Heute wurde die "Allrounder-Drohne" DJI Air 3 offiziell vorgestellt. Sie verfügt als erste Drohne der Air-Serie über professionelle Funktionen wie duale Primärkameras und eine omnidirektionale Hinderniserkennung, wiegt mit 720g aber auch etwas mehr. Die neuen Funktionen, darunter auch eine O4 HD-Videoübertragung, waren bereits durch mehrere Leaks weitgehend bekannt.
Dual-Kamerasystem
Das Dual-Primär-Kamerasystem der Air 3 besteht aus einer Weitwinkelkamera mit KB-äquivalenter Brennweite von 24mm (Sichtfeld 82°) und eine f/1,7 Blende sowie einer f/2,8 Telekamera mit 3-fachem, optischem Zoom (70mm, Sichtfeld 35°). Die beiden Kameras verfügen über CMOS-Sensoren in gleicher Größe (Typ 1/1,3"), ihre Pixelgröße liegt bei 2,4μm, die maximale Auflösung bei 48MP. Gegenüber dem Vormodell Air 2S mit 1" ist die Sensorgröße also leicht geschrumpft.
Beide Kameras unterstützen 10Bit D-Log M- und 10Bit HLG-Farbmodi (4:2:0), ebenso wie Dual Native ISO für die direkte Ausgabe von HDR-Videos in 4K/60fps. Aufzeichnen läßt sich mit max. 4K/100fps in H264/H.265. Anders als beim Vorgänger DJI Air 2S soll jetzt das Sichtfeld nicht mehr beschnitten werden.
Die DJI Air 3 ist ferner die erste Drohne der Air-Serie, die vertikale 2,7K-Videoaufnahmen (9:16) für Social-Media-Plattformen unterstützt.
Flugzeiten, Geschwindigkeit und Kontrolle
Unter idealen Bedingungen soll die Air 3 eine Flugzeit von bis zu 46 Minuten bieten, deutlich länger als beim Vorgänger S2, da waren es 31 Minuten. Die Höchstgeschwindigkeit der Drohne gibt DJI mit 21 m/s an, die max. Steig- und Sinkgeschwindigkeit mit 10 m/s. Damit übertrifft sie nicht nur die Air 2S, sondern auch die Mavic 3 Pro.
Die neue Akkuladestation unterstützt laut DJI eine Akkumulationsfunktion. Piloten können die Funktionstaste drücken und halten, um die verbleibende Leistung mehrerer Akkus auf den Akku mit der höchsten verbleibenden Leistung zu übertragen
Neu für die Air-Serie ist auch die implementierte omnidirektionale Hinderniserkennung. Die Vorder- und Rückseite der Drohne sind mit einem Paar Fischaugen-Objektiven ausgestattet, um eine Vorwärts-, Rückwärts-, Links-, Rechts- und Aufwärtserkennung zu ermöglichen, während die Unterseite mit dualen Objektiven und einem 3D-ToF ausgestattet ist, wodurch eine leistungsstarke omnidirektionale Hinderniserkennung ermöglicht wird.
Wird ein Hindernis erkannt, kann die DJI Air 3 auch APAS 5.0 verwenden, um Hindernissen aktiv auszuweichen. Die ActiveTrack-Funktion arbeitet mit der verbesserten Rückkehrfunktion (Advanced RTH)8 zusammen, um einen vollautomatischen Flug zu ermöglichen.
Das O4-Videoübertragungssystem der nächsten Generation bietet nicht nur eine theoretische Übertragungsreichweite von bis zu 20 km, sondern soll auch die Übertragungsstabilität verbesseren, um Ruckeln in der Live-Ansicht zu vermeiden und somit die Flugsicherheit zu erhöhen. Es unterstützt Live-Feeds mit bis zu 1080p/60fps. Für das Frequenzband in Europa wurden 5,1 GHz hinzugefügt, um die Übertragungsleistung zu steigern.
Um das neue O4-Videoübertragungssystem nutzen zu können, erscheinen mit der Air 3 auch zwei neue Fernsteuerungen, die RC 2 sowie die RC-N2. Letztere ist mit einem 700 Nit 5,5" FHD-Display sowie einem leistungsstarken Prozessor mit verbesserter CPU- und GPU-Leistung ausgestattet. Mit zwei integrierten und zwei externen Antennen, die ein Quad-Empfänger-System mit zwei Sendern unterstützen, verdoppelt sich die Anzahl der Sender- und Empfängerantennen im Vergleich zur Vorgängergeneration RC. Die Signalstärke steigt, die Übertragungsleistung soll verbessert sein.
Intelligente Funktionen
Auch bei der DJI Air 3 sind wieder zahlreiche Features und Funktionen an Bord. FocusTrack, bestehend aus Spotlight 2.0, ActiveTrack 5.0 und Point of Interest 3.0 hält beispielsweise ein Motiv in der Mitte des Bildes. QuickShots ermöglicht es der DJI Air 3, kreative Kamerabewegungen wie Rocket, Dronie, Kreisen, Helix, Boomerang und Asteroid durchzuführen.
Die Wegpunkt-Flug (Waypoint Flight) Funktion ist zum ersten Mal in der Air-Serie verfügbar. Piloten können damit Flugrouten und Aufnahmen im Voraus planen, um schwierige Kamerabewegungen durchzuführen. Sie können zudem eine Flugroute speichern, um den gleichen Einsatz zu einem späteren Zeitpunkt oder Datum präzise zu wiederholen.
Per MasterShot-Funktion führt die DJI Air 3 automatisch verschiedene Kamerabewegungen aus, nimmt mehrere Clips auf, bearbeitet die Clips und fügt Musik hinzu, um schnell und mühelos kinoreifes Filmmaterial zu erzeugen. In einem Nachtmodus soll sich Dank Algorithmen zur Rauschminderung sauberes Filmmaterial mit bis zu 4K/30fps auch bei schlechten Lichtverhältnissen aufnehmen lassen.
4-fache Zeitlupen sind in 4K und FullHD möglich. Für Hyperlapses stehen vier Optionen zur Verfügung: Frei, Kreisen, Kursverriegelung und Wegpunkt (Free, Circle, Course Lock, Waypoint). Mit diesen lassen sich Zeitrafferaufnahmen in bis zu 4K horizontal oder 2,7K vertikal aufnehmen.
Weitere Funktionen sind SmartPhoto 3.0, QuickTransfer sowie LightCut in Verbindung mit der LightCut-App auf einem Smartphone für eine automatisierte Nachbearbeitung bzw. Videoausspielung.
Preis und Verfügbarkeit
Die DJI Air 3 ist ab heute verfügbar und kostet mit der DJI RC-N2 Standard-Fernsteuerung 1.099 EUR, in der Fly More Combo mit RC-N2 Fernsteuerung, zwei zusätzlichen Akkus, einer Akkuladestation, Umhängetasche und mehr 1.349 EUR.
Die DJI Air 3 Fly More Combo inklusive der DJI RC 2 Fernsteuerung gibt es zum Preis von 1.549 EUR.