Frage von ThomasSch:Servus!
Am Beispiel von HDV via FireWire:
Die Camera nimmt HDV aufs Band auf. GOP! also I-Frame und dann nur noch veränderungen .... I frame alle 17 Bilder.
Jetzt biste im z.B. FinalCut und willst Frame 2:12 bis 4:03 aufnehmen. (capture)
2:12 ist aber grad kein I-Frame. Was passiert jetzt?
Ich denke, die Camera rennt ab dem nächstfrüheren Iframe.
Wird jetzt quasi ein neuer I-frame auf 2:12 aufgebaut, der Rest angepasst, und ab dem nächsten I-Frame auf Band geht es ganz normal weiter? oder wird alles ab In-punkt neu aufgebaut?
Egal wie, was bedeutet das für die Video-Qualität?
Irgendwelche Ideen?
merci
Antwort von WoWu:
Thomas,
das ist in drei Worten nicht erklärt aber ein Schnittprogramm orientiert sich immer an ganzen GoPs und macht in der Vorschau das, was jeder Decoder macht, es rechnet die GoPs aus uns stellt sie als Frames da.
Liegt ein Schnitt nun zwischen zwei I-Frames, wird ein zusätzliches I-Frame und eine verkürzte Gop erstellt und als Bridge File abgelegt, das hinterher bei der Wiedergabe in den Stream eingefügt wird. Die Wiedergabe ist zunächst einmal nur das Abarbeiten einer Pointer-Liste auf die Originalfiles bzw. die Bridge-Files.
Nun gibt es in jeder GoP aber zwei B-Frames, die sich auf die vorangegangene GoP beziehen und an einem Schnitt Restbilder zeigen könnten, die überhaupt nichts mit dem Schnitt zu tun haben. (herrenlose B-Frames)
Programme verhalten sich da unterschiedlich. Einige leben mit dem Fehler, andere beseitigen sie B-Frames.
So oder so gehen aber an der Stelle Informationen für einen einwandfreien Bildaufbau verloren. Merken wird man das kaum. Theoretisch ist die Qualität aber an der Stelle eingeschränkt.
Die Qualität der verkürzten GoP der Bridge hängt immer von der Qualität des benutzten Encoders ab. Weil aber in den letzten 10 Jahren ohnehin nichts mehr an MPEG2 verbessert worden ist, kann man davon ausgehen, dass es keine merklichen Qualitätsunterschiede bei MPEG2 Encodern mehr geben dürfte.