Noch was unklar? Dann in unserem Forum nachfragen
Zum Original-Thread / Zum Tonaufnahme und -gestaltung-Forum

Infoseite // NTG2 + FetHead + DR-100MKII = Rauschen



Frage von cadreur:


Liebes Forum,

um den Rauschabstand bzw. die Signal-to-noise-ratio zu vergrößern, kaufte ich mir zusätzlich zu meiner Kombi NTG2 + DR-100MKII den FetHead Phantom Vorverstärker.

Als ich den FetHead dazwischenschaltete, kam die große Überraschung: der Noisefloor hat sich nicht etwa verringert, nein, im Gegenteil - er ist durch den Vorverstärker sogar deutlich hörbarer geworden. Die Aufnahmen sind nicht zu gebrauchen.

Meine Frage: ist der Vorverstärker defekt oder habe ich irgendetwas beim Setting meines DR-100KMII falsch gemacht. "MIC GAIN" ist jedenfalls auf "HIGH", um nicht unnötigerweise mit dem Pegelrädchen Rauschen von den internen Verstärkern beizumengen. Habe ich sonst etwas nicht beachtet?

Ich wäre sehr froh, wenn mir jemand helfen könnte. Vielen Dank im Voraus!

Space


Antwort von LarryHAL9000:

ich kenne den Recorder nicht ... aber vom prinzipiellen Verständnis her sollte der Schalter "MIC GAIN" am Recorder auf "LOW" stehen, da Du bereits eine Vorstärkung über den FetHead hast und somit die interne (potenziell rauschige) MicVerstärkung (MIC GAIN) nur minimal zu sein braucht (was ja Ziel der Zwischenschaltung mit dem FetHead ist)

Space


Antwort von Dr.Matzinger:

Hallo! Warum überhaupt den Fethead? Das Rode ist ja schon recht Rauscharm und die Tascam Preamps ( zumindest die vom DR-100-I) auch.

Ich verwende häufig in Innenräumen die Kombination Rode NT-55 (Niere) plus DR-100 I (sogar auf Highgain) und kann über Systemrauschen nicht klagen.

Bist Du sicher, dass das Rauschen, welches Dich zum Kauf des Fethead bewogen hat, nicht Umgebungsrauschen war, wie leise Verkehrsgeräusche, Wind etc. ?

Space


Antwort von cadreur:

ich kenne den Recorder nicht ... aber vom prinzipiellen Verständnis her sollte der Schalter "MIC GAIN" am Recorder auf "LOW" stehen, da Du bereits eine Vorstärkung über den FetHead hast und somit die interne (potenziell rauschige) MicVerstärkung (MIC GAIN) nur minimal zu sein braucht (was ja Ziel der Zwischenschaltung mit dem FetHead ist) Das stimmt: der interne Verstärker vom DR-100MKII dürfte potentiell rauschiger sein und der Fethead "cleaneres gain" liefern.
Aber wie kann es sein, dass die internen Verstärker mit der "MIC GAIN"-Einstellung auf "HIGH" einen saubereren Klang liefern als wenn sie - bei gleicher Einstellung - auch noch durch den vorgeschalteten FetHead unterstützt werden. Eigentlich müsste doch das Signal durch die Kombi lauter statt rauschiger werden.

Immerhin wird der FetHead auf der Website wie folgt beworben:
»Fethead uses low noise jfets configured as a double class a amplifier. Jfet's are among the most quiet amplifying elements available today. The calculated noise figure of FetHead is lower than we are able to measure.«

Kann es sein, dass sich die beiden Verstärker nicht "vertragen"?

Aber schon mal vielen Dank Euch, Larry und Dr. Matzinger, für die Hilfe!

Space


Antwort von Mikepro:

Wieviel lauter wird das ganze denn? Hast du schonmal einen Vergleichstest gemacht und beides in Audition oder ähnliches normalisiert (bspw. auf 0db gesetzt)? Vorraussetzung ist natürlich gleiche Eingangslautstärke.

Ich kenne die Kombination aus NTG2 und DR100MK2 unter High-Gain geht da nichts. Das Rauschen hält sich aber in Grenzen.

Space


Antwort von hofnarr:

ich kenne nur zwei fälle, wo es beim einsatz eines fethead (ohne phantom) an einem dr-100 (ohne mkII) zu problemen kam, das war aber bei radioleuten mit dynamischen mikros.

im ersten fall war der fethead direkt am recorder angesteckt und diese kombination hat gerauscht wie ein wasserfall. beim anstecken an der mikrofonseite des kabels (dort gehört er auch hin) war alles ok. das rauschen war mit zwei vorhandenen fetheads reproduzierbar, trat aber nur bei diesem einen dr-100 auf...

im zweiten fall war es vermutlich eine beleidigte abschirmung des mikrokabels, welche zu rauschen und allerlei störgeräuschen geführt hat. nach austausch des optisch perfekten kabels war alles wieder in ordnung...

der fethead ist ein nützliches ding und besteht aus gerade einmal sechs bauteilen, beim phantom sind es sicher ein paar mehr. durch eigenrauschen ist mir noch keiner unangenehm aufgefallen, aber vielleicht kommt nicht jeder mikrofoneingang mit den veränderten impedanzverhältnissen beim einsatz eines fethead zurecht...

Space


Antwort von cadreur:

@Mikerpro: Danke für den Beitrag! Nein, habe bisher keinen professionellen Vergleichstest am Monitor gemacht. Bin mit Audition nicht vertraut und überhaupt kein Audio-Experte. Das "wasserfallartige" Rauschen ist aber auch für den Laien nicht zu überhören (:

@hofnarr: Danke auch Dir für das Mitteilen Deiner Erfahrungen mit (fast) exakt dieser Kombi! Ich habe den FetHead auch mikrofonseitig angeschlossen; spielte schon mit dem Gedanken, ihn recorderseitig anzuschließen - wollte aber nichts "putt" machen.
Ich benutze genau dieses Kabel. Ist das ein geeignetes, dh. dynamisch usw.? Sonstige "Störgeräusche" sind aber nicht zu hören. , aber vielleicht kommt nicht jeder mikrofoneingang mit den veränderten impedanzverhältnissen beim einsatz eines fethead zurecht... Das könnte natürlich des Rätsels Lösung sein. Das würde bedeuten, ich schicke den FetHead zurück.

Mal kurz eine peinliche Frage: ich muss aber nicht zufällig an den XLR-Eingängen des DR-100MKII den Schalter von "MIC" zu "LINE" umlegen, oder? Denn der FetHead kann ja nicht als "Anderes Audiogerät/Externe Klangquelle" bezeichnet werden, wie im Benutzerhandbuch als Voraussetzung für's "LINE IN" angegeben - oder etwa doch?

Space


Antwort von hofnarr:

"putt" wird dabei eigentlich nix. bei grösseren kabellängen wäre es nur schlauer, ein allfälliges inline-helferlein in mikrofonnähe zu platzieren, weil dann das kräftige (vor)verstärkte signal durchs kabel wandert und nicht das schwachbrüstige unverstärkte. im oben genannten fall dürften sich die verstärkerschaltungen von fethead und tascam irgendwie gegenseitig "aufgeschaukelt" haben und am ende hats gerauscht. ein paar meter xlr-kabel dazwischen und das problem war verschwunden...

anderer fethead, selber dr-100 ---> gleiches problem...
anderer dr-100, selbe fetheads ---> kein problem, egal ob auf mikro- oder recorderseite...

war vielleicht ein montagsgerät, oder tascam hat in der laufenden serie irgendwelche bauteile verändert...

dein verlinktes cordial sollte passen, wie jedes andere symmetrisch beschaltete xlr kabel auch, solange es 100% intakt ist...

umschalten von mic auf line wird nix bringen, weil wahrscheinlich dabei die phantomspeisung abgeschaltet wird. signalquellen mit line-pegel benötigen im normalfall keine solche...

wenn du die möglichkeit hast, probier den fethead auch an anderen geeigneten geräten, mit anderen kabeln und ev. mit einem dynamischen mikro aus. so sollte sich die ursache des rauschens eigentlich eingrenzen lassen.

eine (allerdings teurere) alternative wäre der fethead broadcast, der hat bei mir noch an keinem gerät irgendwelche mucken gemacht, solange die phantomspeisung passt...

Space


Antwort von cadreur:

eine (allerdings teurere) alternative wäre der fethead broadcast, der hat bei mir noch an keinem gerät irgendwelche mucken gemacht, solange die phantomspeisung passt... Danke, Hofnarr, für diese Empfehlung!

Habe mich nun - angeregt durch Deinen Vorschlag, es mit dem FetHead Broadcast zu versuchen - direkt an Triton Audio gewandt. Ich beschrieb mein Rausch-Problem und fragte, ob die Broadcast-Version mir dieses ersparen würde.

Ich erhielt daraufhin folgende erhellende Auskunft von dem freundlichen niederländischen Mitarbeiter:

»Dear Alexander,

Thank you for your feedback.
A rode NTG-2 is susceptible to noise when Phantom power is low.
A FetHead Phantom also uses (a little) phantom power, further lowering
available phantom power for the NTG-2.
You can solve your noise issue by powering the NTG-2 from a battery
Another solution is to use the regular FetHead and to power the Rode
NTG-2 with a battery.

Best regards,
Erwin (TritonAudio)«


Das ist also des Rätsels Lösung! Habe den FetHead Phantom (welcher die Phantom-Power bis zum Mic durchlässt, aber sich für den Eigenbedarf zu viel davon abzweigt) sogleich gegen die reguläre Version (welche die Phantom-Power vom Mic abschirmt und sich selbst daran gütlich tut) eingetauscht. Werde also in Zukunft, wenn ich ein geboostetes Signal benötige, das NTG-2 per Batterie speisen.

Möge dies eine Hilfe sein für all jene da draußen, die sich mit demselben Problem konfrontiert sehen: Das NTG-2-Signal mit der regulären FetHead-Version verstärken, NICHT mit der Phantom-Variante!

Space



Space


Antwort von Dr.Matzinger:

Zitat:" Werde also in Zukunft, wenn ich ein geboostetes Signal benötige, das NTG-2 per Batterie speisen."

Würde allerdings darauf achten, dass es eine 1,5V Batterie ist und kein 1,2V Akku. Es kann anscheinend sonst damit ebenfalls Probleme geben.

Space


Antwort von Mikepro:

eine (allerdings teurere) alternative wäre der fethead broadcast, der hat bei mir noch an keinem gerät irgendwelche mucken gemacht, solange die phantomspeisung passt... Danke, Hofnarr, für diese Empfehlung!

Habe mich nun - angeregt durch Deinen Vorschlag, es mit dem FetHead Broadcast zu versuchen - direkt an Triton Audio gewandt. Ich beschrieb mein Rausch-Problem und fragte, ob die Broadcast-Version mir dieses ersparen würde.

Ich erhielt daraufhin folgende erhellende Auskunft von dem freundlichen niederländischen Mitarbeiter:

»Dear Alexander,

Thank you for your feedback.
A rode NTG-2 is susceptible to noise when Phantom power is low.
A FetHead Phantom also uses (a little) phantom power, further lowering
available phantom power for the NTG-2.
You can solve your noise issue by powering the NTG-2 from a battery
Another solution is to use the regular FetHead and to power the Rode
NTG-2 with a battery.

Best regards,
Erwin (TritonAudio)«


Das ist also des Rätsels Lösung! Habe den FetHead Phantom (welcher die Phantom-Power bis zum Mic durchlässt, aber sich für den Eigenbedarf zu viel davon abzweigt) sogleich gegen die reguläre Version (welche die Phantom-Power vom Mic abschirmt und sich selbst daran gütlich tut) eingetauscht. Werde also in Zukunft, wenn ich ein geboostetes Signal benötige, das NTG-2 per Batterie speisen.

Möge dies eine Hilfe sein für all jene da draußen, die sich mit demselben Problem konfrontiert sehen: Das NTG-2-Signal mit der regulären FetHead-Version verstärken, NICHT mit der Phantom-Variante! Mich würde der Effekt des Fethead interessieren. Überzeugt er dich in deiner Kombination? Hast du vlt bereits Vergleichsaufnahmen gemacht die du veröffentlichen könntest?

Beste Grüße

Space


Noch was unklar? Dann in unserem Forum nachfragen
Zum Original-Thread / Zum Tonaufnahme und -gestaltung-Forum

Antworten zu ähnlichen Fragen //


Zoom f2 oder f6 mit ntg2? Low Budget Doku
Sony FX9 - extremes Rauschen im S35 Modus
Rauschen/Filmkorn und Youtube Kompression
Wie entferne ich das Knistern und Rauschen aus den LP-Aufnahmen?
FCPX: ProResRAW Chroma-Rauschen reduzieren (hier kommt die Lösung)
Hohes Rauschen im 8K Canon RAW Footage
Beste Methoden/Software um Interlacing und Rauschen in 384x360/384x236-VHS zu entfernen, und die Auflösung zu erhöhen?
Tieraufnahmen mit dem MKE600 + H1 Essential rauschen
Nikon und Sony entwickeln dreilagige Bildsensoren für höhere Dynamik und weniger Rauschen
Elektronisches rauschen bei Lumix DMC-G6?




slashCAM nutzt Cookies zur Optimierung des Angebots, auch Cookies Dritter. Die Speicherung von Cookies kann in den Browsereinstellungen unterbunden werden. Mehr Informationen erhalten Sie in unserer Datenschutzerklärung. Mehr Infos Verstanden!
RSS Suche YouTube Facebook Twitter slashCAM-Slash