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Infoseite // Stimmen "filmisch" bearbeiten?



Frage von Modermaster:


Hi Leute,
mich würde mal interessieren, wie man Stimmen bearbeiten muss, damit sie so geil klingen wie zum Beispiel in diesem Trailer:

https://www.youtube.com/watch?v=eisDXR1 ... w-instream

Einfach nur mit dem EQ? oder auch noch anders? Mit dem EQ hab ich schon ein wenig rumprobiert, bin aber nicht so wirklich zufrieden gewesen :/

Wäre echt cool, wenn mir jemand weiterhelfen könnte :D

MfG
Mo

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Antwort von JanHe:

Benachrichtige mich bitte, wenn Du so ein Programm findest.
zum Bild


Meines Wissens braucht man einen professionellen Sprecher mit entsprechender Stimme. Aber das sollte keine endgültige Barriere sein:
Wenn...

• ... es Dir wichtig ist,
• ... Du bereit bist, bis zu 100 Euro auszugeben,
• ... Du einen prädestinierten Sprecher für Dein Projekt gefunden hast,
• ... Du ihn(/sie) nett fragst und
• ... es Dir nicht auf Zeitnähe ankommt.

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Antwort von Modermaster:

Nein ich meinte nicht wie man so eine Stimme bekommt wie die sondern, wie man es technisch hinbekommt ^^ Also Du hörst ja bei den Stimmen im Trailer, dass da irgendwie n EQ drauf liegt oder so, so nimmt ja kein Mikrofon auf. Darum gings mir eher ^^

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Antwort von srone:

mikro: sennheiser, neumann, etc

preamp: sounddevices oder ähnliches

ansonsten: profi-sprecher, sehr guter kompressor + ein gutes trainiertes ohr des ton-ing.

mehr braucht es nicht.

lg

srone

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Antwort von tundra:

Also nichts für ungut, aber aus dem Ärmel schütteln kann man das nicht. Tonstudios, die etwa Trailer produzieren, verfügen neben sehr viel Erfahrung über bestimmte Werkzeuge, die locker mehrfach in den vierstelligen Bereich lappen.

Ich lasse dazu gleich ein paar konkrete Tipps los, möchte aber erst mal grundsätzlich die Voraussetzungen beschreiben.

Neben der Sprecherstimme, klar, stellt sich zunächst die Frage des Aufnahmeraums: Dieser muss akustisch "trocken" sein, also möglichst komplett ohne Schallreflexion. Dann das Mikrofon. Die Wahl desselben sowie - ganz wichtig - des Mikrofonvorverstärkers verlangt sehr viel Erfahrung, Vergleichstests und Gehör. Eine Wissenschaft für sich, wenn man wirklich in den High-End-Bereich will, und eine, die ich selbst nur eingeschränkt beurteilen kann. Dazu kommen dann noch Geschmacksfragen, über die endlos gestritten wird.
Weniger kritisch sind heutzutage Audio-Interface und Recordingsoftware. Interessant wird es nochmal in der Nachbearbeitung, da ist der EQ geeignet einzustellen und dann in der Tat der Kompressor, wobei, jetzt kommt's, da heute Werkzeuge im Einsatz sind, die noch darüber hinausgehen, nämlich sogenannte "Maximizer". Die sind ziemlich teuer, wenn sie das Signal ohne das typische "Kompressorpumpen" optimal bearbeiten. Um diese wichtigen Feinheiten richtig zu hören, ist wiederum die "Abhöre" von großer Bedeutung, also einigermaßen geeignete "Nahfeldmonitore" in geeigneter Aufstellung, das sind aktive Boxen mit einem möglichst unverfälschten transparenten Klang.

Also nochmals: Die Qualität der genannten Studios locker und womöglich noch für lau aus dem Ärmel zu schütteln, ist nicht möglich.

Jetzt die konkreten Tipps, wie man sich einer guten Off-Stimme -annähert-, ohne gleich mehrere tausend Euro zu investieren (Hinweis: Bei knapp 1000 landet man jedoch schon). Weitere Vorbemerkung: Ich bin kein Toningenieur, habe aber langjährige Erfahrung in verschiedenen Bereichen. Was jetzt kommt, sind daher Erfahrungswerte, die den High-End-Profis nicht das Wasser reichen können, aber schon weite Anwendungsbereiche abdecken.

- Raum: Quasi mit Wäsche vollstopfen. Teppich, Vorhänge, glatte Wände mit Stoff oder Schaumstoff entschärfen. Akustikschaumstoff ist keineswegs zwingend oder besser als anderer Stoff.

- Mikrofon: Soeben erfolgreich ausprobierte Kombination wäre z.B. Electrovoice RE320 mit ART Tube MP Vorverstärker. Kein reiner Röhrenvorverstärker - selbige kosten mehrere hundert Euro - aber ein sehr rauscharmer, klarer Verstärker. Dies ist nur ein Beispiel, unzählige andere Kombinationen sind möglich. Rezensionen bei den großen Musikversendern geben einige Hinweise, erst recht natürlich der nette Toningenieur von nebenan.

- EQ-Einstellung: Wirklich Erfahrungssache. Tipps lesen, netten Toningenieur fragen, zigfach probieren, lernen, Gehör entwickeln. Ist vollständig abhängig von der konkreten Stimme.

- Kompressor: Es gibt, ein großes Glück, ein kostenfreies VST-Plugin, das einem Maximizer ziemlich nah kommt, jedoch keiner ist: " JB Broadcast", erhältlich z.B. auf dem nachfolgenden Link (ohne Gewähr, dass das eine sichere Quelle ist, bitte selbst weitergoogeln):
http://www.vst4free.com/free_vst.php?id=548
Wichtiger Hinweis: Die "fetten" Presets sind für hiesige Verhältnisse viel zu amerikanisch und können bei falscher Anwendung amateurhaft wirken. Auch ist bei diesem Plugin das verräterische "Pumpen" nicht völlig ausgeschlossen. Vorsicht und Zurückhaltung sind geboten. Mehr Bass ist keineswegs automatisch ein Gütesiegel, sondern, ich wiederhole mich, oft ein ebenso verführerischer wie verräterischer Anfängerfehler (den man quasi ganz automatisch macht, und dann braucht man jemanden, der sagt und zeigt, wie es richtig geht).

- Abhörlautsprecher: Als gut gehandelt werden meist Nahfeldmonitore von Yamaha, KRK, Monkey Banana - sowie auf der sehr teuren Seite Adam und natürlich Genelec. Letztere sind eine Art Studiostandard und richtig dick teuer. Zur Auswahl unbedingt testhören, sich dafür in einem großen Musikladen mit viel Auswahl und Abhörraum viel Zeit nehmen. Dann auch eigene Raumgröße und Abhörabstand berücksichtigen. Weitere Marken haben übrigens vielleicht auch tolle Boxen, das Feld ist generell groß.

Vielleicht alles schulmeisterlich und sehr umfangreich, außerdem immer noch unvollständig (Kopfhörer, Mikrofonaufhängung ... ), aber ich warne wirklich davor, den Aufwand und die nötige Erfahrung zu unterschätzen. Soweit das Wort zum Sonntag.

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Antwort von srone:

was einen guten maximizer angeht: waves multiband maximizer L-316.

lg

srone

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Antwort von Frank Glencairn:

Just for fun:

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Antwort von srone:

Just for fun: :-)

lg

srone

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Antwort von thsbln:

Was oft schon helfen würde: kein Sächseln oder Schwäbeln oder Bay'risch-Großkotzigkeit in der Stimmfärbung.

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Antwort von Modermaster:

Also danke erst mal, hat mir schon mal weitergeholfen. Das mit der Raumakusik stimmt natürlich, die PlugIns schau ich mir mal alle an :)

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Antwort von rideck:

@ Frank

das ist so ein Klassiker, einfach sau gut gemacht.

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Antwort von marwie:

Ein guter Sprecher ist das wichtigste, ohne gehts nicht (wenn jemand z.b. eine nasale Stimme hat, bekommst du mit einem EQ nicht plötlich eine voll klingende Stimme hin...). Ein gutes Mikrofon ist natürlich auch notwendig, da du schlecht irgendwelche Frequenzen verstärken kannst, die nicht vorhanden sind...

Mit einem EQ kannst du gewisse Frequenzen angeben und andere abschwächen, aber das Signal muss natürlich vorher schon gut sein.

Guter Sprecher in Sprecherkabine und brauchbares recording Equipment klingt auch ohne Bearbeitung schon ordentlich, EQ, Kompression etc. ist dann noch der Feinschliff.

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Antwort von bArtMan:

- vernünftiger Text inklusive Betonungen ausarbeiten
- vernünftiger Sprecher mit Ausbildung (als Autodiadakt kommt man nicht so weit)
- Mic, das zur Stimme passt (manche Überbetonungen von Mics im Präsenzbereich kommen nicht so gut)
- akustisch optimierter Aufnahmeraum
- top EQ und Comp extern/intern
(mit bestimmten EQs kann man Frequenzen auch weicher machen. API = härter/präsenter und Gyraf G14 = weich). Manche Emulationen können das mittlerweile auch.
- Tape-Emulation (Uhe Satin) kann den gewünschten Crisp erzeugen. Man braucht aber ein sauberes Signal.
- Erfahrungen in allen o.g. Bereichen

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