Frage von ChromDD:Hallo zusammen,
ich möchte Material (
mp4 (H.264/MPEG-4 AVC)) mit 50fps in Magix Video Deluxe 2013 schneiden.
Da ich trotz neuem Rechner bei Effekten wie Zeitraffer Probleme (Ruckler/Hänger in Voransicht) habe, kamen mir folgende Fragen:
1. Soweit ich gelesen habe wäre
AVI sicher eine bessere Alternative zum schneiden, da es eine geringer Kompression hat als
MPEG4.
Da ich die Dateien jedoch als MPEG4 codiert erhalte, bringt eine Umwandlung in AVI vor der Bearbeitung kein Leistungsgewinn oder?
Die durch die Komprimierung entfernten Bildinformationen können ja nicht wieder hergezaubert werden.
Im Gegenteil die Qualität würde durch den Umwandlungsprozess nur leiden.
2. Verhält es sich genauso, wenn ich die Dateien in
MPEG2 Codex umwandle, welcher meiner Meinung nach auch performanter zu schneiden wäre?
3. Habt Ihr eine Alternative Vorgehensweise wie ich die Dateien in flüssiger Weise bearbeiten kann ohne die fps zu ändern?
Ziel ist es also, das Ausgangsmaterial mp4 (H.264/MPEG-4 AVC) in ein leichter für Magix zu handelndes Format zu bringen, ohne die Qualität zu sehr zu malträtieren.
Für Hinweise und Antworten bin ich sehr dankbar, da ich auch durch längere Suche hier kein klaren Antworten erhalten habe.
Ich danke vielmals.
ChromDD
Antwort von carstenkurz:
AVI ist kein Codec, sondern ein Container bzw. Fileformat.
Ich fürchte, Du wirst dich etwas intensiver mit der Thematik beschäftigen müssen.
Vom Grundsatz her sehe ich aber nicht, wieso Du bei normalen Ansprüchen nicht 50p Material mit einem halbwegs aktuellen Rechnern in FHD schneiden können solltest. Ich glaube, Du musst da an anderen Stellen suchen.
Wenn Du unter Zeitraffer allerdings das verstehst, was ich darunter verstehe, und das immer noch mit 50p im Hinterkopf, dann ist MP4 tatsächlich der falsche Codec, dann brauchst Du da einen sogenannten intraframe Codec, in den Du dein Quellmaterial erstmal übertragen musst. Ob sich das durchgängig lohnt, bloß weil Du vielleicht gelegentlich mal ne Zeitraffersequenz machst, glaube ich aber nicht. Das Konvertieren kostet Zeit und auch etwas Qualität.
- Carsten
Antwort von Chrigu:
Du musst die Timeline nach den Effekt platzieren passend zur PC power den Vorschau-Renderer benutzen, sonst ruckelt und zuckelt es.
Antwort von ChromDD:
Hallo zusammen,
danke für die Hinweise.
Das Avi kein Codec ist, weiß ich nun. Leider ist das ganze Codec/Dateinamen-Durcheinander,
die ja auch zum Teil echt gleich klingen, noch eine Herausforderung für mich.
Die Lösung war jedenfalls die Framerate mit Super einfach von 50 auf 25 runter zu nehmen.
Beim ersten mal hakt es auch noch etwas aber dann geht es richtig ordentlich.
Den Laptop den ich habe ist dabei glaub ich nicht das Problem.
CPU (Prozessor): - Intel Core i7
Grafikkarte: - NVIDIA GeForce GTX 780 4GB GDDR5
Arbeitsspeicher: - 16GB
Ohne den Zeitraffer (Abspielgeschwindigkeit erhöht) geht das alles auch super,
nur wenn ich diesen Effekt anwende, hakt es komplett.
Aber eine Frage habe ich dennoch zum codieren/decodieren:
Man gehe von folgendem Ablauf aus:
Ausgangsmaterial ist nicht komprimiert, dann wird es mittels MPEG4 komprimiert,
sprich Bildinformationen werden entfernt und damit Speichergröße reduziert
und dann wird wieder dekomprimiert. Dann kann die zuvor entfernte Bildinformation doch nicht wieder da sein.
Es entsteht dann doch einfach ein nicht komprimiertes Video welches gleiche Bildinformationen wie die komprimierte MPEG4 Datei hat,
sprich weniger als das Ausgangsmaterial. Korrekt?
Dann ist unkomprimiertes Ausgangsmaterial > unkomprimiertes Endmaterial was die Qualität und Speicherplatz angeht.
Vorteil hier ist, dass sich das unkodierte Endmaterial schlicht besser verarbeiten lässt als MPEG4 codiert,
da die Schnittprogramme sich neben den effekten nicht mehr so starkt um das dekomprimieren kümmern müssen.
Habe ich das richtig verstanden?
Danke für Eure Hilfe!
ChromDD
Antwort von WoWu:
Das siehst Du richtig.
Aber einen Nachteil hat es zusätzlich:
In neuen Codecs (z.B. MPEG4|H.264) sind beispielsweise Bewegungsauflösungen sehr viel feiner vorhanden als in älteren Codecs (z.B.MPEG2). -Und noch ein paar Dinge sind deutlich verbessert worden-
Transkodierst Du nun in einen andern Codec, egal ob er nur noch I-Frames hat oder/und eine moderate Kompression, aber nicht von der identischen Güte der Erstkompression, dann verlierst Du zusätzlich zu dem, was Dir deine erste Kompression schon verworfen hat, auch noch diese Vorteile der besseren Tools.
Deine Neukompression ist dann zwar schnelle unterwegs auf dem Rechner, Du hast aber die Nachteile beider Kompressionen im Bild.
Insofern Ist Deine Annahme nur zum teil richtig. Richtiger wäre zu sagen, dass die zweite Kompression das Bild nochmals -möglicherweise nur wenig, kommt auf den Codec und die Implementierung an - verschlechtert.
Antwort von carstenkurz:
Ohne den Zeitraffer (Abspielgeschwindigkeit erhöht) geht das alles auch super,
nur wenn ich diesen Effekt anwende, hakt es komplett.
Wenn Du den Codec MP4 und das Funktionieren eines Zeitraffers verstehst, dann verstehst Du auch, warum das im Grunde hakeln muss - bei Interframe Codecs, und MP4 ist ein solcher, hängen größere Gruppen von aufeinanderfolgenden Bildern voneinander ab bzw. sind nur als komplette Gruppe zu dekodieren. Wenn Du dagegen einen Intraframe codec benutzt, ist jedes Bild für sich unabhängig zu dekodieren. Wendest Du auf eine Sequenz mit einem Intraframe Codec einen Zeitraffereffekt an, muss das Schnittprogramm einfach nur einige Bilder überspringen, um die höhere Geschwindigkeit auszugeben, der Dekodieraufwand ist identisch dem normalen Abspielen.
Bei MP4=interframe codec muss er u.U. für jedes einzelne Ausgabebild grundsätzlich eine ganze Gruppe von Eingangsbildern in kürzester Zeit dekodieren. Vom Grundsatz her also z.B. eine 50p Sequenz faktisch mit 500fps abspielen. Sowas muss hakeln, bzw. lässt sich nur umgehen, indem das Programm diese spezielle Eigenart des Effektes erkennt und möglichst früh die ganze Sequenz temporär als Einzelbilder in einen Puffer entpackt für die Vorschau. Aber sowas ist halt aufwendig und nicht jedes Schnittprogramm unterstützt solche effektspezifischen Arbeitsweisen und nicht jede Vorschau ist für jede mögliche Eventualität ausgelegt.
Bloß für die hakelfreie Vorschau eines solchen speziellen Effektes würde ich nicht von nativem MP4 Schnitt abweichen. Es sei denn, Du arbeitest an einem Projekt, das gerade Zeitraffer in erheblichem Umfang einsetzt, dann bietet sich das an.
Ansonsten dürften Schnittprogramme mit Hintergrund Rendering das aber fast auch verzögerungsfrei lösen.
- Carsten
Antwort von vobe49:
Hallo ChromDD,
Wegen des Neukaufs einer Kamera, die AVCHD in 1920x1080 50p aufnimmt, habe ich gleichfalls erste Filmschnitte mit 50p-Material gemacht. Schnittprogramm ist Video de Luxe 2013 Premium von Magix; Rechner ist mit i7 2600, SSD-Platte für's Betriebssystem, schneller Radeon-GraKa und 8 GB RAM eigentlich recht leistungsstark. Dennoch kommt die Vorschau bereits bei recht lapidaren Effekten oder Überblendungen schon ins Ruckeln; Zeitraffer lässt sich in der Vorschau eigentlich gar nicht abspielen. Lösung ist hier - wie bereits schon empfohlen - das Vorschaurendering des besagten Abschnitts.
Ich will Anfang Januar eine Rundreise durch Südafrika machen und überlege, ob es ggf. sinnvoller ist, wie früher einfach in AVCHD 1920x1080 25p aufzunehmen. Wenn ich ehrlich bin, habe ich bei meinen Aufnahmesituationen keine Unterschiede zwischen 25p und 50p feststellen können. Ich mache vor allem Reiseberichte, bei denen kaum schnelle Bewegungsabläufe eine Rolle spielen - eher schöne Landschaften, Städte, Menschen usw..
Frage eines Amateurs an die Profis - was würdet ihr denn in diesem Falle empfehlen ?
Gruß vobe49
Antwort von TomStg:
Wenn ich ehrlich bin, habe ich bei meinen Aufnahmesituationen keine Unterschiede zwischen 25p und 50p feststellen können. Ich mache vor allem Reiseberichte, bei denen kaum schnelle Bewegungsabläufe eine Rolle spielen - eher schöne Landschaften, Städte, Menschen usw..
Schaust Du Deine Filme nur am PC an? Wenn Du vor dem Fernseher oder Beamer sitzt, wirst Du beim ersten Auto, das Dir quer zur Kameraachse durchs Biild fährt, den Unterschied zw 25p und 50p sehr deutlich erkennen.
Die Alternative heißt in solchen Fällen nicht 50p oder 25p, sondern 50p oder 50i.
Antwort von Jott:
"Wenn ich ehrlich bin, habe ich bei meinen Aufnahmesituationen keine Unterschiede zwischen 25p und 50p feststellen können. Ich mache vor allem Reiseberichte, bei denen kaum schnelle Bewegungsabläufe eine Rolle spielen - eher schöne Landschaften, Städte, Menschen usw.. "
Klar, wenn es dir nichts bringt, dann vergiss 50p einfach. Auch wenn eine AVCHD-Kamera das bietet, ist das doch kein Zwang.
Antwort von fubal147:
Wenn ich ehrlich bin, habe ich bei meinen Aufnahmesituationen keine Unterschiede zwischen 25p und 50p feststellen können.
ist auch nur bei schnellen Bewegungsabläufen zu sehen.
Wennn Du allerdings auf Bluray brennst, verringert sich Deine Auflösung
auf 720p. Deine Full HD Auflösung erhälst Du nur mit einem Mediaplayer.
Nebenbei: 50 i entspricht 25p
Gruß
Antwort von Jott:
Ach bitte. 50i ist etwas völlig anderes als 25p, technisch wie auch visuell! Kamera direkt an Fernseher anschließen, vergleichen, großer Unterschied.
Und beides geht in voller HD-Auflösung auf Blu-ray, nicht nur in 720. Diese Einschränkung gibt es nur bei 50p.
Antwort von WoWu:
@vobe49
Wenn Dir die Kamera p50 bietet, mach das Footage auf alle Fälle in p50.
Andere Formate, die dann auf Deiner Anlage besser laufen, kannst Du hinterher immernoch daraus machen. (z.B. nach BR. 50p kommt sowieso und es ist eine Frage der Zeit, wann es die Player dafür gibt)
Aber wenn Du die Paramater schon an der Kamera einschränkst, wird es vorbei mit besseren Qualitäten.