Die deutsche Softwareschmiede Lesspain hat eine neue Version von Kyno, seinem Tool fürs Medien-Management inklusive Sichtung, Metadatenbearbeitung, Organisation und Transcoding für OS X und Windows veröffentlicht. Eine große Neuerung für Windows-User (ab Windows 7) ist wohl die neue Unterstützung für alle ProRes Varianten, um auch solches Videomaterial zu loggen, auszuwählen und konvertieren. Die weiteren Neuerungen umfassen neuen Metadaten-Workflows für Final Cut Pro und Premiere Pro, neue Proxy-Workflows, leistungsfähigerer Filterung, HEVC-Wiedergabe und Transcodierung sowie Frame.io und Archiware P5-Integration.
Das Hauptaugenmerk lag bei der neuen Version auf dem Handling von Metadaten - so können Premiere Pro Nutzer jetzt alle Metadaten (inklusive XMP-basierten Feldern) zum Schnittprogramm ihrer Wahl senden. Tags, Bewertungen und andere Felder können nun beim Senden an Premiere automatisch im XMP der jeweiligen Dateien aktualisiert werden.
Auch können jetzt Metadaten wie etwa Marker, Tags, Keywords, Bewertungen oder Beschreibungen aus Premiere Pro und Fincal Cut Pro per XML in Kyno importiert werden. Ebenso können jetzt Metadaten eines Proxy-Clips in den Master-Clip übertragen werden.
Weitere neue Features
- Mit der neuen Option "Ordnerstruktur beibehalten" im Transcoder von Kyno kann eine Proxy-Version samt der gesamten Ordnerstruktur exportiert werden.
-per FCPX Legacy-Medienfilter kann Material aufgespürt werden, welches nicht mehr mit Final Cut oder anderen Mac-Anwendungen kompatibel ist, die bisher auf das 32bit Quicktime Framework angewiesen waren. Diess kann dann konvertiert werden.
- ab sofort gibt es eine hardwarebeschleunigte Wiedergabe von HEVC für Mac und Windows sowie HEVC-Codierung für Mac
- neuer Proxy-Workflows fürs Logging mit Metadaten Support
- Integriertes LTO- und Cloud-Backup mit Archiware P5 Archive
- Support für Avid Op-Atom-Clips; neue Wiedergabe-Option mit niedriger Auflösung für Wiedergabe von ProRes 4k und 8k Dateien auf langsameren Geräten und Wiedergabe von übergreifenden ProRes-Proxies für RED Material (Kyno Premium)
- Frame.io-Integration: Filmmaterial kann samt Metadaten mit automatischer Client-seitiger Transkodierung und Subclipping übertragen werden (Kyno Premium)
- neuer Ordnernamensfilter und Möglichkeit von booleschen Ausdrücken für Suchfunktion
Die Basisfunktionalität von Kyno umfaßt unter anderem die Wiedergabe von Clips von jedem Quellmedium wie etwa einer SD-Karte, es werden - alle möglichen Videoformate unterstützt. Die Vorschau erfolgt im internen Player, der ganz auf die professionelle Anwendung zugeschnitten ist, u.a. werden Frame-by-Frame Sichtung, Marker, In/Out-Punkte (z.B. zum definieren von Subclips), Zoom, einstellbarer Framerate, Widescreen-Filter sowie Zebra unterstützt.
Eine mächtige Suchfunktion erleichtert den Zugang zum Material mittels diverser Suchoptionen wie Auflösung, Datum, Codec, Framerate oder Zeitraum - ohne vorherigen Import/Ingest der Clips. Videos können (auch per Batch) in die unterschiedlichsten Zielformate wie etwa ProRes, XDCAM, MPEG4 oder DnxHD transkodiert werden. Die ausgewählten Clips können dann samt Metadaten direkt zu FCP oder Premiere geschickt werden.
Weitere Funktionalitäten sind die Batch-Renaming Funktion; der Export von per Markierung gekennzeichneten Frames, zudem können Marker um einen Kommentar erweitert werden, welcher z.B. beim Export von Frames nach Excel für eine Shotlist angezeigt wird. Das Videomaterial kann auch mit Tags und einer Bewertung versehen werden, um die Organisation zu vereinfachen. Kyno funktioniert nahtlos mit Adobe Premiere Pro und Apple Final Cut Pro X.
Kyno 1.7 ist als kostenlose 30 Tage Trial Version verfügbar. In der Standardvariante kostet Kyno 159 Euro, in der Premium-Version 349 Euro.