Wechselobjektive, Global Shutter, Raw-, MJPEG- oder Dirac Pro Aufzeichnung, 4K und variable Frameraten bei 2K, Fernsteuerung per Tablet oder Netbook, XLR Anschlüsse per günstigem USB-Audio, eSATA-Aufzeichnung und alles modular, wodurch man immer wieder nachkaufen kann, wenn eine Komponente zu eng wird...
Das klingt zu schön um wahr zu sein? Tja, aber auch ein Jim Jannard hat einmal angefangen zu träumen. Und die Leute hinter Apertus sind offensichtlich auch schon aus dem Traumstatus heraus: Was hier unter Open Source Cinema versprochen wird läd zumindest mal zum stundenlangen Schmörkern ein. Es wurden schon diverse Prototypen gebaut und gerade ist man auf der Suche nach einem großformatigem Sensor um eine Art Selbstbau-RED Wirklichkeit werden zu lassen. Dabei kommen konsequent Open Source Hardware- und Software-Komponenten zum Einsatz.
Die Recording-Steuer-Einheit basiert auf einer JAVA-App EphelVision, die mittels ibvlc (jvlc) eine Echtzeit Streaming-Vorschau bietet. Dabei können beliebige Transfer-Funktionen eingesetzt werden. Eine Hardware-Bedieneinheit (liebevoll Dictator genannt) soll auf einem Beagle Board realisiert werden. Dank USB-Anschluss kann für gerade mal unglaubliche 25 Euro XLR-Input mit Phantomspeisung, manueller Aussteuerung und Kopfhörerkontrolle nachgerüstet werden. Auch bei den Akkus steht einem natürlich der freie Markt offen. Und selbst 3D-Konfigurationen aus zwei Kameras werden ebenfalls schon per Software unterstützt.
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Doch wer nun denkt, hier seinen Traum gefunden zu haben, wird jedoch vom Reality Check eingeholt. Die Video-Beispiele, die auf einem 1/2.5" CMOS-Sensor beruhen, strotzen vor Artefakten. Und genau hier dürfte auch das größte Problem des Projektes begraben sein. Spitzensensoren für Filmanwendungen wie Canons neuer Sensor in der C300 oder REDs Mysterium-X sind am freien Markt nicht so leicht bekommen oder kosten schnell mehrere tausend Dollar. Selbst Sensoren, die man in DSLRs für unter 1000 Euro findet sind scheinbar nicht einzeln in ähnlichen Preisregionen zu erstehen. Hoffnung macht gerade der November 2010 vorgestellte Sensor von CMOSIS, der neben einem global Shutter auch bis zu 300fps bei 10 Bit Auflösungen verspricht. So soll er auch unter 1000 Dollar in kleinen Chargen erhältlich sein.
So gesehen sind es also noch ein paar Schritte bis zur Open Source Cinema Kamera, die man sich selber zu Hause nachbauen kann. Wer jedoch etwas Hacking-Spirit besitzt, dürfte das Projekt schon alleine wegen der gebotenen Gestaltungsmöglichkeiten lieben. Wir werden es auf jeden Fall im Auge behalten...
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