserkennung und -verfolgung für Menschen, Hunde, Katzen, Vögel, Autos, Motorräder, Fahrräder, Züge und Flugzeuge bieten bei bis zu -9 LW. Es gibt separate Menüoberflächen für Film und Foto, bei vertikaler Aufnahme werden die Menüs gedreht. Dank einem Hochleistungs-Wetterschutz soll die gleiche Kältetoleranz wie bei den Nikon D6 und Z 9 bestehen (Arbeitstemperaturen bis zu -10 °C).
Die Nikon Z 8 wird voraussichtlich Ende Mai in den Handel kommen für 4.599 Euro (nur Gehäuse) bzw. 5.549 Euro (Nikon Z 8 Kit Z 24–120 mm f/4 S). Ein mit der Z 8 kompatibler, optionaler Multifunktionshandgriff MB-N12, welcher zwei Akkus vom Typ EN-EL15c fasst, soll 388 Euro kosten.